Mario Pov
Wir laufen gerade ein paar Runden um das Trainingsgelände, da wir Training haben. "Was macht Ann?" fragt Thomas (Müller) der neben mir läuft. "Wir haben Schluss gemacht vor ein paar Wochen. Es lief nicht mehr so gut." sage ich ihm emotionslos. Thomas und ich reden nicht oft gemeinsam deshalb hat er es wahrscheinlich noch nicht mitbekommen. Es ist aber nicht so das wir uns streiten oder so, sondern das wir einfach nicht viel miteinander zu tun haben. Er hängt eben mit anderen Leuten als ich rum wenn ich denn jemanden hätte. "Oh, Tut mir Leid. Ihr seit echt ein Traumpaar gewesen. Hoffe du findest trotzdem irgendwann die richtige Person." sagt er, lächelt mich an und läuft dann vor zu den anderen. Ich laufe als letzter was allerdings nicht schlimm ist, denn dann habe ich meine Ruhe. Warum ausgerechnet jetzt Thomas zu mir gekommen ist verstehe ich nicht aber vielleicht wollte er auch einfach nur mal wieder mit mir reden. Seitdem ich hier in Bayern bin ist alles irgendwie scheiße. Ich habe ständig Panikattacken und heule außerdem lässt mich der Trainer nicht richtig spielen. Ich hatte zum Glück noch keine Panikattacke während eines Spieles oder Trainings, also weiß keiner davon.
Wir haben morgen ein Spiel gegen Dortmund. Ich freue mich meine alten Kollegen wieder zu sehen aber gleichzeitig habe ich auch Angst, vor den Fans, sie könnten alles tun. Wenn ein Flitzer es auf das Feld schafft und er ein Messer dabei hat könnte er mich einfach abstechen. Okay ich darf daran jetzt nicht denken sonst bekomme ich noch einen Anfall, denn ich zittere schon... Langsam wird es dann doch wieder besser.
Nach dem Training hat der Trainer endgültig gesagt wer morgen spielt. Ich werde morgen erst ab der zweiten Halbzeit spielen, wenn ich überhaupt spielen darf. Ich mache mir also jetzt eine Pizza im Ofen warm und bereite das Wohnzimmer, auf einen Filmeabend allein, vor. Als das Essen fertig ist setze ich mich auf die Couch, starte den Film und esse die Pizza. Ich weiß das eine Pizza vor einem Spieltag und lange wach bleiben nicht gut ist aber der Trainer wird mich morgen trotzdem ankotzen und sagen wie schlecht ich doch wäre, also ist es mir egal. Später geh ich dann aber doch etwas früher ins Bett.
Ich werde durch meinen Wecker wach der nervige Töne von sich gibt. Langsam stehe ich auf. Es war vielleicht doch etwas zu lang gestern, ich bin total müde. Nachdem ich meine morgendliche Routine erledigt hatte packe ich meine Tasche und schmeiße Trinken, Handy und was ich noch so benötige dort hinein. Danach nehme ich mir meine Schlüssel, verlasse das Haus und setze mich in mein Auto. Ich hoffe das alles gut wird und die Fans mich nicht alle hassen.
Am Stadion auf dem Parkplatz sehe ich dass schon einige Spieler da sind. Gott, warum muss dieses Spiel so früh sein? Ein Blick auf mein Handy verrät mir dass es 13 Uhr ist. Na toll, jetzt hab ich nicht mal Mittaggegessen. Ich gehe in die Umkleiden und begrüße meine Kollegen. "Viel Glück." wünschen mir einige, Ich erwidere dann nur ein leises "Danke". Nachdem ich mich umgezogen habe und die anderen auch fertig sind gehen wir zusammen ins Stadion. Wir haben noch ein kurzes Training bevor das Spiel losgeht und jetzt sind noch keine Fans im Stadion bis auf ein paar einzelne. Der Trainer wünscht uns viel Glück und dann wird es auch schon ernst. Wir gehen in unsere Kabinen, ziehen die Trikots an und warten dann bis wir einlaufen können. Ich warte allerdings hier in der Kabine sonst würde ich auf der Bank draußen zusammenbrechen wegen den Fans. Ich habe einfach Angst vor ihnen. Ich wünschte Marco wäre hier, aber er spielt gerade auf dem Feld. In Dortmund hat er mich immer beruhigt wenn es mir schlecht ging. Aber jetzt spielt er in Dortmund und ich in Bayern. am Anfang hatten wir noch Kontakt über Telefon und Internet, aber mit der Zeit haben wir uns auseinandergelebt. Seitdem sind diese Panikattacken da und sie werden nicht besser. Ich weiß nicht warum. Ich bemerkte erst jetzt das mir Tränen die Wange runterlaufen. Schnell wische ich sie weg. Ein Typ kommt in die Kabine und sagt mir ich soll mich aufwärmen ich werde gleich eingewechselt. Also werde ich doch spielen. Ich hatte gehofft dass ich nicht spielen muss.
Ich stehe auf und laufe mich also warm, immer noch in der Kabine. Ein paar Minuten später kommt der Mann wieder und sagt dass es jetzt soweit ist. Ich atme noch einmal stark ein und aus. Mein Herz rast. Ich gehe aber schließlich doch hinaus und laufe auf den Trainer zu. Ich versuchte die Rufe von den Fans zu ignorieren. "Du kommst jetzt gleich rein. Phillip hat sich verletzt und kann nicht richtig laufen." Ich nickte kurz und versuchte ruhig zu bleiben obwohl in mir das Chaos herrscht. Ich könnte schreien. Und als ich dann endlich eingewechselt werde kann ich eine Träne nicht zurück halten. Ich lasse mir nichts anmerken und spiele einfach. Warum hasst die Welt mich so sehr? Und dann passiert dass was ich die ganze Zeit hoffte es würde nie passieren. Ich zitterte am ganzen Körper konnte mich nicht bewegen. Ich hab meine Augen weit aufgerissen und atme rasend schnell. Ich liege einfach auf dem Boden und hoffe dass mich irgendjemand erschießt um mich von diesen Schmerzen zu befreien. Die körperlichen und seelischen Schmerzen. Ich höre nicht einmal richtig und so bekomme ich auch nicht mit dass ich schon lange vom Feld bin und im Krankenzimmer liege. Erst als ein Arzt hereinkommt komme ich langsam zu mir. "Hören sie mich?" Ich nickte. "Sehr gut. Sie hatten eine Panikattacke während des Spiels auf dem Feld. Sie sind zusammengebrochen. Sie haben sich erst beruhigt nachdem Marco Reus sie beruhigt hat." Marco hat mich beruhigt? Oh nein. "Sie müssen sich ausruhen die nächsten Tage. Ich gebe ihnen die Nummer vom Krankenhaus. Da machen sie bitte einen Termin aus. Ich kann sie so nicht weiter spielen lassen bis das geklärt ist. Und jetzt können Sie erstmal nach Hause." "Danke" sagte ich und ging aus dem Zimmer. Es fiel mir schwer zu laufen und ich musste erst einmal kurz taumeln.
Wie komme ich jetzt nach Hause? "Du fährst mit mir!" Mats kam auf mich zu und schien meine Gedanken lesen zu können. Ich schaute ihn skeptisch an. Er müsste mich doch eigentlich hassen... er nimmt mir meine Tasche ab und wir gehen zu seinem Auto. "Da hasst du ja mal was angestellt kleiner! Die ganze Mannschaft von uns macht sich Sorgen um dich. In der WhatsApp Gruppe bist du das Topthema. Wir fahren jetzt erstmal zu mir und da ruhst du dich aus. Ohne Widerrede!" Ich sah ihn die ganze Fahrt nicht an sondern sah durch das Fenster. Die Mannschaft macht sich Sorgen um mich... Ich weiß nicht ob ich ihm das glauben soll.
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Götzeus - Because of Your Love
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