Ich begab mich hastig zurück in die Küche. Mein Puls hatte sich deutlich verschnellert. Fast stolperte ich mit dem Tablett in der hand. Ab da holte mich wieder der stressige Altag des Restaurantes ein. Es gab zu wenig bedienungen und so mussten die Köche mithelfen, liebend gerne hätte ich wieder gekocht als hastig, mit vollgestopften tabletten durch den Saal zu stolpern. Die Begegnung von eben ließ mir keine ruhe. Was war es was mich so in den Bann gezogen hatte? "Anna!" Ungeduldig rief mich Ole. Ich musste kurz blinzeln und wandte mich ihm zu. "Tisch drei." Brummte er und drückte mir das nächste Tablett in die Hand. Ole war der Chefkoch hier,ein mürrischer Typ der immer dafür sorgte das ich die dümmsten Aufgaben bekam.
Etwas später...
Erschöpft schloss ich meine Wohnung auf. Jetzt hieß es wie jeden späten Abend: bewerbungen schreiben. Ich suchte schon sehr lange nach einer richtigen Stelle als Köchin. Als ich eine neue Bewerbung abgeschickt hatte, sah ich nach meinen E-mails. "Sehr geehrte Frau Laurent, leider müssen wir ihnen mitteilen das wir momentan nicht über eine freie stelle verfügen. .."
Ich dachte an dem Mann von heute Abend. Er ging mir einfachnicht aus dem Kopf. Eine Mail von Clara. Clara war eine gute Freundin von mir. Sie fragte ob ich morgen mitkommen wollte auf eine Lesung. Morgen war samstag.
Samstag
Clara und ich ließen uns auf die Stühle vor der kleinen Bühne fallen. Ich wusste nicht wer lesen würde. Clara hatte nur irgendwas von "großartigem buch" und "süßer typ" auf meine frage geantwortet. Die Lesung fand in einem kleinen theater statt. Die location war dafür bekannt stets relativ unbekannte Indie Künstler vorzustellen und wir hatten hier auch schon eine menge guter sachen zusehen bekommen.
Es ging los, der Autor betrat die Bühne. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Genau diesen Mann hatte ich am vorabend bedient und genau er ging mir bis dato nicht mehr aus dem kopf! "Anna, was ist?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Es ist nur...ach nichts." Schleunigst versuchte ich mich darauf zu konzentrieren was er las aber meine Augen studierten stattdessen sein aussehen. Er war ungefähr "normal" groß. Trotzdem größer als ich, dunkelblondes haar und intensive grün-blaue Augen. Nervös kratze er sich am dreitagebart. Mir gefiel was ich sah, sehr sogar. Sein äußeres hatte ich gestern nicht so richtig wahrgenommen. "Clara? Wie heißt er?" Flüsterte ich möglichst leise. "Oliver Pfeiffer, ist er nicht süß? " grinste sie. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Ja er war süß, wie er in seinem grau-schwarz gestreiften pullover dastand. Etwas verloren sah er, Oliver,ja schon aus.
Meine Gedanken kreisten nurnoch darum wie ich ihn nach der Lesung ansprechen könnte.
Vielleicht sollte ich ihn auf einen Drink einladen oder nach einem date fragen, aber, ich hatte ihn ja erst zweimal gesehen. Hoffentlich fühlte er sich damit nicht so überfallen...Nach Ende der Lesung:
Zusammen mit Clara verließ ich das Gebäude. Natürlich hatte ich mich nicht getraut mit ihm zu reden, sowas passierte mir eher selten da ich eigentlich nicht so schüchtern war. Auch als wir ihn noch am Ausgang sachen kam mir kein wort über die Lippen.
Ich verabschiedete mich von Clara und ging zu meinem Auto welches eigentlich nur aus Rost und reifen bestand. Als ich versuchte anzufahren bewegte es sich keinen Zentimeter. Wütend stieß ich einige wüste französische Flüche aus. Ich war mitten in Paris aufgewachsen, meine erste große liebe hatte mir das herz gebrochen und ich war nach Berlin gezogen um mich als Köchin eigenständig zu machen was...noch nicht ganz funktionierte.
Ich stieg aus dem Wagen. Mein Handy hatte ich natürlich malwieder nicht dabei, also kletterte ich aufs Autodach und zündete mir eine Zigarette an.~Olivers sicht~
Mit Wilco friedlich nebenmir laufend machte ich mich auf den weg richtung Auto. Mein Hund war froh endlich draußen zu sein, nachdem er drei Stunden im backstagebreich gewartet hatte. Die kühle Nachtluft kühlte mich etwas ab, ich war immernoch aufgeregt obwohl die Lesung längst vorbei war und sie super gelaufen war.
Wilco blieb plötzlich stehen, bei der dunkelheit konnte ich nochweniger sehen als er. Mit angestrengt zusammengekniffenen Augen ging ich auf das Auto zu welches mein kleiner Bodyguard anbellte. Bei näherem hinsehen erkannte ich das eine junge Frau rauchend auf dem Dach saß und meinen Hund begrüßte der freudig versuchte draufzuspringen. "Dich kenne ich doch." Sagte sie zu ihm mit einem charmanten französischen akzent. "Ich denke er Sie auch." Antwortete ich für Wilco. Sie erschrak leicht und sah mich an."Sie sind der Monsieur von gestern." Lachte sie. Natürlich! Sie war die Bedingung von gestern!"Oliver." Stellte ich mich vor und reichte ihr meine Hand. "Anna." Antwortete sie. "Achso," ich deutete auf Wilco,"das ist Wilco." "Wilco," wiederholte sie,"ein netter Name." Ich bot ihr abermals meine Hand an als sie vom Auto sprang. "Kann ich ihnen irgendwie helfen?" "Dir." sagte Anna. Nachdem ich sie ratlos ansah lachte sie:" Kann ich dir irgendwie helfen. Soweit ich weiß sind wir beim du." Mir stieg das Blut ins Gesicht. "Entschuldige, kann ich dir irgendwie helfen Anna?"
Sie gab mir ihre Zigarette, "mein Auto springt nicht an, ich glaube es ist tot. Wir kennen uns nochnicht lange aber wenn du mir helfen willst dann kannst du mich gerne nachhause fahren!" Mit einem bezaubernden lachen nahm sie wieder ihre Zigarette. "Rauchst du nicht?" Ich hatte kaum zeit zum antworten da fragte Anna schon die nächste Frage.
"Klar, ich kann dich gerne fahren und doch manchmal, nur um deine zweite frage zu beantworten."
Sie hielt mir wieder die Zigarette hin und ich zog einmal."Dann komm." Sagte ich beschwingt.
Es fing an zu regnen und ich zog meine Jacke aus und legte die kaputze über unseren Köpfe so das wir sie uns teilten. Wir lachten zusammen und rannten so gut es ging das letzte Stück zu meinem klapprigen Lupo.
Als alle sicher saßen fragte ich: "wo solls denn hingehen?" "Bernauer Straße 25." Wir fuhren Richtung Prenzlauer Berg. "Du kommst aus Frankreich? " Anna sah aus dem Fenster und blickte bei meiner frage auf. "Nein eigentlich komme ich aus Polen und habe mir aus Spaß einen französischen Akzent angeeignet." Verwundert sah ich sie an bis sie anfing zu lachen. " Natürlich komme ich aus Frankreich! Genauer gesagt aus Paris. Ich bin umgezogen um Köchin zu werden. Jetzt du, immerhin sieht jeder blinde das du kein echter Berliner bist."
"Hmm also gut...
Ich komme aus einem kleinen Dorf unten aus dem Westen, an der nähe zur französischen grenze."
"Parlez-vous francais?" "Qui, mon amour." Schmunzelte ich.
"Also dort bin ich aufgewachsen und abgehauen mit 17 um Bücher zu schreiben und zu illustrieren. Tadaa!"
Ich hielt vor Anna's Haustür. Ihre blonden haare hingen ihr nass ins Gesicht und unsere Augen trafen sich. Ehe ich es realisieren konnte beugte sie sich vor, gab mir einen Kuss auf die wange und wisperte "au revoir, Oliver!" Schon war sie in dem großen Haus verschwunden.
Vollkommen überwältigt von ihr schloss ich erstmal die Augen um zu realisieren wen ich da gefunden hatte.
Sie war so bezaubernd und brachte mich zum lachen.
Ich fand den zettel den sie auf den beifahrersitz gelegt hatte, keine ahnung wann sie ihn geschrieben hatte.
"Ruf mich an." Dahinter ihre Nummer und ein kleines Telefon gekritzelt.
Ich vergrub glücklich das Gesicht in meinen Händen. Vielleicht hatte ich mit Anna das gefunden was ich immer gesucht hatte.
Ich versuchte mich zu beruhigen immerhin kannten wir uns gerade ein paar stunden und trotzdem fuhr ich grinsend nachhause.Hello :)
Bitte verzeiht groß und klein Schreibfehler. º•º
Und wenn ich bei den kleinen französischen satz was falsch geschrieben hab oder so, ich bin sonst echt kein Ass im französisch :)
Viel Spaß mit dem nächsten teil!
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The Story Of A Young Love/ PAUSIERT!!
Romance(geschrieben 2016) Hi! Ich schreibe die Geschichte spontan. Also bitte verzeiht mir wenn ich einen Fehler machen sollte :) Wollte das einfach mal ausprobieren und mich kreativ ein bisschen ausleben. Die Bilder werden oft szenen aus dem Film "Beginne...