Fünftes Kapitel

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Toma POV

Shins Augen fielen zu. Er war eingeschlafen. Die Tablette, die ich ihm verabreicht hatte, hatte eine starke Dosierung, also wird er nicht so schnell wieder aufwachen.
Ich stand auf und schloss den Käfig auf. Die Tür des Käfigs quietschte beim Öffnen. Ich legte eine weiche Decke auf den metallischen Boden und trug Shin in den Käfig. Das Handy nahm ich ihm ab und legte es auf einen kleinen Tisch, der weit genug weg vom Käfig stand, dass Shin dort nicht ran kam. Bei mir war er sicher..
Ich Schloss den Käfig und machte dass Schloss an der Tür fest.
"Jetzt wird dir nichts mehr passieren...", versprach ich dem schlafenden Schwarzhaarigen und lächelte leicht. Jetzt hatte ich ihn für immer bei mir. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn unendlich. Für ihn würde ich alles und jeden aufgeben. Jeder, der ihm jetzt noch zu nahe trat, würde sterben müssen.

Einige Zeit später machte ich mich auf den Weg zu Shins Wohnung um ihm ein paar Klamotten zu holen. Er konnte ja schlecht für immer die Klamotten tragen, die er jetzt an hatte.
Ich schloss die Tür mit Shins Schlüssel auf, welchen ich ihm abgenommen hatte. Als Heroines Stimme hinter mir erklang, erschrak ich. "Toma? Was machst du denn hier?", fragte sie. "Ich soll nach Shins Wohnung sehen, während er im Ausland ist.", erklärte ich ihr und setzte ein Lächeln auf. Natürlich hatte ich das nur erfunden. "Wieso ist er im Ausland..?", fragte die kleine verwirrt. "Klassenreise.", sagte ich kurz und lächelte sie weiterhin an, "Er ist jetzt für zwei Monate unterwegs." Heroine murmelte ein enttäuschtes 'Achso' und wollte direkt wieder gehen. Ich zog eine Augenbraue hoch und fragte neugierig: "Wieso so enttäuscht?" "Ich wollte etwas mit ihm Unternehmen.", erklärte sie mir. Ich spürte, wie die Eifersucht mich packte. Wieso wollte sie Zeit mit Shin allein verbringen? Was dachte sie, wer sie war?
Ich zwang mir wieder ein Lächeln ins Gesicht. "Achso.", lachte ich leicht. "Aber diesen Ausflug musst du ihm gönnen.", fuhr ich wieder ein wenig ernster fort, "Du weißt, wie viel er für die Schule lernt." Heroine lächelte und nickte. Ehe ich mich versah war sie auch schon gegangen und meine Miene verfinsterte sich wieder. Sie bildete sich echt was ein. Wütend betrat ich Shins Wohnung. Ich werde ihr noch zeigen, wie weit sie bei Shin gehen darf!
Schnell Griff ich in Shins Kleiderschrank und warf ein paar Klamotten in eine Tasche. Ich stopfte Shins Shampoo, Duschgel und seine Zahnbürste in einen Kulturbeutel und quetschte ihn zu den Klamotten in die Tasche. Schnell machte ich mich auf den Weg nach Hause. Schlief Shin noch? Ich hoffte es... Er war immer so niedlich, wenn er schlief. Dann wirkte er immer wie ein kleines, hilfloses Kind.

Zuhause angekommen stellte ich die Tasche auf mein Bett. Shin schlief noch und ich konnte mir ein leichtes lächeln nicht verkneifen. Ich warf meine Bettwäsche auf den Boden neben den Käfig und machte es mit dort bequem. Wenn Shin auf dem Boden schlafen musste, dann würde ich es auch tun.
Ich sah zu ihm rüber. Noch immer schlief er friedlich. Lächelnd fielen mir die Augen zu und ich schlief ein.

