Kapitel 5 - Ihr Abschluss und Seine Hochzeit

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- 4 Monate später -

„Und?" fragte ich als ich mich einmal um meine eigene Achse drehte.

Bekim grinste und ließ seine Augen von unten nach oben wandern. „Verdammt gut aussehend."

Ich lächelte und lief auf ihn zu. „Nur für dich," flüsterte ich, bevor wir uns küssten.

Ich hatte ein schlichtes Schwarzes Kleid an, mit einem goldenen Gürtel und einen passend goldenen Kopftuch. Auch Bekim hatte sich schick gemacht und hatte einen schwarzen Anzug an, mit einer goldenen Krawatte.

Heute war meine Abschlusszeremonie, alle würden da sein, meine komplette Familie und sogar Leyla mit Can und ihrem Sohn. Daria und Adnan ließen es sich natürlich nicht nehmen auch dabei zu sein. Nach den schwierigen Monaten fühlte es sich gut an, von Menschen umgeben zu sein die einen liebten. Niemand außer Daria, wusste was Bekim und ich durchmachten, aber das war auch gut so. Ich wollte niemanden mit meinem Kummer zur Last fallen.

„Komm, sonst sind wir noch zu spät zu deiner eigenen Feier," löste sich Bekim von meinen Lippen und fasste meine Hand um mich zum Auto zu führen.

-

„Du darfst auf keinen Fall vergessen, Mohammed zu seiner Verlobung zu gratulieren, er heiratet in einem Monat, da müssen wir übrigens auch hin," informierte ich Bekim auf der Fahrt nach Köln.

„Fällt dir aber früh ein mir Bescheid zu geben," gab er zurück und zog eine Augenbraue hoch.

„Wir sind eh zu Hause, du arbeitest an einem Samstag nicht, sei froh das ich dir ein Monat vorher Bescheid gegeben habe und nicht ein Tag vorher," konterte ich und nahm seine Hand und küsste diese.

Bekim zog unsere Hände zu sich und küsste diese auch.

-

„Und zu guter Letzt, Esra Zekaj," ich stand auf und lief auf die Bühne um mein Abschlusszeugnis entgegenzunehmen.

Ich drehte mich zu meiner Familie und winkte ihnen zu und lief dann zu den anderen Studenten. Ein vom Direktor auserwählter Student stellte sich ans Podium und fing mit seiner Rede an. Ich hörte nicht wirklich zu, war zu sehr damit beschäftigt Bekims Blick zu erwidern.

Wir waren noch keine vier Jahre verheiratet, doch fühlte es sich an wie eine halbe Ewigkeit - einerseits dank der Fehlgeburten, anderseits dadurch das ich mich nicht mehr an eine Zeit ohne Bekim erinnern konnte. Er war alles was ich brauchte und mehr. Die Art wie er mit meinen Fehlgeburten umging, gab mir Kraft, obwohl ich ihn manchmal dabei erwischte in die leere zu starren, verloren in Gedanken und die Angst ihn zu verlieren wurde immer größer.

Ich bekam glasige Augen und Bekim zog seine Augenbrauen zusammen, fragend was nicht stimmte. Ich lächelte leicht, versicherte ihm das alles in Ordnung sei.

Durch das Klatschen der Studenten um mich herum, bemerkte ich das die Rede vorbei war und die Zeremonie endlich ein Ende fand.

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„Keine Ahnung wie ich das geschafft habe," fing Mohammed an. „Aber eines weiß ich, ohne Esras Notizen würde ich immer noch versuchen das erste Semester zu schaffen."

Die Leute um uns herum lachte und schüttelte meinen Kopf. Wie wahr er doch war.

Bekim legte seinen Arm um meine Schulter. „Hab gehört du heiratest," sagte er zu Mohammed. „Wie viel haben deine Eltern ihr gezahlt?"

„Ha ha," Mohammed war nicht amüsiert. „Du und deine Frau ne, ein und die selbe Art."

Bekim sah mich verwirrt an und ich beugte mich näher an ihn und flüsterte: „Das war auch mein erster Kommentar."

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