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Nachdem Angie abgesprungen war, rutschte sie eine kurze Weile an dem Seil herunter. Sie war sehr nervös und war froh, dass die anderen dies nicht sehen konnten. Warum musste ausgerechnet sie das machen?!
Noch hatte keiner der Trolle etwas bemerkt, aber das würde sich sicherlich bald ändern, sobald sie auf dem Boden wäre. Sie müsste sich nur schnell den Edelstein schnappen und nach oben laufen. Eigentlich keine schwere Sache, jedenfalls für Kaspian, Lucy und Edmund nicht, denn die hatten schon viel Gefährlicheres gemacht. Angie kam es allerdings ziemlich gefährlich vor, gefährlicher als es wahrscheinlich eigentlich war.

Immer schneller sauste Angie runter. Kurz bevor sie auf dem Boden aufkam, sprang sie ab und landete leise. Der Anfang hatte schonmal geklappt, jetzt musste sie nur noch zum Edelstein und schnell weglaufen. Sie zeigte Edmund und Angie jeweils einen Daumen hoch und fing an, sich langsam an den Edelstein hinanzuschleichen. Immer bedacht darauf, dass sie irgendwer hören könnte und sie sich so schnell hinter einem Felsen verstecken könnte.

Nach kurzer Zeit kam sie schon am letzten Stein an. Jetzt waren es nur noch wenige Meter bis zum Edelstein, der auf dem Podest thronte. Von hier aus, konnte sie erkennen, dass es sich um einen Rubin handelte.

Auch Edmund sah gespannt auf Angie und was sie machte. Erleichtert atmete er auf, als sie sicher auf dem Boden war und sich hinter dem letzten Stein verstecken konnte.

Jetzt mussten aber Edmund und die anderen Wahlmänner helfen. Ohne Ablenkung würde Angie es nie schaffen an den Edelstein zu kommen. Er gab ein Zeichen an die Wachen, die an der West- und Osttreppe warteten. Er selbst wartete auf Angie an der Mitteltreppe. Von der untersten Mittelstufe würde er ein Seil runterlassen, wenn Angie kommen würde, woran sie sie hochziehen könnten. Wenn das geschafft war, dann wäre Angie sicher, denn die Steintreppen waren für die Trolle zu hoch.
Mittlerweile hatte Kaspian das gespannte Seil zum Runterrutschen wieder abgenommen und war zu Lucy zurückgekehrt. Die beiden warteten mit Riepischiep und anderen Wachmänner gespannt, was passieren würde.

Edmund gab den Männer an den anderen Treppen ein weiteres Zeichen, auch Angie hatte es gesehen und alle fingen an Lärm zu machen, um die Trolle abzulenken. Sie schrien, klatschten und trampelten und es funktionierte. Viele der Trolle schauten sich verwundert um, manche liefen in Richtung der Männer, nur sie würden nicht zu ihnen hochkommen, da die Treppen zu hoch waren. Diesen Moment der Überraschung nutzte Angie und rannte los. Im Zick Zack rannte sie zwischen den Trollen durch, die sich zu den Lärmenden gewendet hatten. In wenigen Sekunden hatte sie sich den Rubin geschnappt und war nur ein Haar an einem Troll vorbeigekommen. Edmund hatte mittlerweile das Seil runtergelassen. Angie rannte und rannte.

Sie hatte es fast geschafft, als ein lautes Geräusch ertönte. Einige Trolle hatten sie bemerkt und machten sich auf den Weg zu Angie. Nun hatte Angie das Seil erreicht und klammerte sich fest. Edmund und andere Männer, die dazu gekommen waren, fingen an sie hochzuziehen, doch die Trolle kamen immer näher.

Ein Troll streifte Angies Bein, doch sie war gerade so in Sicherheit und der Troll konnte sie nicht runterziehen. Als diese bemerkten, dass sie an niemanden der Gruppe hinankommen würde, entfernten sie sich wieder.

Edmund fiel Angie erleichtert um den Hals, sie hatte es geschafft. Der Rubin lag schon sicher in Kaspians Händen.
Alle hatten große Angst um Angie, besonders Edmund.

Er war so froh, dass sie es geschafft hatte, dass er sie einfach küsste. Egal, was sie denken mochte.

Fluch über NarniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt