Liebe?

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"Manchmal glaube ich, ich kann nur fühlen, wenn ich getrunken hab.
Manchmal weiß ich nicht was ich eigentlich will.
Manchmal weiß ich nicht was ich eigentlich fühl.

Lass ich Gefühle nur dann zu, wenn ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin?
Unterdrücke ich sie im nüchteren Zustand oder entwickel ich sie erst dann?

Warum kann mir keiner sagen, was ich fühle, was ich ändern soll oder nicht?

Rede ich mir nur ein, das da nichts ist und lass es nur zu, wenn es mir egal ist?

Hab ich dann sowas überhaupt verdient und vor allem hat er sowas verdient?

Aber kann ich einfach zulassen das ich ihn verliere und dann vermisse, sobald Alkohol im Spiel ist?

Versuch ich mit meinem Verhalten alles zu ertränken oder alles frei zu lassen?

Was ist das dann für ein Leben?
Was ist das dann für eine Liebe?
Was ist das dann für eine Beziehung?
Was soll das?

Warum bin ich so scheiße und kann keinem sagen wie es mir geht?
Warum kann ich mich niemanden anvertrauen ohne ein schlechtes Gewissen?
Warum ist niemand in diesen Phasen bei mir?
Warum hilft mir keiner?
Warum lass ich mir nicht helfen?
Warum kann einem der Kopf nicht platzen?
Warum hab ich so viele Fragen und keine Antworten?

Ist es normal sich auf dem Weg zum Erwachsen werden so viele Fragen zu stellen oder mach ich mir zu viele Gedanken um alles?

Immer denke ich für alle mit, erinnere sie an Dinge die sie sonst vergessen würden.
Immer bin ich Verantwortlich für alles und alle.
Immer war ich es.
Immer spring ich, wenn es keinen Interessiert.
Immer funktioniere ich.

Was passiert wenn ich irgendwann nicht mehr kann? Wenn ich nicht mehr immer da bin? Wenn mir die Fragen über den Kopf wachsen?

WAS PASSIERT DANN MIT ALLEN ANDEREN?

Ich weiß was ich machen kann, was mir hilft vor dem Untergang zu fliehen. Aber wie soll ich mich jemanden anvertrauen, wenn ich doch keinen trauen kann der mich genau kenn?

Warum kann ich Fremden mehr von meinen Problemen erzählen als meinen Freunden? Mehr als meiner Familie? Mehr als den Menschen um mich rum? Und warum ist nie einer da wenn ich jemanden zum Reden brauche?

Hab ich vielleicht Angst meinen Freunden mein wahres Ich zu zeigen? Ihnen zu zeigen wie verzweifelt ich bin? Ihnen zu sagen wie gerne ich manchmal dem Untergang entgegentreten würde?
Ihnen die Person hinter dem Lächeln, dem einfachen Kumpel, den Mädchen für alles, der Stimme, dem Quasselkopf und hinter den schrägen Person zu zeigen?
Ich habe mehr als eine Persönlichkeit.
Mehr Auswahl wie ich mich wem präsentiere.
Unterschiedliche Verhalten, unterschiedlichen Personen gegenüber.

Kann meine innere Verzweiflung der Grund sein, warum ich so viel lesen? Mich hinter Büchern und Geschichten verstecke?
Mich hinter Musik verstecke?
Mich hinter Filmen verstecke?
Mich hinter dauerhafter Unterhaltung verstecke?
Hinter der Meinung anderer verstecke?

Mich hinter mir selbst verstecke."

Schnell drückte ich auf Posten und warf einen Blick auf die Uhr. Schon halb Zwei. Da morgen Schule sein wird, beschloss ich ins Bett zu gehen. Ich ging noch schnell Zähne putzen, zog mich um und stellte mir dann den Wecker.
Nicht lange und ich war eingeschlafen.

Feelings across the Paper (momentan Slow-updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt