Hilfe

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Alex' POV: Schnell joggte ich durch den großen Park und versuchte so gut es ging meinen Rucksack nicht auf die Prellungen und Verletzungen aufkommen zu lassen. Schnell schob ich mir noch einmal eine Haarsträhne hinter mein Ohr und betrachtete den großen Baum, der vor mir stand. Es war eine alte Eiche mit riesigen, wuchtigen Ästen und hellgrünen Blättern, die den Boden in ein blasses Grün tauchten. Ich schaute mich noch einmal um und ging sicher, dass mich niemand sehen würde, aber außer dem Liebespaar auf der Bank und einem alten Rentner am See schien zur Zeit sowieso niemand hier zu sein. Schnell schmiss ich meinen Rucksack in eine der Einbuchtungen im Holz und begann selbst den Baum hinaufzuklettern. Bei jedem meiner Züge schmerzte mein kompletter Körper und an einem Punkt hatte ich das Gefühl, dass meine Muskeln in Feuer stehen würden, aber am Ende schaffte ich es doch noch, mich auf die riesige Astgabelung zu hieven. Außer Atem zog ich tief Luft ein und lehnte mich gegen die alte Rinde. Es war eine Ewigkeit her, seit ich bei diesem Baum gewesen war und mir kam es so vor, als ob diese Eiche auch in drei Jahren immer noch so gigantisch war wie damals, vielleicht sogar noch größer. Bei dem Gedanken umspielte kurz ein fast unsichtbares Lächeln meine Lippen und ich holte mein Buch aus dem Rucksack, bevor ich es mir auf dem Ast gemütlich machte und begann zu lesen. Felix war noch immer nicht zurück und ich hatte keine Lust noch einen weiteren Tag alleine und nur Umgeben von meinen Schulsachen zu verbringen. Viele aus der Schule kannten mich nur als den Nerd oder Freak. Das lag vor allem daran, dass ich nicht viel Zeit draußen verbringen konnte. Früher wegen dem Ruf meiner Mutter und später, weil ich Angst davor hatte, in die Öffentlichkeit zu gehen, wo ich vielleicht sogar einem Schüler begegnen könnte. Man könnte sagen, dass die Villa meine abgeschiedene Festung war. Mein Sicherheitsgefängnis vor der Außenwelt, nur das es meiner Sicherheit diente, nicht der meiner Mitmenschen. Und was sollte ich anderes Zuhause tun, wenn niemand da war, mit dem ich etwas unternehmen hätte können? Früher hatte einer der Verwandten einmal gesagt, dass ich ziemlich klug war, was ich nicht wirklich ernst nahm. Er wollte sowieso nur bei meiner Mutter punkten und hatte wie alle anderen auch nur um ihre Aufmerksamkeit gebuhlt. Ich schüttelte schnell den Kopf und ließ den Gedanken, wie eine Billiardkugel einfach in eine dunkle Ecke schießen. Leider stieß diese dabei an die schwarze Acht und die rollte dafür ins Licht, wo sie sich dann auch prompt in einem Loch versenkte und noch unangenehmere Erinnerungen zum Vorschein brachte. Der eine Freund meiner Mutter vor zwei Jahren, der mich sexuell Missbraucht hatte. Meine früherer bester Freund, der mich, als er erfuhr das ich schwul war, vor der ganze Klasse verprügelte. Das Mädchen, welches sich bei meiner Mutter gemeldet und einfach herum erzählt hatte, dass ich sie missbraucht und belogen hatte. Der Junge, der mir extra auflauerte um meinen Rucksack nach Geld zu durchsuchen. Ich schüttelte unentwegt den Kopf, wie bei einem Anfall und versuchte die Gedanken zu vertreiben, als ich plötzlich zwei Stimmen ganz in meiner Nähe hörte. Erschrocken sah ich auf und entdeckte ein rothaariges Mädchen zusammen mit einem mir wohlbekannte Jungen durch den Park laufen. Als ich Jack neben ihr sah, hatte ich das Gefühl mich gleich selbst vom Baum herunterstürzen zu wollen. Im gleichen Moment war mir aber auch bewusst, dass es klar gewesen war, dass ich selbst am Wochenende vom Leben gefoltert werden würde. Jetzt standen die Rothaarige und mein Schläger gerade an der Abzweigung unter meinem Baum und schienen sich angeregt über irgendetwas zu unterhalten, als das Mädchen ihren Blick plötzlich mir zuwandte. Ich schluckte schwer, als sie mich musterte und schüttelte zitternd den Kopf, was sie mit einem fragenden Blick quittierte. Dann hellte sich plötzlich ihre Miene etwas auf und sie wandte sich Jack zu. Mein Herzschlag beschleunigte sich mit jeder Sekunde, die verging und ich fühlte Übelkeit in mir aufsteigen. Gleich würde er sich umdrehen und dann... Das Mädchen sah noch einmal mich an, bevor sie Jacks Hand ergriff und ihn dann plötzlich in die andere Richtung zog. Noch einmal drehte sie sich um, bevor sie mir zuzwinkerte und dann war sie auch schon wieder hinter einem anderen Baum aus meiner Sicht verschwunden. Irritiert sah ich immer noch in die Richtung des mysteriösen Mädchens und versuchte zu verstehen, was da gerade passiert war. Dieses mir völlig fremde Mädchen hatte mich gerade beschützt. Jedenfalls glaubte ich das. Aber warum?! Wieso sollte jemand mir helfen, geschweige denn Jack von mir wegführen, um mir eine Tracht Prügel zu ersparen?! Wieso? Verwirrt saß ich auf diesem Baum und überdachte noch einmal alles genau. Vielleicht hatte sie mir ja gar nicht geholfen. Vielleicht würde Jack gleich hinter mir auftauchen und mich so wie immer verprügeln. Vielleicht wollte sie mich später dafür erpressen. Vielleicht...vielleicht... Ich wusste einfach nicht, warum sie das hätte tun sollen, es machte keinen Sinn! Seufzend lehnte ich mich gegen den Baum und lauschte den verschiedenen Geräuschen um mich herum. Zwischendurch kamen Schüler aus meiner Schule vorbei, aber sie waren entweder damit beschäftigt, sich über den neusten Trend im Netz zu unterhalten, oder aber sich über meine letzte Denütigung in der Schule lustig zu machten. Ein Mädchen ging sogar noch weiter und behauptete, dass man mich endlich Mal zu Tode prügeln sollte, dass würde mehr Tricks einbringen, als wenn man mich nur immer Blutend zurücklassen würde. Es war ein trauriger Anblick, wie sie das sagte, während man deutlich erkennen konnte, dass sie selbst nie zu so etwas in der Lage sein würde, mit ihren blonden Extensions und den langen, linken Fingerkrallen, die sich aufgeklebt hatte. Nachdem auch endlich diese Gruppe weitergegangen war, packte ich meinen Rucksack zusammen und klettert vorsichtig wieder vom Baum runter, bevor ich die letzten Meter nach unten sprang. Leider landete ich bei dem Tempo auf meinem rechten Fuß, welchen ich mir letztes Mal in der Schule geprellt hatte und fluchte laut. In diesem Moment tippte mir jemand plötzlich auf die Schulter und erschrocken fuhr ich herum.

Wer kann am Wochenende denn Bitteschön hinter Alex stehen? Ich plädiere darauf, dass es nicht Jack ist, aber die Antwort weiß wohl bloß das nächste Kapitel selbst. Fragt es doch Mal, wenn ihr es seht, vor mir versteckt es sich nämlich schon seit Tagen-.-

Love is Dead- I think...(boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt