Kapitel 4

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Seraphina Dupont

"Musste das gerade sein?" Fragt mich mein Bruder wenig später.
"Was denn?" Stelle ich ihm die Gegenfrage.
"Musstest du ihn so anfahren?" Fragt er mich.
"Ich wüsste nicht, dass ich dir eine Rechenschaft schuldig bin. Schließlich willst du mit unseren Eltern auch nichts zu tun haben," antworte ich.
"Das ist doch was völlig anderes," meint René daraufhin.
"Nein, dass ist es nicht. Du redest ja mit niemanden, warum du sauer auf die beiden bist, also warum sollte ich dir dann erzählen, warum Max der größte Arsch der Welt ist," sage ich zu ihm und schaue ihn wütend an.
"Heißt er nicht Mats?" Fragt mich mein Bruder.
"René. Es ist gerade so was von scheiß egal wie er heißt. Er hat einen gravierenden Fehler gemacht und warum sollte ich dann nach geben. Soll er erstmal wieder klar denken, dann können wir wieder miteinander reden," antworte ich und setze mich mit Léon auf die Couch.
"Mensch Sera, du liebst dich diesen Typen," sagt René.
"Ja und? Du liebst doch unsere Eltern auch und ignorierst sie," erwidere ich und schaue ihn ernst an.
"Das ist doch was völlig anderes," meint er wieder.
"Nein, dass ist es nicht. Solange du mir nicht erzählst was damals vorgefallen ist. Solange werde ich auch nicht mit Max reden," sage ich und bringe Léon in sein Bettchen.

*

"Bist du jetzt sauer?" Fragt mich René.
"Enttäuscht. Ich dachte du würdest mir vertrauen," antworte ich und schneide weiter das Gemüse.
"Das tue ich doch, aber das ist ein Problem zwischen mir und unseren Eltern," meint er wieder.
"Kannst du es mir nicht einfach erzählen," sage ich und schaue ihn ernst an, nachdem ich das Messer auf dem Schneidebrett hingelegt habe.
"Es ist kompliziert," meint René mal wieder.
"Das sagst du jetzt nur. Also erzähl," fordere ich ihn auf.
"Naja. Alles begann als ich Sofia kennengelernt hatte. Ich hatte sie unseren Eltern vorgestellt. Wir waren ja schon einige Zeit zusammen. Naja, jedenfalls hatten sie nur an ihr herum zu nörgeln. Sie meinten dann als Sofia weg war, dass sie nicht zu mir passen würde und das sie eh einen anderen hätte. Sie behielten recht," erzählt mir mein Bruder.
"Und deswegen bist du sauer auf sie?" Frage ich.
"Nein. Nachdem diese Beziehung gescheitert war, wollten sie mich mit der Tochter eines Geschäftspartners verkuppeln. Aber ich hatte mich immer geweigert. Naja. Sie meinten dann wenn ich nicht mit ihr ausgehen würde dann wäre ich nicht länger ihr Sohn und ich solle mir ne neue Arbeit suchen, da ich nicht länger bei Ihnen Arbeiten könne." Meinen Bruder muss ich gerade nicht wirklich verstehen oder?!
"Und weiter," sage ich.
"Sie wollten, dass ich zu dir keinen Kontakt mehr habe und außerdem wollten sie dich mit einem jungen Mann verkuppeln, der mit ihnen Geschäfte machte. Ich wollte dich nur beschützen, aber schließlich hattest du dich von mir auch Entfernt und bist nach München abgehauen," meint mein Bruder.
"Ich bin nicht nach München abgehauen. Ich brauchte Abstand von euch, weil ihr mir ständig vorgeschrieben habt, was tun und zu lassen hatte. Und das war nun mal hier in München anders und vor allem war es das mit Mats. Ich fühlte mich mit Mats einfach so glücklich und so unbeschwert."

11/09/2016

Hör auf dein Herz ~ Mats Hummels ~ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt