3. Kapitel

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Distelpfote's Magen rumorte vor Wut, als sie erfuhr, dass Löwenpfote beim Kampf gegen den SchattenClan dabei war. Häherpfote war ebenfalls nicht im Lager, aber wahrscheinlich hatte ihn wieder Blattsee zum Kräutersuchen verschickt, oder er war wieder bei diesem merkwürdigen Stock und sprach mit dem Holz. Sie schnurrte belustigt bei dem Gedanken an Häherpfote. Ihre Wut war einigermaßen verblasst.
War Löwenpfote wirklich so was besonderes, dass nicht mal die älteren Schüler mit kämpfen durften? Nur er?

Vielleicht brauchte es die anderen Schüler ja im Lager um es zu verteidigen?

Das wäre ein plausible Antwort.

Rußpfote kam auf sie zu gehumpelt. Ihr Bein tat immer noch weh, nachdem sie von der Himmelseiche gefallen war und sich das Hinterbein gebrochen hatte. Blattsee hatte damals solch einen Aufstand gemacht, als würde Rußpfote nie mehr normal gehen können. Jetzt humpelte sie immer noch, doch den Glanz in ihren Augen hatte sie nicht verloren. »Distelpfote, hast du Lust mit mir Jagen zu gehen? Ich meine ohne Mentor, Wolkenschweif ist sowieso noch nicht da und der Frischbeutehaufen wird immer kleiner«.

Distelpfote nahm das Angebot an, mit ihrer besten Freundin Jagen zu gehen. Die beiden schlüpften durch den Dornentunnel aus dem Felsenkessel heraus.

»Wo wollt ihr hin!?«, jaulte Dornenkralle hinter ihnen nach. Er übernahm gerade den Wachtposten.

»Wir gehen bloß Jagen!«, erwiderten Rußpfote und Distelpfote fast gleichzeitig.

Sofort machten sie sich auf den Weg. Distelpfote lief an der Spitze und Rußpfote dicht hinter ihr. Distelpfote achtete auf jedes Geräusch, das sie um sich herum vernahm.

»Autsch!«, hörte sie Rußpfote's genervte Stimme.

Gleich darauf warf sich etwas schweres gegen Distelpfote. Sie rutschte auf den glitschigen Blättern, die auf dem Boden lagen aus und schlitterte gegen einen Baum. Das, was sie zum Rutschen gebracht hatte,  war immer noch dicht hinter ihr. Noch bevor sie gegen die Birke prallte, fuhr sie ihre Krallen aus und grub sie in die weiche Erde um zu Bremsen. Das etwas, was sich als Rußpfote entpuppte stolperte über ihr und prallte bäuchlings gegen den Baum. Distelpfote landete dich neben ihr, die Nase in Fuchskot getunkt. »Fuchsdreck!«, fauchte Distelpfote.

Rußpelz hievte sich auf und schnurrte belustigt.

»Was ist so witzig?«, knurrte Distelpfote.

»Deine Nase! Sie sieht so lustig aus!«.

»Danke! Jetzt riech ich nix mehr!«.

Distelpfote stand ebenfalls auf und drehte sich zu Rußpfote um.

Als plötzlich eine große Schar  fremder Katzen auftauchte, erschrak sie. Sie hatte die Katzen bis jetzt nicht gerochen, das lag auch daran, dass ihre Nase voller Fuchsdung war.

Sie stieß ihre Freundin an sich umzudrehen. »Was ist?«.

Distelpfote deutete auf die Katzen hinter Rußpfote.

Die graue Schülerin drehte sich um.

In ihren Augen blitzten Schockierung und Angst auf.

»Überfall!«, jaulte Rußpfote »Lauf und hol Verstärkung!«.

»Glaubst du wirklich es ist ein Überfall?«, fragte Distelpfote.

»Das sind bestimmt Streuner. Erinnerst du dich nicht an den BlutClan?«.

»Erinnern? Wie soll ich mich daran erinnern? Ich weiß die Geschichten nur von den älteren Kriegern die noch im alten Wald geboren wurden!«, konterte Distelpfote.

»Na, gut dann geh ich und hol Verstärkung! Du kannst von mir aus gerne hierbleiben und dich zerfetzten lassen!«, jaulte Rußpfote und humpelte davon.

»Warte!«, rief Distelpfote ihr nach, doch sie ignorierte es.

Distelpfote bekam Schuldgefühle und schaute zu den heran näherten Katzen. In ihren Reihen erblickte sie eine bekannte Gestalt.
War das Häherpfote?

Wie konnte Distelpfote sicher zu den Katzen gehen und warum entdeckte sie Häherpfote?

Warrior Cats AbendröteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt