Kapitel 3 - Ihre Stille und Seine Wut

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„Wieso genau erzählst du Bekim nichts von der Schwangerschaft?" Fragte mich Daria.

Ich nahm einen Schluck von meinem Tee während ich Xhem, einer der Zwillinge in meinen Armen hielt. „Mein Arzt hat mir empfohlen drei Monate zu warten bevor ich es jemanden erzähle."

„Bekim ist dein Ehemann-"

„Das weiß ich," unterbrach ich sie. „Aber, auch wenn er es versucht hat zu verstecken, weiß ich auch wie sehr es ihn weh getan hat, das ich unser Kind verloren habe."

Meine Augen fingen an zu brennen und ich schaute runter auf Xhem der friedlich in meinem Arm schlief.

„Er hat ein Recht es zu wissen," entgegnete sie mir.

„Wenn du ihm erzählst das ich Schwanger bin, rede ich nie wieder mit dir." Drohte ich ihr.

„Du bist schwanger?" hörte ich Adnan hinter mir fragen.

Ich wurde blass und schaute ihn nur an.

„Wird aber auch langsam Zeit!" brachte er erfreut von sich, beugte sich vor küsste Xhem und dann lächelte er mich an. „Bald wirst du deine eigenen im Arm halten."

Ich schluckte schwer. „Bitte erzähl Bekim nichts."

„Ach," er winkte mich ab. „Diese Freude nehme ich dir nicht keine sorge, aber darf ich dabei sein?"

Ich schüttelte nur meinen Kopf, mir fehlten die Worte.

Er zuckte seine Schultern und verließ den Raum.

„Jetzt hast du keine andere Wahl mehr," sagte Daria und stand auf und ließ mich alleine mit Xhem.

Meine Augen fingen an zu brennen und ich presste sie zu und drückte Xhem mehr an mich.

Die Angst vor einer weiteren Fehlgeburt war ständig da, ich traute mich nicht mal Bekim was zu erzählen.

-

„Ich hatte heute eine sehr interessante Unterhaltung mit deinem Bruder," fing Bekim an als er sich zu mir auf die Couch setzte.

Ich verdrehte die Augen. „Da bin ich mal gespannt."

„Deine Oma ist Kurdin."

„Psht, was, also, hä?"

Bekim fing laut an zu lachen. „Esra, du türkisch Nationalistin! Du bist zu ein Viertel Kurdin!"

Ich sprang auf ihn und hielt ihm die Hand auf den Mund. „Das bleibt schön unter uns. Kann sein das ich dich und dein Multi Kulti akzeptiere, aber das heißt nicht das ich mich von dir ärgern lasse."

Bekim schaute mich nur kurz an und leckte mir dann die Hand. Doch ich hob nur eine Hand. „Die Zunge hat schon mehr von mir geleckt."

Bekim hob seine Hand und zog meine Hand weg. „Also wenn du jetzt so darüber sprichst," damit lehnte er sich vor und küsste mich.

-

Bekim war unter der Dusche, als mir Daria schrieb um mich daran zu erinnern das ich schwanger war und Bekim es immer noch nicht wusste. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Noch zwei Wochen dann sind die drei Monate um, dann würde ich es ihm erzählen und vorher nicht.


Ich packte meine Bücher und mein Laptop und wartete darauf das Bekim aus dem Bad kam.

„Wartest du auf mich?" Fragte er mich und rieb sich die Haare mit einem Handtuch trocken.

„Eher darauf da du gehst, damit mein Lover endlich kommen kann," sagte ich unschuldig.

„Keine Sorge, meine zweite Frau wartet schon auf mich, bin sofort weg," antwortete er, als wäre es das normalste auf der Welt.

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