Kapitel 6 : Geöffnet~*S*~
Die Stille um ihn herum war einfach nur wunderbar und so streckte er sich noch einmal genüsslich auf dem bequemen Sofa aus. Ein seliges Lächeln hatte sich auf seine Gesichtszüge geschlichen und er bemerkte, das seine Augen nicht mehr vor lauter Müdigkeit brannten.
Der kurze aber tiefe Schlaf hatte ihm gut getan und er hätte mit Sicherheit auch jetzt noch geschlafen, wenn da nicht sein verfluchtes Handy geklingelt hätte.
Kurz ließ er seinen Blick hinüber zu seinem Telefon gleiten und sah, das eine kleine blaue Leuchte ihm signalisierte, das nun auch noch eine Nachricht eingetroffen war.Seufzend raffte er sich auf, setzte sich hin und strich sich das gelockte Haar aus dem Gesicht. Ellies Wohnung war wunderschön, jedenfalls wenn man einmal davon absah in welcher Gegend diese lag. Beinahe fühlte er sich hier schon wie zu Hause, denn sowohl die Farben an den Wänden, sowie auch die unzähligen Holzregale voller alter Bücher, spiegelten sein eigenes Wesen wieder und er fragte sich wirklich warum er bisher noch nie hatte hier sein dürfen.
Gerade als er nach seinem Handy greifen wollte, hörte er erneut die vertraute Melodie und das kräftige Vibrieren. Zwar konnte er - auch auf die kurze Entfernung - nicht erkennen, wessen Namen auf dem Display stand aber er konnte es sich schon denken.
Hotch würde sich wohl nicht so schnell geschlagen geben und es war nur fair ihm wenigstens Bescheid zu geben. Spencer stand auf und wollte das Gespräch annehmen aber da war es schon zu spät. Mist. Schnell entriegelte er die Tastenspeere und öffnete die Nachricht, die hinterlassen worden war.
'Neuer Fall. Treffen uns in 30 Minuten.'
Seufzend ließ er sich wieder in die Kissen fallen und tippte schnell eine Antwort. Sein Boss würde sich wohl nie mit irgendeinem Gruß abgeben und so fielen seine Worte ebenso knapp aus.
'Ich kann nicht. Müsst ohne mich klar kommen!'
So! Wenn er nun sauer auf ihn wäre oder gar versuchen würde ihn umzustimmen, war dies nicht sein Problem. Er war stets für sein Team da aber im Augenblick brauchte seine beste Freundin ihn und er hatte nicht vor sie in ihrem Zustand alleine zu lassen.
Das erneute Klingeln auf dem Holztisch ignorierend, stand er auf und ging die wenigen Schritte hinüber in die kleine ordentliche Küche. Spencer sah sich um und entdeckte, zu seiner Erleichterung gleich neben der Kaffeemaschine, die Filtertüten und einen runden, wild gemusterten Behälter mit Kaffeepulver. Perfekt auch wenn ihm ein Tee lieber gewesen wäre.
Ellie schlief nun bereits seit über elf Stunden und er hatte auch nicht vor ihre Ruhe zu unterbrechen aber rein wissenschaftlich gesehen, würde ihr Körper bald Endorphine ausschütten und sie dadurch unweigerlich erwachen.
Und wenn es soweit war, würde ihr eine Tasse des tiefschwarzen Gebräus genauso gut tun wie ihm.Während er das Pulver einfüllte und nach dem Wasser schaute, dachte er unweigerlich an die vorletzte Nacht. Als er gegen vier Uhr in der Früh mit dem Taxi endlich an dem ziemlich heruntergekommenen Wohnblock angekommen war, hatte ihm die junge Frau nur noch mit letzter Kraft die Tür geöffnet.
Ihr Anblick hatte ihn kurz stocken lassen, denn ihr sonst so seidiges Haar hatte stumpf auf ihn gewirkt und ihre Augen hatten wirklich jeglichen Glanz verloren.
Ihr hübsches Gesicht war voller Schmerz gewesen und ihre makellose Haut, aschfahl. Es war ganz eindeutig, das eine heftige Grippe sie erwischt hatte und sie hatte scheinbar sämtliche Schmerzmittel eingenommen, die sie hatte finden können. Natürlich hatte sie sich nicht die Mühe gemacht, sich vorher die Beipackzettel durchzulesen und so hatte es die ein oder andere Überreaktion gegeben. Von Schwindel über Erbrechen bis hin zu einem leichten Ausschlag war scheinbar alles dabei gewesen und eigentlich hätte er sie ohne Umschweife ins Krankenhaus bringen müssen aber sie hatte dies vehement abgeblockt.

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Good Enough
Fiksi PenggemarEr ist der Unit Chef der BAU, stets korrekt und überaus gewissenhaft. Handelt nach seinen Prinzipien und befolgt die Regeln in jeder Hinsicht. Streng und furchteinflößend wirkt er auf andere doch dann trifft er eine junge Frau, die sein gesamtes Leb...