Kapitel 2

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PoV Ardian Bora

"Aber du hast nie was davon erwähnt, Mama...", seufzend ließ ich mich nach hinten fallen. Meine Mutter hatte angerufen und Bescheid gegeben, dass sie angekommen sei. Ich hatte auf das Ferienprogramm angedeutet, worauf sie aber stur wirkte.

"Du machst da mit, egal was du sagst, seh es als Chance, mal weniger asozial zu sein, vielleicht findest du ein paar Freunde, ich muss gehen Schatz bis dann."

Das waren die letzten Worte ehe sie auflegte. Ja genau Freunde finden, wenn die ältesten hier geschätzt fünf Jahre alt sind werde ich auf jedenfall Menschen fürs Leben finden..

Ich beschloss zu duschen um meinen Kopf freizukriegen. Oma hatte gesagt, das Programm würde erst morgen früh beginnen, also hätte ich nun Zeit für mich. Unter der Dusche sang ich zu verschiedenen Liedern und tanzte wie ein geistesgestörter umher. Es fühlte sich gut an, ich fühlte mich frei dabei.

Nach ner guten Stunde die ich mehr als nur genossen hatte, stieg ich aus der dampfenden Dusche und legte mir ein flauschiges Handtuch um. Ich wäre fast gestolpert, wenn ich mich nicht rechtzeitig festgehalten hätte. Ich trocknete noch schnell meine Füße, damit ich in meine Pantoffeln schlüpfen konnte und lief schlussendlich wieder in mein Zimmer. Ich zog mich wie gewohnt an, drauf bedacht dass es bisschen kälter wurde über die Nacht.

Mein Handy zeigte kurz nach zwanzig Uhr an und weil ich nichts besseres zu tun hatte, beschloss ich mich draussen bisschen umzugucken. Wie erwartet war alles wie immer. Die unendlichen Apfelbäume, die die komplette Fläche schmückten, die Tiere in ihren Gehegen, die gerade Futter bekamen und der Geruch von getrocknetem Heu, der alles nochmal abrundete.

Ein kleines Lächeln schlich sich über meine Lippen. So blöd ist es hier garnicht, dachte ich mir als ich den wunderschönen Sonnenuntergang beobachtete. Ein kleines Rascheln ertönte und jemand stellte sich neben mich. Als ich zur Seite sah, blieb mir der Atem weg. Blonde, ganz leicht gekräuselte Haare und markante Wangenknochen. Ich starrte den Mann wohl etwas lange an, denn plötzlich drehte sich der sogenannte und schaute geradewegs in mein Gesicht. Mein Herz schlug einen Schlag aus. Kalte, blaue Augen die ungewohnte Wärme ausstrahlten, große, geformte Lippen und Zähne, perfekt aufgereiht, ein richtiges Zahnpastalächeln.
Ich hatte wirkliche Schwierigkeiten mit dem Atmen, was der größere neben mir wohl mitbekam, denn sein Gesicht zierte ein breites Lächeln.

"Ich bin Thaddeus, schön dich kennenzulernen."
Er streckte die Hand nach mir aus doch ich war immer noch in meiner Schockstarre. Wild fuchtelte er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum, bis ich endlich ein Lebenszeichen von mir gab. Er schaute amüsiert aus.

"A-ardy", stotterte ich langsam während ich vorsichtig meine Hand in seine nahm. Sie war leicht rau, dennoch unheimlich weich und genauso warm. Ich drehte mich mit hochroten Wangen wieder zum Sonnenuntergang, welcher noch schöner als davor aussah. Der Blondschopf neben mir lächelte belustigt. Stirnrunzelnd versuchte ich zu überlegen, was an dieser Situation wohl lustig gewesen war, bis mir auffiel, dass ich noch seine Hand hielt. Sofort entschuldigte ich mich und schlug mir mit der flachen Hand gegen meine Stirn.

"Brauchst dich doch nicht zu entschuldigen Kleiner", schmunzelte er mit rauer Stimme, was mir eine gewaltige Gänsehaut über den Körper verschaffte.

"Also was machst du hier Ardy?"

"Ich bin hier ein halbes Jahr bei meinen Großeltern, weil meine Mutter auf Geschäftsreise in Australien ist", antwortete ich nun etwas mutiger.

"Freut mich. Wenn du möchtest zeige ich dir meinen Lieblingsplatz, du siehst gelangweilt aus."
Ich bejahte lächelnd und folgte dem muskulösen Jungen neben mir mir. Seine Schultern waren weit, genauso wie seine Arme, welche ich von hinten genauestens betrachten konnte.

"Wie alt bist du?", fragte ich schüchtern da ich es schlecht einschätzen konnte.

"Neunzehn", kam es knapp von seinem Lippen. "Und du?"

"Sechzehn", antwortete ich vorsichtig. Er lachte kurz.
"Ach noch so klein und frisch." Nun konnte auch ich nicht mein Lachen zurückhalten und stieg in seins ein. Man merkte sofort, wie dominant und doch so sanft seine Persönlichkeit war.
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-669Wörter
Erster Zusammentreff jaja Meinung?
xoxo Kitten
-26.08.16
(Überarbeitet ~ 25.05.17)

Ein ganzes halbes Jahr | Tardy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt