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Meine Tante hatte wirklich gut gekocht. Und das in einem riesigen Ausmaß.

„Ich wusste nicht, ob du Vegetarierin geworden bist oder ob du etwas nicht verträgst, deswegen hab ich von allen etwas gemacht!“, hatte sie mit einem Lächeln erklärt.

Mein Onkel und Mingyu schienen sich über das Buffet sehr zu freuen.

„Das ist so lieb! Danke!“, hatte ich ihr gesagt. „Aber ich esse alles gern!“

Nach einer guten halben Stunde war auch nichts mehr von dem Essen übrig.

„Ich gehe dann mal hoch auf mein Zimmer. Gute Nacht“, verkündete Mingyu und war auch schon die Treppe nach oben gegangen.

Ich blickte ihm hinterher. Gute Nacht? Es war immerhin noch hell…

„Mach dir keine Sorgen um Mingyu, Toni“, sagte mein Onkel und rieb sich über seinen vollen Bauch.

„Genau, er ist einfach in der Pubertät. Aber du solltest auch einmal auf dein Zimmer gehen und deine Koffer ausräumen“, lächelte mich meine Tante an.

Und genau das tat ich.

„Danke für das leckere Essen“, sagte ich und verbeugte mich mit einem breiten Grinsen. „Gute Nacht!“

Ich hörte noch ein ‚Gute Nacht‘ von den beiden, aber da war ich auch schon fast oben. Mal sehen… Dort war das Badezimmer, das Schlafzimmer von den Erwachsenen, Mingyu’s Zimmer… Somit war nur noch eine Tür für mein potentielles Zimmer übrig.

Ich öffnete die Tür und spähte vorsichtig hinein. Jackpot!

Meine Sachen waren bereits hier. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf das Bett. Es war nicht zu hart, aber auch nicht zu weich. Beim Umsehen wurde mir klar, dass es mir hier sehr gut gefiel und ich erwischte mich beim Grinsen. Es war einfach perfekt hier!

Die Wände waren im schlichten Weiß gehalten, die Möbel waren aus Holz und kleine Zusätze, wie die Nachttischlampe und das Büromaterial, waren in grün. Mir gefiel dieses Farbspiel sehr.

Ich lehnte mich zurück und starrte auf die Decke.

Plötzlich hallte ein Satz in meinem Kopf wieder. Du kannst dich auf uns verlassen, wir werden für dich da sein. Das war das, was S.Coups zu mir gesagt hatte. Was meinte er damit nur? Es war doch hoffentlich keine Sekte oder so etwas Ähnliches…

Um mich davon abzulenken, räumte ich meine Sachen aus. Je länger ich darüber nachdenken würde, desto neugieriger würde ich werden. Aber ich würde morgen mit Minseo sprechen. Ich würde sie alles fragen diesbezüglich und hoffentlich auch Antworten bekommen.

Als ich fertig war mit der Kleidung und meinen Koffer und die Tasche unter meinem Bett verstaute, war ich fix und fertig. Ich sah aus dem Fenster und es war wirklich schon dunkel geworden.

Ich zog meinen Enten-Pyjama an und ging ins Bad.

„Hey! Du kannscht nischt einfasch scho insch Bad!“, schrie mich Mingyu an, als ich die Tür öffnete.

„Sorry“, murmelte ich. Wer konnte denn ahnen, dass er gerade im Bad war? Da fiel mir etwas auf. „Mingyu? Trägst du eine Zahnspange?“

„Erzähle esch den Anderen und du bischt tot“, drohte er mir und räumte das Bad, damit ich mich hier austoben konnte. „Und dasch nähschte Mal: Klopfen!“

Erzählen würde ich es niemanden, da konnte er mir vertrauen, aber das mit dem Klopfen, war ich mir nicht so sicher. Zuhause hatte ich mein eigenes Badezimmer gehabt, wo ich nie geklopft hatte oder klopfen musste, und diese Umstellung würde etwas Zeit beanspruchen.

When in love - Seventeen FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt