Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, dass Liam mich stalkt. Ich sah ihn immer öfter und er ließ es nie aus mir irgendwelchen unnötigen Kram zu erzählen.
Ich hoffte darauf, ihn heute nicht anzutreffen, aber das Glück schien mal wieder nicht mir mir zu sein, als ich sah, wie jemand auf mich zu gelaufen kam.
"Hey, Zayn", begrüßte er mich mit seinem charmanten Lächeln.
"Hey", gab ich kalt zurück. Er sollte sich einfach verpissen und mich in Ruhe lassen.
"Mal wieder schlecht gelaunt, du Miesepeter?", fragte er leicht lachend und schaute mich an.
Genervt legte ich den Kohlestift zur Seite und drehte mich zu ihm um.
"Liam, jetzt mal ehrlich: Wieso tust du das?"
"Was tue ich denn?", fragte der Braunhaarige dumm zurück. War das jetzt sein Ernst?
"Mich mit irgendwelchen Kram vollabern, während ich meine Ruhe haben will", antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Ich laber dich nicht voll, ich versuche nur, deine Tage ein bisschen bunter zu machen. Schließlich sind seine Tage immer nur grau, das seh' ich doch!" Trotzig verschränkt er seine Arme vor der Brust und sieht mich ein wenig vorwurfsvoll an (zumindest glaube ich, dass es vorwurfsvoll ist).
"Sind sie aber nicht, also kannst du jetzt auch wieder gehen!"
Ich wollte ihm nicht recht geben, auch wenn er recht hatte, zumindest was den letzten Teil anging.
"Nein", beharrte er wie ein bockiges Kind.Ich stöhnte auf, nahm meinen Stift wieder zur Hand und setzte ihn wieder an, um den Baum zuende zu zeichnen.
"Du zeichnet sogar nur in schwarz weiß. Ist das nicht langweilig? Warum benutzt du denn keine farbigen Stifte? Also ich würde farbige benutzen. Aber wenn du für immer-"
"Liam!", fuhr ich ihn an. "Jetzt halt endlich deine Klappe!" Meine Stimme war laut, aber Liam zuckte nur kurz zusammen als ich ihn unterbrach. Danach grinste er schief und hob seine Hände vor die Brust. "Ist ja gut. Miesepeter."
Dann beobachtete er mich stumm, was mich - mal wieder - nervös machte. Ich versuchte mich nur auf das Papier vor mir zu konzentrieren, aber es wollte mir einfach nicht gelingen und schon gar nicht als Liam anfing neben mir zu summen.
Wollte er mich eigentlich verarschen?
Wütend räumte ich den Stift weg, verstaute die noch nicht fertige Zeichnung in meiner (neuen) Mappe und klappte sie lautstark zu.
Schnell sprang ich auf und wollte davon stapfen und Liam hinter mir lassen, als dieser direkt neben mir auftauchte.
"Wohin gehst du denn jetzt?", wollte er wissen und musterte mein Gesicht.
"Braucht dich nicht interessieren", gab ich zurück und ging schneller.
"Tut's aber", beharrte er und grinste mich an.
"Gott!", stöhnte ich genervt auf.
"Danke, aber Liam reicht völlig", grinste er weiter.
Ich verdrehte die Augen und verließ den Park - gefolgt von Liam.
Hatte man denn nirgendwo seine Ruhe vor ihm?
"Wohin gehen wir denn jetzt?", quengelte er weiter.
"Ich gehe jetzt nach Hause und du gehst irgendwo anders hin, aber du kommst NICHT mit!", fauchte ich ihn an.
"Miesepeter", murmelte er und ich musste schmunzeln. Dann ging er in die andere Richtung davon.
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Germany, ©ZxynsXngel |09. September 2016
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Farben | Ziam
FanfictionMein Herz war eine schwarze Wand. Dunkel, unfreundlich und abstoßend. Zumindest musste ich so auf die meisten Menschen gewirkt haben, denn es gab kaum jemanden, der mich nicht mied. Erst als Liam in mein Leben trat und meine Wand in den buntesten Fa...