Kapitel 4

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Am nächsten Tag ging ich wieder zur Steintreppe, kletterte diese hoch und setzte mich an den Abgrund. Ich starrte in den See unter mir, heute war er nicht ruhig, nichts war ruhig, der Wind peitschte durch die Äste, ließ das Wasser Wellen schlagen, pustete die Blätter hinunter und verwehte meine roten Haare.

Der Wind war wirklich stürmisch, ich war mir sicher ein Sturm zog auf.

Eigentlich sollte man bei so einem Wetter nicht draußen sein.

Der Himmel wurde immer dunkler und der Wind wehte immer stärker. Nicht bald und der Regen würde einsetzen. Aber ich konnte nicht weg, ich machte mir Sorgen um Jonathan.

So wartete ich weiter, während sich die großen Gewitterwolken zusammenschoben und sich so auf den Sturm vorzubereiten schienen. Kurz darauf fielen die ersten Regentropfen, erst leise und sanft, wie ein warmer Sommerregen, doch der Regen wurde immer stärker und prasselte hart und mit aller Macht herunter. Nun setzen auch Blitz und Donner ein. Der Wind wurde stärker. Er zog an mir, damit ich fiel, doch ich stemmte mich dagegen und wartete weiter stur auf Jonathan.

Ich war total nass und durchweicht, meine Haare hingen in Strähnen an mir herunter und mein moosgrünes Kleid klebte an meinem Körper.Trotzdem wartete ich immer weiter, wollte mir nicht eingestehen, dass er nicht kommen würde und wie alle anderen längst Schutz vor diesem Sturm gesucht hatte.

Plötzlich hörte der Wind auf, um dann mit noch stärkerer Kraft zu tosen. Ich hatte mich in der kurzen Pause etwas gelockert und war so nicht stark genug um dem starken Wind zu entgehen.

In letzter Sekunde konnten meine Finger die Felskante fassen, sodass ich mich nun an diese mit aller Kraft klammerte. Panisch schrie ich um Hilfe, doch ich glaubte nicht, dass jemand kommen würde. Wer war auch so dumm und ging bei einem Sturm aus dem sicheren Haus und wer konnte mich überhaupt hören, das Dorf war war viel zu weit entfernt. Doch ich schrie weiter um Hilfe mit dem letzten bisschen Hoffnung was ich hatte.

Langsam verließen mich meine Kräfte, immer mehr rutschten meine Finger ab, doch ich schaffte es sie immer wieder zurückzuplazieren.

Als ich spürte, dass mich nun endgültig meine Kräfte verließen und ich es nicht mehr schaffte erneut die Felskante zu greifen und angsterfüllt kreischte, umfasste eine starke Hand mein Handgelenk und zog mich hoch.

Weinend klammerte ich mich an meinen Retter. Ich hatte Todesängste ausgestanden und war zu keiner logischen Handlung mehr fähig. Auch als mein Retter mich bat loszulassen und mitzukommen , bekam ich nichts mit und klammerte mich nur weiter an ihn. Ich hörte ihn seufzen und auf einmal flog ich. Ich weinte stärker und mein Gedächtnis setzte aus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 18, 2016 ⏰

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