Plötzlich hörte ich ein lautes: "Toma, du Arsch!" Ich öffnete meine Augen. Es war dunkel. War es Nacht?
Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und ich erkannte, dass Shin im Käfig saß und mich wütend ansah. "Lass mich hier raus!", meckerte er mich an. Ich lächelte leicht und setzte mich auf. "Nein.", antwortete ich und lächelte unschuldig. So, wie ich es immer tat. Shin packte die Gitterstäbe des Käfigs und funkelte mich wütend an. "Wenn du mich nicht sofort raus lässt, bringe ich dich um!", fauchte er. Ich lachte nur amüsiert, damit er nicht sah, wie weh es mir tat, ihn so wütend zu sehen. Er erkannte meinen Schmerz nicht... Wieso nicht? Er kannte mich so gut.. Er dürfte doch wissen, wie ich aussehe und ich mich verhalte, wenn ich leide.. Oder war er einfach nur blind? Achtete er nur auf Heroine..? Mein Lachen verging und mein Blick verfinsterte sich bei diesem Gedanken. "Shin.", fing ich leise an zu reden, "Liebst du Heroine..?" Ich sah ihn an um seine Reaktion abzuwarten.. Wie ich es gedacht hatte.. Shins Augen weiteten sich und er erötete stark. "W-W-W-Was?! W-Wie kommst du darauf?! I-Ich würde nie..!", stotterte er und brach ab, als er meinen blutdurstigen Blick sah. Dafür würde sie bezahlen.. Ob sie meine Kindheitsfreundin  war, oder nicht... Niemand wagt es, mir Shin weg zu nehmen. "Verstehe...", murmelte ich und richtete mich auf. Shin riss die Augen auf. "Was hast du vor?!", schrie er mich an. Ein Grinsen setzte sich auf meine Lippen. Ohne ihm eine Antwort auf seine Frage zu geben, griff ich nach einer Schere. "Toma!!!", schrie Shin mir nach, als ich meine Wohnung verließ. Ich schloss hinter mir die Tür ab und machte mich auf den Weg zu Heroine nach Hause. Die Schere versteckte ich in meiner Jackentasche. Heute Nacht würde unsere Freundschaft enden, Heroine..

Bei ihr zuhause angekommen klingelte ich. Das kleine Mädchen öffnete mir. "Toma...?", murmelte Heroine verschlafen, "Weißt du eigentlich wie spät es ist..?"
Ich schaute auf mein Handy. "Zwei.", antwortete ich und lächelte sie an. "Nachts!", meckerte Heroine und stieß einen Seufzer aus, "Was gibt es..?" "Kann ich rein kommen?", fragte ich und war auch schon an ihr vorbei gelaufen. Sie hätte mir wahrscheinlich gesagt, dass ich nach hause gehen soll, also wartete ich gar nicht erst auf eine Antwort. Heroine folgte mir genervt in ihr Zimmer. Dort angekommen setzte ich mich auf Ihr Bett. "Und was willst du jetzt..?", fragte sie genervt. Ich sah zu Boden. Gespielte Tränen stiegen mir in die Augen. "Toma..?", sie setzte sich neben mich und legte ihre Hand auf meine Schulter. Mit meiner Hand in der Jackentasche brach ich in Tränen aus. Ich war ein totales Ass im Schauspiel und ich wusste auch genau, dass Heroine viel zu fürsorglich wurde, wenn sie jemanden weinen sah. "Hey...", murmelte sie und nahm mich in den Arm. Ich vergrub mein Gesicht in ihrer Schulter, damit sie nicht sah, wie sich ein Grinsen auf meine Lippen legte. Langsam und unbemerkt zog ich die Schere aus meiner Jackentasche. "Es wird alles gut... Hör auf zu we-", fing Heroine an, brachte ihren Satz aber nicht zu Ende, da sich die kalte, metallische Schere in ihre Brust bohrte. "T-Toma..?", stieß sie noch aus, bevor sie reglos nach hinten kippte. Ich zog die Schere aus ihrer Brust und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf gut, kleine Schwester..", murmelte ich und lächelte sie an.

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Ende :D
Ich hoffe es hat euch gefallen und einen Herzlichen Dank an alle, die die Geschichte bis hierhin verfolgt haben ^^
DANKE! *verbeug*

Wir sehen uns morgen! ^¬^

Yandere-chan [Amnesia] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt