grün

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Als ich meine Schicht beendet hatte, ging ich müde und geschafft aus der Werkstatt raus, um den Rückweg anzutreten.

Kaum hatte ich den ersten Fuß auf den Bürgersteig gesetzt, trat auch schon das Arschloch wieder neben mich. Hatte er etwa die ganze Zeit gewartet? Er stalkte mich. Eindeutig.

Ich versuchte ihn so gut es geht zu ignorieren. Diesmal schwieg er sogar, aber ich spürte, dass sein Blick auf mir lag. Nervös fuhr ich mir immer wieder durch meine Haare und kaute auf meiner Unterlippe herum.

Auch als wir nach zwanzig Minuten vor dem Mehrfamilienhaus standen, in dem sich meine kleine Wohnung befand, starrte er mich noch an.

Ich fischte den Schlüssel aus meiner Tasche und steckte ihn ins Schloss. Gerade als ich ihn umdrehen wollte, hält mich Liams Hand davon ab, die sich schnell um mein Handgelenk schloss.

"Zayn, ich... also ich wollte fragen, ob du noch ein bisschen mit mir in den Park gehst. Bitte." Mit großen treuen Augen sah er mich an und ich konnte gar nicht 'nein' sagen, ohne später ein schlechtes Gewissen zu haben. Also sagte ich zu.

"Danke. Du bist der Beste", fiel er mir um den Hals und ein wenig verwirrt legte ich meine Arme um seinen Körper. Schnell löste er sich wieder von mir und schaute beschämt auf den Boden als er zu realisieren schien, was er da gerade tat.

Ich musste schmunzeln und ging schon mal los. Liam würde mir schon folgen, soviel hatte ich bis jetzt schon gelernt.

Ich behielt Recht, denn kaum war ich fünf Schritte gegangen, lief er schon wieder neben mir.

"Schau mal, Zayn, da wachsen Tulpen", rief das süße Arschloch aufgeregt und deutete auf eine Wiese, als wir schon einige Zeit lang schweigend durch den Park gelaufen waren. Tatsächlich konnte ich in der Ferne einige rote Tupfer ausfindig machen - ich frage mich immer noch wie er diese Punkte als Tulpen ausmachen konnte.

"Können wir da hin gehen. Bitte", bettelte er und erinnerte mich an ein kleines Kind, welches seine Eltern anfleht noch ein zweites Eis zu bekommen.

"Okay", stimmte ich zu und ließ mich von ihm über die Wiese schleifen.

Kaum waren wir bei den roten Blumen angekommen, fing Liam an einige von ihnen zu pflücken. Ich setzte mich derweil unter einen großen Baum in seiner Nähe und beobachtete ihn wie er die Schönsten heraus suchte.

Immer wieder huschte sein Blick zu mir und er warf mir ein umwerfendes Lächeln zu.

Nach einiger Zeit lehnte ich meinen Kopf an den dicken Stamm des Baumes und schaute in die Baumkrone hinauf.

Die grünen Blätter bewegten sich leicht im Wind und verursachten ein leises beruhigendes Geräusch. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. 

Das Rascheln der Blätter und der leichte Wind, der durch meine Haare fuhr, waren die einzigen Dinge, die ich in diesem Moment wahr nahm. Weder Liam, der sich neben mich setzte, noch seinen Blick auf mir spürte ich.

Erst als er mich berührte schreckte ich auf und sah mich kurz panisch um, ehe ich ihm einem finsteren Blick zuwarf.

Liam lachte, wobei sich seine Nase ein wenig kräuselte.

Er lachte mich aus!

Mies gelaunt stand ich auf. So niedlich er eben auch gewesen war, jetzt hatte ich wirklich keine Lust mehr auf ihn.

"Hey, wo willst du hin?", rief er mir nach, jedoch ignorierte ich ihn einfach und ging weiter.

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Germany, ©ZxynsXngel |13. September 2016

Farben | ZiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt