"Wie kommen wir überhaupt dahin?", fragte ich meine Eltern.
"Der Alte Weise wird es dir sagen, wie beim ersten Mal." Meine Mutter sah mich streng an. Aber ihre Miene lockerte sich schnell wieder und sie strich mein Haar glatt.
"Es wird schon alles gutgehen", versuchte ich sie zu beruhigen.
"Ich weiß", meinte sie mit einem etwas traurigen Gesichtsausdruck. "Aber jetzt musst du mal los. Deine Freunde warten bestimmt schon." Ich nickte. Langsam ging ich zur Tür. Ich rief noch ein 'Auf Wiedersehen!' ins Haus, bevor ich herausging und die Tür hinter mir schloss. Es war früher Morgen und der angenehm frische Wind wirbelte mir die glattgestrichenen Haare direkt wieder durcheinander. Ich holte tief Luft und machte mich auf den Weg zum Alten Weisen, das war unser Treffpunkt.
Als ich dort ankam, warteten Terry, Matthew und Lara bereits auf mich. Ich wollte gerade fragen, wo Zoey, Gerda und Heiko waren, als die Geschwister per Teleport neben mir auftauchten.
"Da seid ihr ja. Dann fehlt nur noch Zoey." Ich wartete kurz und schaute die Anderen an. "Netter Schal", sagte ich zu Matthew. "Danke", erwiderte er. "Den haben meine Eltern mir geschenkt. Er ist kein ganz normaler Schal."
"Ach ja?" Ich betrachtete das dunkelblaue Stück Stoff näher.
"Was ist so besonders da..." Weiter kam ich nicht, da ich von einem schwarzen Etwas unterbrochen wurde, das direkt auf mich drauf fiel. Ich hörte Zoey kichern.
"Hilfe", meinte ich genervt. Prompt kam eine dunkle Energiewelle auf Zoey zugeschossen und fegte sie von mir runter. Ich stellte mich wieder hin und bemerkte, dass Matthew sein Schwert, die dunkelblaue Selene-Klinge, in der Hand hielt. Dann verformte sich das Schwert und er hielt einen gleichfarbigen Schal in der Hand, den er sich gleich um den Hals wickelte. Das war also das Besondere dadran.
"Cool." Ich zeigte ihm einen Daumen nach oben. Zoey war nicht sehr erfreut, dass ihr Versuch, mich niederzuringen, vereitelt wurde. Sie stellte sich mit aufgeplusterten Backen neben mich und starrte Matthew wütend an. Da kam der Alte Weise aus der Höhle.
"Guten Morgen", sagte er. Wir grüßten zurück. "Sieht aus, als würdet ihr euch wieder ins Abenteuer stürzen. Dann lasst uns mal alles durchgehen." Mit diesen Worten holte er die Weltkarte heraus. Wir besprachen die Reiseroute, gingen alles durch, was Ausrüstung anging und wünschten uns Glück.
Schließlich waren alle Vorbereitungen abgeschlossen und wir machten uns auf den Weg. Terry war der Träger der Karte und versicherte sich alle fünf Sekunden neu, ob wir richtig waren und bestätigte es dann immer lautstark, bis ihm Lara die Karte wegnahm. Sie war aber auch nicht besser. Nach einer Weile wurde es so schlimm, dass ich meine Aura verstärkte und auf den Schall richtete. So hatte ich eine schalldichte Glocke erschaffen, deren Schutz ich sehr genoss. Leider bekam ich so auch die wichtigeren Dinge mit, sodass ich extrem zusammenzuckte, als mir plötzlich jemand auf die Schulter tippte. Ich löste die Glocke auf und drehte mich zu Terry um. Er schaute mich leicht angenervt an.
"Wir sind an der Grenze zur Region", sagte er und nickte zu einem rostigen Wegweiser, der seine Aussage bestätigte. Vor uns lag ein kleines Wäldchen. Ich nickte den anderen zu und wir machten uns auf den Weg.
Nach einer Weile im Baumgewimmel fragte Lara plötzlich: "Um Zekrom und Reshiram zu finden, brauchten wir erstmal diese Steine, nicht wahr? Brauchen wir dann auch irgendwelche Sachen für Ho-oh und Lugia?"-"Gute Frage", antwortete Gerda. "Wahrscheinlich. Ich halte es durchaus für möglich. Ich habe ein paar alte Dokumente in der Bibliothek gefunden, in denen die Rede von einer Buntschwinge war, was aber ganz gut auch eine andere Bezeichnung für Ho-oh selbst sein könnte. Das Gleiche gilt auch für die Silberschwinge, auf Lugia bezogen. Celebi soll an einem Waldschrein erscheinen, da es der Wächter des Waldes ist. Aber angeblich auch nur, wenn Ho-oh und Lugia in der Nähe sind. Eine Beziehung von Ho-oh zu den legendären Biestern wäre ebenfalls möglich, da..." Sie schweifte aus und erzählte uns eine halbe Ewigkeit die Geschichte der drei, wie sie normale Pokémon waren, die von Ho-oh wiederbelebt wurden, nachdem sie in einem Feuer starben, sie erläuterte ihre Theorie, dass Raikou, Entei und Suicune, wie sie hießen, einmal Blitza, Flamara und Aquana waren, irgendwie kam sie dann auf Arktos, Zapdos und Lavados, drei legendäre Vögel, die in Verbindung mit Lugia stehen könnten, zu sprechen, und ich war sehr nah daran, meine schalldichte Schutzglocke wieder zu aktivieren. Zum Glück stoppte sie, als wir den Wald endlich hinter uns ließen. Der Grund dafür war nicht so erfreulich. Eine tiefe Schlucht tat sich vor uns auf, die andere Seite war leider zu weit für einen Teleport entfernt. Zum Glück entdeckten wir einen Weg zum Grund und kraxelten vorsichtig an der Felswand entlang. Ich wäre mehrere Male fast abgerutscht, da der 'Weg' eher ein Vorsprung von ein paar Zentimetern war. Letztendlich kamen aber alle unbeschadet an.
"Und was jetzt? Auf der anderen Seite gibt es keinen Weg zurück nach oben", bemerkte Terry. "Vielleicht sogar ganz gut so, so ein Kletterabenteuer hätte ich nicht nochmal geschafft", ächzte Lara. "Tut mir leid, aber du wirst dich wohl oder übel nochmal aufs Klettern einstellen müssen", sagte Matthew nach einer Weile. Er verwandelte sich zu Chelterrar und sofort schossen starke Ranken aus dem Boden und kletterten die Felswand hinauf. "Warum hast du nicht so eine Brücke gemacht?", fragte Lara. "Die Ranken hätten sich in der Luft schlecht an etwas festmachen können", kam die Antwort blitzschnell. Lara murmelte etwas von 'sollen sie sich doch an der Luft festmachen', aber dann fing sie doch an, zu klettern. Terry und Matthew waren voll in ihrem Element, an Ranken rumzuklettern war eine ihrer leichtesten Übungen. Matthew war etwas schneller, seine Verbundenheit mit der Erde gab ihm anscheinend einen kleinen Extraschub. Ich war der letzte, der die Hände an die Ranken legte. Ich fand sie etwas seltsam, da Matthew's Aura darin pulsierte wie ein Herz. Und ich zog meine Hände sofort wieder weg. Ich schaute nach oben. Am Rand der Schlucht sollten eigentlich Matthew und Terry auf uns warten, aber sie waren nicht zu sehen und ihre Auren waren auch nicht zu spüren. Bis auf in den Ranken, aber daraus wich auch langsam die Aura. Und damit die Lebenskraft. Ich konnte zusehen, wie sie verwelkten. "Vorsicht!", rief ich. Gerda checkte schnell, was los war. Zoey und Lara waren nicht ganz so schnell. Gerda stand auf einmal direkt neben mir, mit Zoey halb unterm Arm geklemmt. Lara war fast oben, als die Ranken unter ihren Händen zerfielen. In einem verzweifelten Versuch, es doch noch nach oben zu schaffen, verwandelte sie sich und schlug ihren Huf in die Erde auf der Klippe. Dummerweise brach der Felsvorsprung ab. Sie rutschte herunter, schlug wild die Hufe sinnlos gegen den Felsen, um vielleicht doch noch irgendwo Halt zu finden, aber die Wand war glatt.
"Gerda, kannst du sie nicht auch schnell per Teleportation herholen?", rief ich. "Nicht in diesem Tempo", kam die Antwort. Na toll. Der Sturz war ziemlich tief. Ich lief zu dem Punkt, wo sie landen würde und versuchte, eine Art Landekissen mit meiner Aura zu formen, Zoey half mir (nachdem sie sich aus Gerdas Griff gekämpft hatte). Das Kissen wurde zwar durchschlagen, bremste Lara aber genug ab, um sie ohne größere Blessuren davonkommen zu lassen.
"Alles okay?", fragte ich. "Ja... wird schon gehen", stöhnte sie. Ich schaute nach oben und erblickte am Rand der Schlucht kurz einen Schatten, der aber direkt verschwand. Ich runzelte die Stirn. Wer war dafür verantwortlich? Und was war mit Terry und Matthew passiert? Und wo war eigentlich Heiko? Ich hatte keine Zeit, mir darüber groß Gedanken zu machen, da hinter mir plötzlich eine Armee aus Gesteinspokémon aller Formen und Farben stand. Ich seufzte.
"Jetzt geht das wieder los..." Wir nahmen Kampfposition ein und stürmten los.Endlich ein neues Kapitel! Hatt lange genug gedauert...
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Pokémon - Die Wandler: Teil 2 - Ho-oh, Lugia und Celebi (Pausiert)
FanfictionEin Meilenstein wurde auf dem Weg zum Sieg über die Gefahr bereits erreicht. Aber das ist noch lange nicht genug. Das Ziel liegt noch in weiter Ferne...