-Kapitel 05-

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Die Worte platzen einfach aus mir heraus.

Ich kann es nicht fassen.

Ungläubig schaue ich auf den Jungen, der nicht älter als fünf sein müsste.

Eine unangenehme Stille entsteht zwischen uns.

Nach einer langen und recht schweigsamen Minute wagt sich Alec mich überhaupt an zu schauen. Zuvor hat er genauso verwundert zu seinem 'Sohn' geschaut.

"Es... ist kompliziert.", sagt er mir einer rauen Stimme.

Ich sehe ihm sein Unbehagen an.

Ich kann es echt nicht fassen. Erst erzählt er mir, wie bestimmt unsere -nicht existierende- Liebe ist und dann kommt gleich darauf heraus, dass er schon eine Familie gegründet hat.

Und genau deshalb sollte man keinem Menschen vertrauen.

Aber wieso fühle ich mich so verraten?

"Daddy, was ist das?"

Die Stimme des Kindes bricht mich aus meinen Träumereien.

Der kleine Junge deutet auf Alec's Gesicht, wo die verblassenden Prellungen und Schnitte noch deutlich sind.

Alec reibt sich den Bart und schaut zu ihm hinunter.

"Oscar, geh' in dein Zimmer, ich komme gleich.", sagt er, beugt sich hinunter und drückt ihm einen Kuss gegen die Stirn.

Der gesagte Junge springt kreischend auf und rennt lächelnd und schreiend aus dem Raum.

Kinder.

Alec setzt sich mir gegenüber.

"Es ist nicht wonach es ausschaut."

Als ich ihm nicht antworte, seufzt er einmal tief und fährt fort.

"Der Tag war für uns beide ziemlich tough. Also wäre es im Moment am besten, wenn wir jetzt zu Bett gehen."

Natürlich bin ich müde, ohne Zweifel.

"Gut. Sag' mir wo ich schlafen kann.", antworte ich etwas harsch und schaue ihn misstrauisch an.

Nicht falsch verstehen, ich könnte vor Wut explodieren.

Seine Augen verengen sich, als er meinen Ton aufnimmt. Seine Hände ballen sich zu Fäusten und lockern sich wieder.

Doch ich werde mich sicherlich nicht so einfach einschüchtern lassen.

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Der Tag danach.

Nachdem mich ein schlecht gelaunter Alec gestern in ein -von ihm genanntes 'Gästezimmer'- gebracht hat, bin auch auch recht schnell eingeschlafen.

Und jetzt blinzel' ich durch den weißen Raum, in dem nur dieses eine Bett steht.

Ich bemerke, dass ich so gut wie keine Schmerzen mehr im Körper habe und muss bei dem Gedanken schmunzeln.

Jetzt kann ich mich wieder vollständig verwandeln.

Schnell stehe ich auf bemerke, dass ich mit meinen schmutzigen Klamotten in's Bett gestiegen bin.

Soll ER es doch sauber machen!

Wie auch immer. Es gibt dem ohnehin schon weißen Raum ein gewisses etwas.

Hinter der Tür nehme ich Geräusche wahr.

So als ob Alec mit jemandem sprechen würde.

Und seine Stimme hört sich alles andere als einladend an.

Break Me  (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt