1. Kapitel: Gerüchte

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"Wir müssen reden."

Kanan und Hera gingen ins Cockpit, wo sie ungestört waren. Hera hatte den Autopilot eingeschaltet und setzte sich auf ihren Sitz, während Kanan den neben ihr einnahm.

"Kanan?"

Der Jedi starrte nachdenklich in den Hyperraum und machte ein ernstes Gesicht. Hera wusste nicht, was auf der verlassenen Basis vorgefallen war, aber sie ahnte, dass es nicht Gutes gewesen sein konnte. Sie legte eine Hand auf seinen Arm und sah ihn an.

"Was ist passiert?"

Kanan seufzte und schilderte der Twi'lek, was vorgefallen war. Hera verstand, weshalb Ezra vorhin so niedergeschlagen und Kanan so nachdenklich war. Beide mussten die Begegnung Ezras mit der dunklen Seite der Macht verarbeiten.

"Ihr werdet das schon hinkriegen, Kanan. Ezra ist stark und wird sich nicht der dunklen Seite zuwenden. Du wirst ihn dabei unterstützen, dass er die Balance zwischen beiden Seiten einhält, da bin ich mir ganz sicher."

"Das ist leider noch nicht alles."

"Wie meinst du das?"

"Ich fürchte, dass Ezra mehr von der dunklen Seite eingenommen wird, als ich bisher befürchtet hatte. Er ist sich dessen nicht bewusst, aber die Zeit wird es zeigen."

"Wovon redest du?"

Kanan fuhr sich über sein Gesicht und wich dem Blick seiner Freundin aus.

"Er ist gefährlich, Hera. Wir hatten bisher nicht die geringste Ahnung, was in ihm steckt."

Die junge Pilotin konnte nicht glauben, was sie da hörte. Ezra, ihr Ezra sollte gefährlich sein?

"Eine Gefahr für das Imperium oder für..", sie beendete den Satz nicht, sondern sah ihn fragend an. Allein die Möglichkeit, dass Ezra ihrer Crew, ihrer Familie etwas antun könnte war völlig abwegig. In mehr als einer Hinsicht.

"Ich weiß es nicht. Es ist völlig ungewiss, wie sich die ganze Sache entwickeln wird."

"Kanan, wovon sprichst du? Wieso sagst du solche Dinge über deinen eigenen Padawan?"

Der Jedi schwieg einen Moment und seufzte dann erneut.

"Ist dir der Name Anakin Skywalker bekannt?"

Hera hob fragend eine Augenbraue.

"Ich habe mal von ihm gehört..War er nicht auch ein Jedi?"

"Der Beste, den es jemals gab. Er war der beste Krieger der Republik und gewann fast jede Schlacht in den Klonkriegen. Anakin Skywalker war der Auserwählte, der den Frieden in der Galaxis wiederherstellen sollte. Er war der größte Jedi, den es je gegeben hat."

"Was hat er mit Ezra zu tun?"

"Als die Klonkriege endeten wandte er sich der dunklen Seite zu. Er zerstörte den Jedi Orden und wurde zu einem Sith. Die Republik fiel und der Kanzler wurde zum Herrscher des neuen Imperiums. Skywalker wurde seine rechte Hand und sein Lehrling."

Schockiert hielt sich die Twiek eine Hand vor den Mund. Die Jedi wurden durch den Besten ihrer Art verraten und hingerichtet..Was für eine graussame Ironie!

"Es gab Gerüchte, dass Skywalker einen Nachkommen hinterlassen hat. Jemand, der sein Vermächtnis trägt. Seinen Sohn."

"Aber ich dachte, dass die Jedi keine Beziehungen haben durften", fragte Hera verwirrt und Kanan nickte.

"Das war die Regel des alten Ordens, aber Meister Skywalker war anders. Er war mit einer Senatorin des Senats liiert und führte eine verbotene Ehe mit ihr."

"Und du glaubst wirklich, dass..."

Kanan nickte.

"Den Gerüchten zufolge ist das Kind am Tag des Imperiums geboren worden. Ezras Geburtstag."

Hera erbleichte und schüttelte den Kopf.

"Es..es könnte reiner Zufalll sein. Ezra.."

"Er ist sehr stark in der Macht, Hera. Ich vermute, dass sein Medichlorianwert genauso hoch ist, wie der von Anakin Skywalker. Vielleicht sogar noch höher."

"Nein, dass kann nicht.."

Aufgebracht erhob sich Hera und ging im Raum umher. Sie legte eine Hand auf ihre Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Es passt alles zusammen", murmelte sie, was Kanan nun nicht verstand.

"Was passt zusammen?"

"Tseebo hat mir erzählt, was mit Ezras Eltern passiert ist. Er hat mir gesagt, was er herausgefunden hat."

"Was hat er gesagt?, fragte Kanan und seine Miene wurde noch ernster. Hera seufzte und blickte zu ihm.

"Ezra wurde vor 14 Jahren von Ephraim und Mira Bridger adoptiert. Seine Geburtsdaten befinden sich unter strengster imperialer Geheimhaltung. Sie waren verschlüsselt, sodass Tseebo nicht mehr herausfinden konnte", flüsterte Hera leise. Kanan und sie starrten sich einen Augenblick an, dann nickte der Jedi langsam.

"Dann gibt es keinen Zweifel", sagte er leise.

Hera entgegnete nichts, sondern ging zu Kanan und umarmte ihn. Sie wollte sagen, dass es sich nur um ein reiner Zufall handeln könnte. Das es immer noch die Möglichkeit gab, dass sie sich irrten...Aber sie konnte niemanden etwas vormachen, sich selbst schon gar nicht.

"Sie werden bald wissen, wo er ist. Sie werden ihn jagen, bis er sich zur dunklen Seite bekennt. Er wird alles daran setzen ihn zu finden. Er wird nichts unversucht lassen seinen Sohn und Erben zu finden."

Beide schwiegen und hielten einander fest.

Nicht wissend, dass ein gewisser Padawan alles mitangehört hatte.



Ezras SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt