Verbündeter

349 39 8
                                    

Alex' POV: Ächzend stützte ich mich an der Mauer ab, bevor ich langsam den Weg in meine nächste Klasse antrat. Schnell wischte ich mir das verbliebene Blut von der Lippe und versuchte mich an den kleinen Rest Würde zu klammern, den ich vor den Schlägern retten konnte, als ich die Klasse betrat. Alle Augen fielen auf mich und überall war Getuschel, Gemurmel und vorwiegend Gelächter zu hören, als ich hinten im Raum stand. Die Lehrerin warf mir nur einen missbilligenden Blick zu, bevor sie weiter den Unterricht fortführte. Erschöpft setzte ich mich auf meinen Platz, der Überhäuft mit Worten wie Schwuchtel, Schwanzlutscher und Freak war. Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster, als ich vor mir sah, wie sich der Tisch bewegte:"Du legst es wirklich darauf an mich zu reizen, oder Nerd? Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst KEINE Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder bist du taub?! Ich zuckte zusammen und schaute auf den beschmierten Tisch. "Auch noch zu fein um sich mit anderen Leuten zu unterhalten oder was?! Du bist so ein verdammter Spast, man müsste dich eigentlich Mal in die Schranken weisen!" Ich zitterte und gerade als er sich wieder umdrehte tropft Blut aus irgendeiner meiner Kopfwunden auf den Tisch und verdeckte damit einen Teil des Wortes Faggot auf meinem Tisch, so dass nur noch Fag zu lesen war. Ich lachte bitter in mich hinein bei dieser Ironie und begann einfach wie gewohnt alles aufzuschreiben und die ganzen Erniedrigungen über mich ergehen zu lassen. Nach weiteren zehn Minuten gab uns die Lehrerin schriftliche Aufgaben, wobei sie es nicht lassen konnte und drei Mal Sprüche und Bemerkungen über mich riß, weshalb die ganze Klasse in Gelächter ausbrach. Vor allem an dem Tisch vor mir schien sich jemand ganz besonders gut zu amüsieren. Ich schüttelte einfach nur sanft den Kopf und begann meine Aufgaben zu bearbeiten. Nach fünf Minuten hatte ich alles durch und starrte auf den Block, während um mich herum alle Leute tuschelten und versuchten die Lösungen einander zu verraten. Plötzlich drehte sich der Neue vor mir um und zog mir meinen Block weg, während er alle meine Antworten abschrieb und mir dann einfach das Papier zurückschob:"Wen du es jemandem verrätst bist du dran Nerd!" Ich nickte schnell und starrte einfach nur ungläubig auf seine abgeschriebenen Antworten, während die Lehrerin durch die Reihen ging und unsere Lösungen überprüfte. Als sie vor mir stehenblieb riskierte sie nur einen flüchtigen Blick auf mein Blatt und sah mich dann hasserfüllt an, bevor sie sich Nathan zuwandte. Schnell überflog sie seine Antworten und schnappte dann empört nach Luft, bevor sie sich mir zuwandte:"Alex, wie kannst du es wagen einfach bei unserem neuen Schüler abzuschreiben?! Du hast wirklich keinen Respekt vor deinen Mitschülern und Lehrern, nicht wahr?!  Los, ab zum Direktor mit dir!" Sie knallte einen Zettel auf meinen Tisch und ging weiter durch die Reihen. Ich machte kurz den Mund auf, um etwas zu erwidern, schloss ihn dann aber wieder. Es brachte doch sowieso nichts. Ich senkte meinen Kopf, packte meine Sachen und verließ dann den Raum, bevor ich mich auf zum Direktor dieser Schule machte. Dort angekommen klopfte ich kurz an, bevor ich vorsichtig die Tür öffnete und eintrat. Auf seinem Sessel saß der Direktor unserer Schule. Er war Mitte vierzig, hatte eine Glatze und einen deutlich sehbaren Bauch. Alles in allem war er die Definition von Abtörend in Person. Schweren Atems reichte ich ihm den Zettel und er stand auf, wobei seine Hand meine Umschloss und er den Zettel näher zu sich heranzog, ohne mich loszulassen.(Das ist gerade echt schwer zu schreiben, ich probiere es trotzdem Mal, bitte hasst mich nicht•_•)"Du hast also bei jemandem Abgeschrieben und wolltest es als dein eigenes Werk ausgeben, was?" Ich schluckte, brachte am Ende aber doch ein nicken zu stande."Mmh", er stand auf und umrundete einmal seinen Schreibtisch, bevor er sich über mich beugte und nun aus dieser Position noch einmal den Zettel musterte,"eigentlich müsste ich das ja jetzt bestrafen..." Er strich mir 'aus Versehen' über meinen Rücken und hauchte mir in meinen Nacken, während sich bei mir vor Angst und Ekel eine Gänsehaut breitmachte."Aber wenn du versprichst, dass du ab jetzt ein lieber Junge bist",er fasste mir an meinen Po und ich musste mich zusammenreißen, um nicht auf der Stelle wegzurennen, "dann werde ich dieses Mal über eine Strafe hinwegsehen." Ich biß mir auf die Lippe, bevor ich zaghaft nickte und der Schuldirektor grinste dreckig. Er drückte sich von mir weg, wobei er seinen verschwitzten Körper noch einmal an mir rieb und ließ mich dann gehen. Als sich die Tür hinter mir schloss atmete ich tief ein. Ich hatte noch nicht einmal bemerkt, dass ich den Atem angehalten hatte, aber vor diesem Mann gruselte ich mich noch mehr als vor meinen Schlägern. Schnell bahnte ich mir meinen Weg zum Dach und atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich als Gitter lehnte und langsam zu Boden gleiten ließ. Erschrocken und angeekelt versuchte ich die Szene, welche sich immer und immer wieder vor meinen Augen abspielte loszuwerden, was jedoch nicht wirklich funktionierte. Zwischendurch hatte es schon zum Schulschluss geläutet und langsam füllte sich der Hof mit immer mehr Jugendlichen, die geradewegs von der Schule wegliefen und schon bald war der graue Betonboden wieder zusehen. Nur noch vereinzelt standen kleinenre Gruppen auf dem Hof und eine fiel mir ganz besonders ins Auge. Ich blinzelte und hoffte für einen kurzen Moment, dass ich mich geirrt hatte, doch, wie so oft in meinem Leben, war dem nicht so. An die Mauer gelehnt standen dort John und seine beiden Handlanger, doch ich konnte auch eine weitere mir bekannte Person ausmachen: Nathan. Er und die anderen schienen sich angeregt über irgendetwas zu unterhalten, als Nathan sich plötzlich in meine Richtung wandte. Kurz hielt ich den Atem an, doch er hatte anscheinend nur die Mädchen aus der Parallelklasse gesehen, die jetzt stolz die Treppe herunter marschiert kamen. Erleichtert atmete ich wieder weiter und wartete, bis sich auch die letzten Schüler dazu entschieden hatten, dass es jetzt Zeit war zu gehen. So schnell, wie nur möglich verließ ich das Gebäude und lief dieses Mal ohne Musik nach Hause. Als ich an der Villa ankam, ging schon langsam die Sonne unter und ich hoffte innerlich, dass es bald wieder Kälteausfall geben würde. Schnell holte ich die Karte heraus und öffnete die Tür, als mir plötzlich ein kleiner Zettel entgegen geflogen kam. Kurz kam mir der Verdacht, dass irgendjemand mir den Zettel rangeholter haben muss, doch als ich die Handschrift sah, war sofort klar, dass Felix eine Notiz für mich dagelassen hatte. Schnell zog ich die Tür zu und hob das Stück Papier auf, bevor ich lesend die Küche betrat.

Hallo Alex! Es tut mir leid, dass ich es dir heute morgen nicht mehr erzählen konnte, aber ich muss wieder bei einer Familienangelegenheit dabei sein, du weißt ja bestimmt, was ich damit meine. Bin hoffentlich übermorgen wieder da, nimm bis dahin bitte nicht die Bude auseinander. Man sieht sich, Felix~

Schon wieder Familienangelegenheiten...ich war so froh, dass ich nicht Teil dieser Mafiafamilie war. Alle zwei Monate musste Felix zu einem dieser Treffen oder Aufträge und überließ in dieser Zeit mir die Verwaltung dieser monströsen Villa. Ich seufzte und warf den Zettel einfach achtlos in den Müll, bevor ich mein Zimmer betrat und mich einfach ins Bett legte. Wenn Felix nicht da war, achtete ich so gut wie gar nicht auf meine Verletzungen und ignorierte den Schmerz einfach. Die einzige Frage, die ich mir stellte war, warum ich so ein mulmiges Gefühl bei dieser Sache hatte...

KAPITEL 3!!! Spektakulär!!! Eigentlich nicht, aber egal•.• ich habe Mal ne Frage, was glaubt ihr, wo spielt sich das alle ab? Tipp: Nicht in Deutschland•.-

Love is Dead- I think...(boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt