"Wir sollten es deinen Eltern erzählen, wir sollten es meinen erzählen, wir sollten es allen erzählen," sagte Bekim und hielt meine Hand. "Du bist schon am Ende des vierten Monats, die Leute fragen sich schon ob du schwanger bist oder nur Fett geworden bist."
Ich nickte nur und Bekim umarmte mich, er wusste wie schwer mir die Sache fiel. Dieser Schwangerschaft lief - bis jetzt - ohne Komplikationen, doch das schlechte Gefühl tief im Inneren war noch da.
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"Wir haben gute Nachrichten," fing Bekim an, als wir am Tisch mit meiner und seiner Familie saßen. Seine Eltern waren zwar noch in Albanien, aber die Familie von seinem Bruder und sein Onkel waren anwesend.
Ich lächelte nur leicht Bekim an, aber ließ ihn weiter reden. "Wir erwarten unser erstes Kind," erzählte er allen stolz.
Sein Augen glänzten als er mich anschaute und meine Hand küsste. Ich wusste das Bekim unbedingt Vater werden wollte und das ihn alle Fehlgeburten zuvor, mehr zu schaffen gemacht haben als er zugeben wollte.
Meine Mutter stand überglücklich auf und umarmte mich fest. "Mein Kind," sagte sie nur und streichelte mir über die Haare. Ich umarmte sie zurück, doch konnte mich über den Moment nicht richtig freuen, so gab ich ihr ein falsches Lächeln.
Ich sah wie mein Vater Bekim die Hand gab und stolz lächelte. Er würde nach Melis, das zweite mal Vater werden.
"Kannst du bitte ein Mädchen auf die Welt bringen?" Fragte mich meine kleine Schwester Selma.
"Ja," gab ihr Fatma recht. "Melis hat einen Jungen auf die Welt gemacht, noch einen wollen wir nicht."
Alle lachten und Bekims Onkel zog mich zu sich und gratulierte mir. Unsere Beziehung war immer noch nicht die Beste, doch von mal zu mal zeigte er mir immer mehr Respekt.
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"Willst du mir erklären warum du so ruhig bist?" Fragte mich Bilal, als wir alleine draußen im Garten saßen.
Ich schüttelte mein Kopf. "Es ist nichts."
"Aber?"
"Ich mache mir nur Sorgen um die Schwangerschaft, mehr nicht. Mach dir kein Kopf."
Bilal lächelte und legte sein Arm um mich. "Mach dir auch kein Kopf, Esra. Sieh dir Melis an, sie hat sich auch Sorgen gemacht und am Ende ist alles gut gelaufen."
Ich lehnte mein Kopf gegen seine Schulter, sagte aber nichts. Melis hatte auch nicht schon 5 Fehlgeburten hinter sich.
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"Bekim, beeil dich," schrie ich als ich meine Schuhe anzog.
"Nimm kein Stress," erwiderte er und tauchte vor mir auf. "Wir liegen perfekt in der Zeit."
"Darum geht es mir nicht," konterte ich und stellte mich auf. "Es geht mir darum das ich nicht auf dich warten will."
"Sowie ich sonst auf dich?" Fragte er und hob eine Augenbraue und ich verdrehte nur meine Augen.
Heute hatten wir wieder ein Termin beim Frauenarzt und sollten endlich herausfinden ob es ein Junge oder Mädchen wird. Mir war egal welches Geschlecht, solange das Kind gesund war. Ich war Anfang des 7. Monats und bis jetzt lief die Schwangerschaft gut.
"Komm," sagte Bekim und nahm meine Hand in seine und wir liefen zusammen zu unserem Auto.
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"Wird jetzt etwas kalt," flüsterte meine Frauenärztin und schmierte mir eine kalte Creme auf meinen Bauch. "Sehen wir uns mal hier Kind an, während wir auf die Werte aus dem Labor warten."
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Nur mit dir
Novela JuvenilDie Fortsetzung von "Nationalitäten mixen geht nix" - Das Schicksal hat seine eigenen Regeln. Cover Model: Scott Eastwood