Kalter Wind fegt mir über das schweißnasse Gesicht, als sich ein lauter Wind bekanntmacht.
Ich beobachte, wie ein paar Kinder weiter vor mir miteinander spielen.
Sie kreischen, lachen, reden und spielen alberne Spielchen miteinander.
Ich lehne mich gegen die Wand des Hauses.
Kalt fühlt die Oberfläche von dieser an und beschert mir einen unangenehmen Schauder.
Doch es ist mir recht egal.
Wie benebelt beobachte ich das Szenario vor mir.
Ich fühle mich schlecht, sehr sogar. Nachdem ich aus dem Schlafzimmer gestürmt bin -nur mit einer Hose in der Hand-, kam ich schnell zum Entschluss, dass alles so nicht weiter gehen kann.
Mein Ziel war es, mich Alec nicht zu ergeben und genau das ist geschehen.
Ich habe mich selber zum Opfer gemacht.
Ich würde am liebsten verschwinden, doch es gibt viele Dinge, die mich hier halten.
Wer hätte gedacht, dass ein paar Tage reichen, um mich sentimental werden zu lassen?
"Kommt hier her! Sofort!"
Mehrere Personen rufen die Kinder zu sich und schauen in meine Richtung.
Dass ich nicht beliebt bin, sollte keine Verwunderung sein.
Seufzend mache ich mich wieder auf den Weg in's Haus.
Ich kann nicht ewig vor Alec weglaufen.
Mit reibenden kalten Händen betrete ich Alec's Heim und mache mich auf die Suche nach diesem.
"Wie konntet ihr nur?!", höre ich, als ich vor den Treppen stehe.
"Ich bin wirklich enttäuscht."
Kurz zögere ich, doch dann mache ich meinen Weg nach oben.
Alec ist wütend. Sehr sogar.
Schon als meine Augen seinen angespannten und nackten Rücken erblicken, weiß ich, worum es hier geht.
Süßigkeiten kombiniert mit Kindern.
Er steht vor der geöffneten Tür und versperrt mir die Aussicht in das Innere.
"Ahm... Alec?", flüstere ich, als ich dicht hinter ihm stehe.
"Tyler.", brummt Alec, ohne mir einen Blick zu würdigen.
"Rückst du mal ein Stück?", frage ich und deute auf ihn.
"Gerne.", antwortet er grimmig und läuft an mir vorbei und damit aus meinem Blickfeld.
Was ist denn jetzt los?
Doch der nächste Schock lässt nicht lange auf sich warten.
Alle drei Kinder, die vorhin mehr oder weniger munter und fröhlich waren, liegen nun völlig zerstört auf dem Boden.
Oliver und Oskar liegen weinend auf dem Boden und halten sich den Bauch.
Und Miro?
Naja, er befindet sich unter den ganzen Bonbon-Papieren und bleibt darunter beinahe unentdeckt.
Doch das Besorgniserregende ist, dass er überhaupt keinen Laut von sich gibt.
Schnell laufe ich zu ihm hin und ignoriere die Schluchzer der anderen zwei.
"Wieso ist Alec nichts aufgefallen?", murmele ich und sinke neben Miro zu Boden.
Papiere über Papiere schiebe ich von seinem kleinen Körper.
Meine Hände zittern mit jeder vergehenden Sekunde, bis ich ihn letztendlich von all dem befreit habe.
Erleichterung ist die einzige Emotion, die ich verspüre, als er blinzelnd zu mir hoch schaut.
Doch er sagt nichts, sondern bleibt wie verharrt in dieser Position.
'Ich brauche Alec', schießt es mir durch den Kopf, als mir die Ernsthaftigkeit der Lage bewusst wird. Die anfangenden Schreie der Kinder machen mich Wahnsinnig.
"Alec!", brülle ich, "In Gottes Namen komm' hier her!".
Es dauert nur Sekunden, bis ich seine schnellen Schritte höre.
Auf die Füße rappelnd laufe ich zu Oskar und Oliver. Beide schauen mich unter Tränen an. Ihre schmerzverzerrten Ausdrücke geben mir einen kalten Schlag in's Gesicht.
Was habe ich nur getan?
Vorsichtig hebe ich Oliver unter den Kniekehlen und um die Taille hoch.
"Schnapp' dir die Anderen!", rufe ich Alec beim vorbeigehen zu und stürme samt Oliver aus dem Kinderzimmer.
"Daddy...", krächzt Oliver und hält sich an meinen blanken Armen fest.
"Alles wird gut, Kleiner.", erwidere ich und versuche die kläglichen Rufe zu ignorieren.
Als Alec und ich die Kinder auf die Couch verfrachtet haben, endet unsere Aufgabe nicht dort.
Ich bin losgestürmt, habe frisches Wasser geholt, Wasser-getränkte-Tücher und Tee gekocht.
"Es tut mir Leid.", flüstere ich, als ich sehe, wie Oskar sich ergibt.
Natürlich konnte Alec es nicht hören, er ist viel zu sehr beschäftigt mit seinem Sohn.
Ich lege jedem Kind eine nasses Tuch auf die Stirn und lasse den Rest auf dem Tisch liegen.
Sobald es den Kindern besser geht, werde ich mit Alec sprechen.
Doch davor müssen wir uns um sie kümmern.
Was habe ich nur getan?
DU LIEST GERADE
Break Me (BoyxBoy)
WerewolfTyler Hoom. Er ist gefürchtet und verhasst. Er verwüstet, schadet seinen Mitmenschen und grenzt seine Geliebten ab. Zwischen der Fassade verbirgt sich ein Schicksal. Aber auch verbirgt sich der liebevolle und gutherzige Tyler. Er braucht eine Pers...