"Du siehst müde aus", unterbrach ich das Schweigen. "Du auch", erwiderte Luke. "Warum hast du nich geschlafen?", fragte ich interessiert. Was hatte ihn so wachgehalten? Ich setzte mich auf sein Bett und er setzte sich zu mir. "Es gibt Dinge die du nicht über mich weißt. Ich habe überlegt ob ich sie erzählen soll.", antwortete er ehrlich. Er überlegte *mir* seine Geschichte zu erzählen. Sollte ich ihm auch etwas von mir erzählen? Ich war unsicher. Vorrallem weil der Traum immernoch in meinem Kopf herumspukte. Er konnte mich immernoch komplett anlügen. Er könnte alles nur planen. "Lass uns noch ein bisschen schlafen.", murmelte Luke, der sich gerade hinlegte, zudeckte und diese aufhielt, damit ich hineinschlüpfen konnte. Er grinste mich an. Ich verdrehte die Augen und legte mich wieder zu ihm. Ich mochte es irgendwie, wie er mich in den Arm nahm. Es brachte mich zum lächeln. Eigentlich sollte ich mich ihm anvertrauen. Wenn etwas war, würde ich sowieso sterben, also kann ich mich ja auch darauf einlassen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte:"Magst du mich eigentlich?" Er wirkte ziemlich unsicher und zögerte bei der Antwort. Ich sah Unsicherheit in seinem Blick. Dann nach einigen stillen Momenten antwortete er endlich:"ja." Mein Herz machte einen Sprung. "Ich dich auch.", hauchte ich und lächelte ihn an. Ich merkte wie auch er begann zu lächeln. "Ich... ähm... Ich glaube ich kann dir langsam meine Vergangenheit anvertrauen...", sagte ich unsicher. "Die Narbe?", wollte er neugierig wissen. Ich grinste: "Auch." Neugierig sah er mich an und wartete darauf, dass ich begann zu reden. "Naja. Die Geschichte ist eigentlich relativ unspektakulär. Ich hab die Narbe schon seit ich denken kann und werde schon seit ich denken kann deswegen schikaniert. Ich bekam die Wunde beim Mord an meinen Eltern. Ich war damals 3, glaube ich." "Deine Eltern wurden ermordet?", wiederholte er etwas entsetzt. "Ähm... ja...", etwas irritiert setzte ich die Geschichte fort:"Naja. Im Kindergarten mochten mich die meisten. Nur die Eltern machten manchmal dumme Kommentare. Übrigens hab ich bei Pflegeeltern gelebt. Sie hießen Dominik und Moritz." Ich lächelte bei dem Gedanken an die beiden. Ich hatte sie wirklich sehr lieb. Außerdem waren die zwei furchtbar süß zusammen. "Du magst sie, hm?", lächelte Luke. Ich nickte. "Naja. Öhm weiter. In der Grundschule war auch alles gut. Doch ab der 5. Klasse wurde es immer schlimmer. Ich hatte nur noch eine richtige Freundin, die immer zu mir gehalten hat. alle anderen haben mich nur schikaniert." Während ich redete, bemerkte ich, wie Luke die Fäuste ballte und wie angespannt er da saß. "Und als ich 12 war, wurde ich außerdem vergewaltigt. Ich werde das nie vergessen. Leider. Der Typ hat mich einfach zurückgelassen. Details erspare ich dir lieber. Ich wurde schließlich von der Putzfrau gefunden. Aber ich hab es nie jemandem erzählt. Ich wollte diesem ekligen Typ nicht nochmal ins Gesicht sehen..." "Dieses Schwein! Wenn ich den sehen würde, den würde ein schlimmeres Schicksal erleiden, als alle meine Opfer!", rief er aufgebracht. Etwas eingeschüchtert fuhr ich fort:" Naja. In der Uni hat es sich etwas gebessert. Ich hab jetzt einige Freunde und richtig gemobbt werde ich auch nicht. Nur mag mich fast keiner. Aber damit kann ich leben. Und wie war dein Leben so?", ergänzte ich noch schnell und sah ihn erwartungsvoll an. Ich sah ihn interessiert an, bis er anfing zu reden: "Also... Mein Leben war ganz normal, wie bei vielen Bilderbuchfamilien. Doch, als ich neun Jahre alt war, betrank sich mein Vater des öfteren. Meine Mutter bekam nichts mit. Entweder sie hat es nie bemerkt, oder sie wollte es nicht sehen." Ich sah ihn ungläubig an. Das sollte eine Bilderbuchfamilie sein? Dennoch wollte