Der Marshmallow

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Gerda tauchte einfach nicht auf. So hatten wir keine Chance, wir wurden von den Klonen abgeführt.
Nach einer Ewigkeit an Laufen kamen wir an einem riesigen grauen Steinquader an, an dessen Tor das Wort 'Gefängnis' prangte. Ich wurde nervös. Wenn wir nicht bald wegkamen, wären wir da drin, und dann würden wir wohl kaum mehr entkommen können.
Das Tor öffnete sich langsam und schmerzvoll quietschend. Ich verzog das Gesicht. Wenn das ganze Gefängnis so klang würde ich wahrscheinlich nicht lange drin überleben. Das Georok hinter mir stieß mich nach vorne. "Mach hin!" Ich schnaubte, gehorchte aber. Langsam ging ich durch die im Verhältnis kleine Spalte, die im Tor geöffnet wurde, und sah mich um. Es gab genau ein Wort, mit dem ich die ganze Sache beschreiben kann: Unangenehm. Alles sah gleich aus, alles war kalter, grauer, glatter, hässlicher Stein. Und dieser Platz hatte eine ominöse Aura. Das Klonproblem gab es noch nicht lange, und doch schien es, als wären viele Leute hier schon an das Ende ihres Lebens gestoßen. Ich wollte zurückblicken, um nach meinen Freunden zu sehen, aber das Georok verpasste mir eiskalt eine Backpfeife. Ich überlegte kurz, ob ich einfach meinen Geist aussenden sollte, entschied mich aber dagegen, um nicht von dem Klon hinter mir verletzt zu werden. Genauso wenig wagte ich es, zu sprechen. Ich wurde eine Treppe heruntergeführt. Den Geräuschen nach zu urteilen kam jeder von uns auf ein anderes Stockwerk der Anstalt. Und ich war im Keller. Na super. Hätte ich nicht wenigstens oben sein können? Da war die Aussicht besser. Ein Magmar stand wartend vor einer Zelle und öffnete sie, als wir näherkamen. Das Georok stieß mich in die Zelle und drehte den Schlüssel zweimal. Ich setzte mich verärgert auf den Boden. Hätte ich mich auf die Pritsche gesetzt, es wäre kein Unterschied gewesen. Sie war nicht weicher und nicht wämer. Das einzige Fenster war weit oben und vergittert. Sonnenlicht drang durch das Fenster in die Zelle und erleuchtete sie ganz leicht. Ich überlegte, wie ich hier wieder rauskommen könnte. Einfachste Lösung wär Teleportation. Nur dumm, dass weder Heiko noch Gerda hier waren. Ich könnte versuchen, die Zellentür zu zerstören, aber vor jeder Zelle stand ein Wächter, und anscheinend war nicht mal die Hälfte der Zellen auf dieser Ebene besetzt. Auch kein guter Plan. Ich kroch in die hintere Ecke der Zelle, um mich anlehnen zu können. Die Decke war plötzlich interessant für mich, während es in meinem Hirn laut ratterte. Was sollte ich hier machen...? Ich entschied mich für Warten. Einfach weil mir keine andere Möglichkeit einfiel. Ich könnte versuchen, den Wächter zu überwältigen, wenn er mir Essen reinstellte, wie es in Filmen und Büchern oft gemacht wird... Aber die Wächter waren dann immer noch zu viele. Ich seufzte. 'Hört ihr mich?', dachte ich. 'Terry? Peter? Pascal?' Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. 'Jup!', ertönte es plötzlich. Ich lächelte. 'Kann ich zu euch kommen?', fragte ich. 'Natürlich, warte kurz', antwortete Pascal. Ich fühlte mich, als würde ich in meinen Kopf hineingezogen werden. Nicht sehr angenehm.

Ich stand wieder im Wald. Ich versuchte, mich an den Weg zur Lichtung zu erinnern und begann meinen Weg. Dort angekommen bemerkte ich zuerst die Häuser. "Ihr habt es euch hier ja richtig gemütlich gemacht", stellte ich lächelnd fest. Die drei saßen wieder am Lagerfeuer und grillten ihre Marshmallows. Sie grinsten und begrüßten mich fröhlich. "Das Leben hier ist überraschend einfach", meinte Terry. "Es scheint alles viel leichter. Fast als wäre es so besser." Er seufzte, stand auf und kam zu mir. "Aber das ist nur Schein. Es ist eintönig... Ich würde schon gerne wieder leben. Nicht dass ich dir für irgendwas die Schuld gebe", fügte er bei meinem Gesichtsausdruck hastig hinzu. "Auch wenn das, was du erlebst, hart ist, du lebst wenigstens." Er legte mir die Hände auf die Schultern. "Und ich versuche, dir zu helfen, dass das noch eine Weile so bleibt." Ich entspannte mich ein wenig. Pascal stellte sich neben mich. "Für mich gilt übrigens dasselbe. Ich helf dir so gut wie es geht." Auch Peter kam dazu und nickte mir zu. Ich lächelte nun leicht und wir setzten uns an das Lagerfeuer. Pascal warf mir einen Marshmallow zu, den ich dankend annahm und zu rösten begann. "Der füllt zwar nicht deinen echten Magen", bemerkte er, "aber er ist quasi... Geistige Nahrung." Peter lachte. "Ich glaube nicht, dass mir ein gerösteter Marshmallow etwas beibringen könnte", meinte ich grinsend, nahm den bereits gerösteten Marshmallow und aß ihn. "Wobei, eine Sache hab ich dich gelernt: Dass die Dinger geistig genau so gut schmecken wie im echten Leben." Terry stand lächelnd auf. "Ich schieb mal Wache, ob bei dir was passiert", sagte er und verschwand in einem der Häuser. Ich schaute ihm verwundert nach. "Habt ihr ein Periskop oder so etwas, mit dem ihr durch meine Augen schauen könnt?" Pascal machte ein verschmitztes Gesicht. "Volltreffer. Also pass auf, dass wir dich nicht bei irgendwelchen schmutzigen Dingen erwischen." Ich wurde leicht rot und räusperte mich empört. "Das ist nicht unbedingt etwas, über das ich ausgerechnet jetzt sprechen wollte. Eigentlich wollte ich euch nach Rat fragen. Habt ihr irgendeine Idee, wie ich aus dem Gefängnis rauskomme?" Jetzt sahen Pascal und Peter nicht mehr ganz so fröhlich aus. "Ehrlich gesagt haben wir keinen blassen Schimmer. Du wirst wohl warten müssen, bis sich dir eine Möglichkeit bietet...", erklärte Pascal. Peter räusperte sich. "Wir arbeiten übrigens gerade daran, dir irgendwie unsere Fähigkeiten zur Verfügung stellen zu können." Ich starrte ihn an. "Wenn ihr das schafft, das wäre... Krass. Extrem stark", meinte ich innerlich jubelnd. "Dann können die Klone einpacken." Peter lächelte schief. "Wie gesagt, wir arbeiten daran. Aber bitte versprich dir nicht zu viel."-"Wo wir gerade bei Fähigkeiten sind!", unterbrach Pascal ihn, "hast du Lust auf einen Trainingskampf? Ich muss mich auch hier fit halten. Und für dich springt vielleicht keine Körperkraft heraus, aber geistige Stärke." Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn du willst." Er grinste und lief hinter ein anderes Haus. Ich folgte ihm und staunte nicht schlecht: Die drei hatten sich hier ein richtiges Fitness-Center eingerichtet, mit Geräten und allem. Pascal stand auf der einen Hälfte eines geteilten Kampffeldes und wärmte sich auf. Ich stellte mich auf die andere Seite und bereitete mich vor. Peter spielte Schiedsrichter. "Uuuund- Los!"

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Ich spürte etwas. Etwas Bekanntes. Doch was war es? Ich dachte nach. Plötzlich blitzte eine Erinnerung in meinem Kopf auf. Das Innere einer Maschine. Ich, wie ich nicht ich selbst war und mich nicht kontrollieren konnte. Und dann etwas Blaues, das etwas von meinem Rücken entfernte. Freiheit. Als ich in den Wald flüchtete- Doch in diesem Moment endete die Erinnerung abrupt. Ich hielt mir den Kopf. Was war das? Aber egal was, ich konnte hier nicht einfach herumsitzen. Ich musste handeln. Jetzt.

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"Boss!"
"Was ist?"
"Objekt N... Es dreht durch. Irgendetwas stimmt nicht. Wir müssen etwas dagegen tun."
"Na dann lös den Großalarm aus!"

Pokémon - Die Wandler: Teil 2 - Ho-oh, Lugia und Celebi (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt