Hey, ihr Lieben!!!
Schön, dass ihr auch bei dieser Geschichte dabei seid!!! Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt und freue mich, wenn ihr mir eure Meinung mitteilt!!!
Jetzt viel Spaß beim Lesen!
Ganz liebe Grüße
Lila Leonie------------------------------------
Als ich die Wohnungstür öffne, werde ich sofort von dem inzwischen schon so vertrauten, aber immer wieder ernüchternden Szenarium empfangen, meine Mutter streitend mit meinem Stiefvater, dazu der Lärmpegel, der aus dem auf Dauerbetrieb laufenden Fernseher vom Wohnzimmer aus an mein Ohr dringt. Auch das optische Bild ist unverändert. Müll und Dreck in jeder Ecke, dazu Unmengen leerer Alkoholflaschen.
Das Erscheinungsbild der beiden im Raum anwesenden Personen ergänzt das erschreckende Gesamtbild perfekt. Meine Mutter mit ungewaschenen, strähnigen Haaren, die wüst in alle Richtungen abstehen. Dazu ist sie nur mit einem Morgenmantel und Pantoffeln begleitet. Und Walter trägt wieder seine Lieblingsklamotten, ein ehemals weißes Feinrippunterhemd, das aber inzwischen mit einem großen Kaffeefleck verziert ist und die kurze Hose schaue ich mir lieber gar nicht genauer an. Schließlich will ich wirklich nicht wissen, woher die vielen Flecken darauf stammen.
Angewidert von allem, was ich hier sehen, hören und zu allem Überfluss auch noch riechen muss, gehe ich schnurstracks auf mein Zimmer zu, ohne einem der beiden in irgendeiner Form weitere Beachtung zu schenken. Bevor ich die Tür hinter mir schließe, kann ich noch Walters äußert freundliche Worte vernehmen, die er in einem aggressiven Ton meiner Mutter entgegen brüllt.
„Da hast du mal wieder den besten Beweis dafür, dass du wirklich nichts auf die Reihe bekommst. Wie kann man nur so eine verzogene Göre in die Welt setzen, die ihren Ernährern noch nicht mal den nötigen Respekt entgegenbringen kann?!" Während Walter mein Eintreffen wenigstens überhaupt kommentiert, scheint es meiner Mutter gar nicht aufzufallen, oder es ist ihr schlichtweg einfach egal.
Natürlich wäre es auch zu viel verlangt, wenn sie mich nur ein einziges Mal vor ihm verteidigen würde. Da auch dieses Mal keine Reaktion ihrerseits erfolgt, schließe ich enttäuscht die Tür und drehe den Schlüssel um. Ich verstehe einfach nicht, wie es so weit kommen konnte. Früher war meine Mutter wirklich liebevoll und wir hatten ein echt tolles Mutter-Tochter-Verhältnis. Daran denke ich gerne wehmütig zurück.
Allerdings hat sich das auf einen Schlag geändert, als Walter in unser Leben getreten ist. Mir war von Anfang an rätselhaft, was meine Mum in ihm gesehen hat. Klar! Man sagt ja immer, das Liebe blind macht! Aber ich bitte dich!! Walter!! Der war schon immer so widerlich! Es gibt rein gar nichts, was man an einem stinkenden und ungepflegten Typen wie ihm liebenswert finden kann.
Nachdem ich meinen Ranzen neben mein Bett abgestellt habe, öffne ich sofort mein Fenster, um frische Luft und etwas Sonnenschein in mein sonst so tristes Leben zu bringen. Anschließend schnappe ich mir meine Kopfhörer, die mir dabei helfen, alle anderen Geräusche, die durch die dünnen Wände in meine kleine Welt vordringen könnten, auszublenden. Vorbildlich wie immer begebe ich mich zuerst mit einem Stapel voller Hefter und Bücher an meinen Schreibtisch.
Natürlich habe ich häufig wenig Motivation dazu, Hausaufgaben zu machen oder für irgendwelche Arbeiten zu lernen. Doch jedes Mal, wenn ich durch diese Wohnung laufe, wird mir wieder bewusst, wofür ich mich so in der Schule anstrenge. Denn ich will raus!! Raus aus diesem Leben, raus aus dieser Wohnung, aus diesem kompletten Wohnviertel, indem es wahrscheinlich in jeder zweiten Wohnung so ähnlich aussieht, wie bei uns. Hinein in ein besseres Leben!!
Deswegen halte ich mich konsequent an meine Routine. Bevor ich irgendetwas anderes mache, erledige ich jeden Tag erst mal meine Hausaufgaben und bereite mich auf den nächsten Tag vor. Manche finden meine Vorgehensweise vielleicht zu extrem. Allerdings kenne ich mich selber sehr gut und weiß daher genau, wenn ich erst in meiner eigenen Welt versunken bin, könnte ich mich nicht mehr auf Schule konzentrieren.
Schnell greife ich noch nach meinem Kaffee, den ich mir auf dem Heimweg besorgt habe und der kleinen süßen Nascherei. Unwillkürlich fallen mir dabei die Worte von meinem Stiefvater wieder ein, dass ich meinen Ernährern keinen Respekt entgegenbringen würde. Pah!!! Wie kann er sich nur als mein Ernährer bezeichnen, gerade er, der noch nie in seinem Leben gearbeitet hat, der immer nur von Hartz vier gelebt hat und außerdem sein ganzes Geld für Alkohol ausgibt?
Zudem ist es ein absolutes Armutszeugnis, das es die beiden Personen, mit denen ich noch unter einem Dach leben muss, nicht bemerken, dass ich bereits seit über einem Jahr nichts mehr aus dem dreckigen Kühlschrank genommen habe, der sich in unserer versifften Küche befindet. Durch das Austragen von Zeitungen verdiene ich mir nämlich etwas Geld dazu, von dem ich mir die nötigen Lebensmittel und Kleidung selber kaufen kann.
Selbst diese Tatsache ist ihnen völlig entgangen. Leider muss ich mir aber ab nächsten Monat einen anderen Job suchen, denn sobald ich 16 Jahre alt bin, müsste mein Chef mir vom Gesetz her einen höheren Lohn bezahlen. Aber darüber möchte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Deswegen konzentriere ich mich nur auf die Aufzeichnungen vor mir und arbeite sie gewissenhaft, aber trotzdem zügig durch.
Anschließend schmeiße ich mich mit meinem Laptop auf mein Bett und öffne Wattpad. Lesen ist meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Dabei versinke ich in meiner eigenen kleinen Welt und träume davon ein besseres Leben zu führen, als jetzt. Es ist für mich fast wie eine Flucht aus der tristen und öden Realität! Nur während ich mich in die Personen aus den Geschichten hinein versetze, spüre ich Emotionen, wie Liebe, Freude, Trauer oder Wut, die ich sonst immer unterdrücke.
Auf der Suche nach einer neuen spannenden Story fällt mir ein Cover ins Auge, dass mich sofort neugierig auf mehr macht. Die Geschichte heißt 'Sie sieht mich einfach nicht!'. Nach einem Klick öffnet sich der Klappentext:
Mein Name ist Jamie und ich bin 17 Jahre alt. In der Schule gehöre ich zu einer Badboy Gruppe, obwohl ich eigentlich gar kein Badboy bin. Das ist nur eine Fassade, die ich trage, um dazu zu gehören. In meinem Inneren sieht es ganz anders aus. Da bin ich schon fast so was wie ein Softie. Das klingt jetzt vielleicht etwas krass. Doch wie würdet ihr sonst jemanden beschreiben, der bereits mehrere Jahre in seine Traumfrau verliebt ist, es allerdings immer noch nicht übers Herz gebracht hat, sie einfach mal anzusprechen?
Und das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich sie scheinbar überall sehe. Ich sehe sie jeden Tag in der Schule, ich sehe sie in unserem Wohnviertel und ich sehe sie beim Einkaufen. Aber sie sieht mich offensichtlich überhaupt nicht. Werde ich es irgendwann schaffen, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen? Und wenn ja, wie? Das ist meine Geschichte!
OK, das ist mal was ganz anderes. Als ich mir das Wattpad Profil des Autors genauer anschaue, stelle ich sofort überrascht fest, dass der Urheber der Story tatsächlich männlich ist. Jetzt bin ich wirklich erstaunt. Schließlich weiß ich genau, dass es nur sehr wenige Jungs gibt, die hier Geschichten veröffentlichen, und vor allem nicht über so ein Thema. Kurz überlege ich, ob ich das Buch jetzt überhaupt noch lesen will.
Immerhin ticken Mädchen und Jungs total unterschiedlich. In die Gedankengänge von einem weiblichen Autor kann ich mich vollkommen hineinversetzen, ob das bei einem Kerl genauso sein wird, bezweifele ich ein wenig. Aber andererseits gibt es genug Beispiele von Männern, die sich als Schriftsteller einen großen Namen gemacht haben und manche davon sogar mit Liebesromane, wie zum Beispiel Shakespeare.
Also, werde ich der Story von Jamie001 auch eine Chance geben. Leicht hibbelig vor Neugierde fange ich an zu lesen und tauche damit wieder in eine neue Welt ein, die mich nicht mehr so schnell loslassen wird!
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So ihr Lieben, was meint ihr zum ersten Kapitel? Bitte teilt mir eure Meinung dazu mit!!
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Escape to my fantasy world
Fiction généraleEine Geschichte auf Wattpad ändert das Leben der 15-jährigen Sapphira. Da sie sich nach der Liebe sehnt, die sie in ihrer eigenen Familie so sehr vermisst, flüchtet sie sich in eine Fantasiewelt, indem sie romantische Geschichten auf Wattpad regelre...