ich unbedingt den Grund wissen. Warum er all diese Menschen tötete. "Naja. Auf jeden Fall, war ich erst neun Jahre alt, weshalb ich ertmal nicht einordnen konnte, was passierte. Ich war zwar nie dumm, oder hatte das Bild einer heilen Welt ins Gehirn gesetzt bekommen, doch war es mein Vater. Und ich liebte meinen Vater, ja. Über die Jahre, wurde mein Vater strenger. Ich wurde gefühlloser. In der Schule war ich immer auffällig für blaue Flecken oder Blutergüsse, sowie Schnitte. Deshalb war ich eher unbeliebt." Hatte der Vater ihn nur geschlagen? Oder war da mehr? Aber ich hatte ihn gesehen. Damals. Ich hatte nie den Mut ihn anzusprechen. Er wirkte so abweisend. Auch die eine Geschichte die ich gehört hatte... Von dieser Schlampe aus der Parrallelklasse. Hatte mit der Fußballmannschaft ihm mit der Fußballmannschaft einen miesen Streich gespielt. Wenn man den anderen glauben mag. Aber zutrauen würde ich es ihnen... "Als ich in der 6. Klasse war, bekam ich einen Brief zugesteckt. Auf dem Brief stand, dass Nadine, ein Mädchen, in das ich damals verliebt war, hinter der Turnhalle am Mittag auf mich warten würde, um mit mir zu reden. Sie war da. Die Fußballmannschaft der Schule jedoch auch." Es war also war.... Wenn ich diese Bitch erwische! Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie wütend ich war. "Sie zogen mich bis auf die Boxershorts aus und brachten mich zum Schultor, an welches sie mich banden. Ein Lehrer kam später heraus, um nachzusehen, wo ich bin. Hätten wir keinen Nachmittagsunterricht gehabt, wäre ich da noch länger gewesen." Warum tut man sowas? Ich verstand es einfach nicht...
"Je älter ich wurde, desto schlimmer war mein Vater. Meine Mutter, war eine Hure. Sie hat meinen Vater betrogen. Also, sah ich keinen Ausweg. Sie hat es ignoriert und meinen Vater betrogen, sie wollte mich alleine lassen mit meinem Vater. Also ... Habe ich sie umgebracht. Mein Vater starb such, weil ich es so wollte. Ich fühle mich nicht schlecht, es getan zu haben. An einem Schuldgefühl mangelt es mir. " Ich sah ihn an. Dann sagte ich mit ruhiger Stimme: "Ich kannte dich. Also nicht wirklich... Nur ich hab dich immer gesehen... Ich hab mich nie getraut dich anzusprechen... Du wirktest so abweisend..." Er sah mich wieder mit überraschtem Blick an. "Du kanntest mich?" Ich nickte. Er lächelte. Ich kuschelte mich wieder unter die Decke, näher zu Luke. Ich wusste, dass er mir bestimmt einiges noch verschwieg, aber es war mir egal. Durch seine Nähe bemerkte ich wie unruhig er war. "Was is denn los? Ich mag schlafen.", murmelte ich. "Also... Ich hab überlegt und ich fand es unfair, wenn du mir alles erzählst und ich dir die Hälfte verschweige... Naja... Wegen meinem Vater. Er hat mich nämlich nicht nur geschlagen, sondern auch sexuell missbraucht... ähm.. ja..", erzählte er. Schon halb am schlafen, murmelte ich:"Mir egal. Ich liebe dich trotzdem." Warte... Was hatte ich gerade gesagt? Aber eigentlich... Eigentlich konnte ich nicht leugnen, dass es stimmte... Trotzdem färbten sich meine Wangen zu einem leichten Rotschimmer und ich vergrub mich, peinlich berührt in seinem Shirt und nach einigen Minuten schlief ich endgültig ein.Endlich. Ist. Dieses. Kapitel. Fertig. Danke für 100 reads btw. (Die meisten kenn ich sowieso, aber egal. XD Würde mich aber interessieren, ob auch welche hier sind, die diese Geschichte nicht lesen, weil ich gefragt hab. :3) Bei diesem Kapitel hat mir Sam02Kramer etwas geholfen, da Luke ihr OC ist und seine Geschichte daher besser kennt. Außerdem hab ich sie lieb und wollte sie deswegen erwähnen. :3
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[LukexRain] Gefühlskalt?
AçãoRain ist ein normales Mädchen. Eigentlich. Bis sie eines Nachts auf dem Weg nach Hause beinahe umgebracht wird.