Als ich langsam aus der dicken Nebelwand heraus kam, und meine Sinne sich wieder zueinander fanden, merkte den kalten Boden unter mir. Erschöpft und mit mega Kopfschmerzen versuchte ich mich aufzurichten, was sich als sehr schwer rausstellte. Wo war ich und wieso? Fragte ich mich und rieb mir mein Gesicht. Kurz zuckte ich zusammen und verzog schmerzverzerrt mein Gesicht. Ich hatte eine kleine Wunde unter dem Auge. Und mit dieser Erkenntnis, kamen auch die Erinnerungen. Die Erinnerungen darüber, dass ich entführt wurde. Die Erinnerung, dass die Männer Leo erschossen hatten. Ich schluckte schwer und merkte die ersten tränen in meinen Augen. Womit hatte ich das verdient? War ich selber schuld daran? Ich hätte auch einfach wie alle anderen hervor kommen können, anstatt wegzurennen. War ich wirklich selber schuld? Und auch schuld an Leos tot? War er wirklich tot? Suchen meine Mama und Mitschüler mich? All diese Fragen kreisten in meinem Kopf und ließen mich aufschluchzen. Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und weinte. Was würde nun mit mir passieren? Wieso hatten sie mich mitgenommen, es schien ja nicht geplant gewesen zu sein. Würde ich wieder heimkommen? Ich musste wieder nachhause kommen! Für Leo musste ich kämpfen! Mit brennenden verweinten Augen schaute ich nun in die Dunkelheit vor mir. Etwas umständlich rappelte ich nicht mit Hilfe der Wand auf und atmete tief durch. "Hör auf zu weinen Cassy!" ermahnte ich mich selbst und stieß mich von der Wand ab. Ich streckte meine Arme noch vorn aus und zählte die Schritte bis zur nächsten wand. Also der Raum hatte eine Länge von zwei Metern. Vorsichtig tastete ich mich nun von der Wand nach links. Dort angekommen lief ich in die Mitte und lief zwei weitere Schritte. Der Raum war also eine Abstellkammer mit zwei mal zwei Meter... super... ich hätte das nicht tun sollen. Ich merkte wie die Panik in mir Aufstieg und schluckte schwer. "Reiß dich zusammen Cassy..." flüsterte ich. "Der Raum ist so groß wie mein Verstand! Er ist unendlich und voller Schönheit!" Flüsterte ich mein Mantra. Ich hatte gelernt mit meiner Platzangst umzugehen. Mit diesem Satz versuchte ich meine Angst in den Griff zu bekommen und nicht panisch zu werden. Aber dennoch musste ich nach einer Tür suchen. Ich lief zu der nächsten Wand und tastete an dieser entlang. "Komm schon..." murmelte ich und tastete blind. Nach der Tür. Ich fand sie schnell, sie war aus kalten Metall und jagte mir bei der Berührung einen Schauer über meine Haut. Vorsichtig tastete ich nach einer Türklinke oder ähnlichem, aber ich fang nur ein Schloss. Ich schluckte schwer und wischte mir über meine Wangen um die letzten Tränen weg zu wischen. Ich räusperte mich und lauschte kurz:"Hallo?!" fragte ich etwas zaghaft. Da keine Antwort kam, hämmerte ich gegen die kalte Tür und rief:"Hallo?! Hört mich jemand?!" da wieder nichts von einer Reaktion zu hören war, lief ich von der Tür zurück und setzte mich an die Wand auf den Boden. Ich konnte nicht mal meine Hand vor den Augen sehen, so düster war es.
Ein Schauer überkam mich, also zog ich meine Beine an mich und legte meinen Kopf auf diese. Ich merkte wie mich die Müdigkeit überkam und meine Augenlieder immer schwerer wurden. Langsam schlief ich ein, doch wurde von einen surren und dem aufflackern von Neonleuchten wieder hochgeschreckt. Das Licht war so grell, das ich meine Augen zukniff und leise stöhnte. Langsam öffnete ich meine Augen und erkannte nun meine Umgebung. Die Wände waren grau und schienen feucht zu sein. Ich war also in einem Keller. Als ich von draußen die schritte hörte, erhob ich mich langsam und stellte mich an die Wand. Vielleicht war das alles ja nur ein Scherz von meinen Freunden und gleich würden sie alles aufklären!? Angespannt starrte ich auf die Tür und presste meine Lippen aufeinander. "Bitte lass das ein Scherz sein..." hauchte ich und zuckte etwas zusammen als eine Männerstimme Rauch lachte "Sorry liebes... das ist kein Scherz." In mir krampfte sich alles zusammen und mir wurde schlecht. Hieß das etwas Leo war wirklich tot? Mit zitternden Händen drehte ich mich von der Tür weg als der Mann hereinkam. Cassy, nicht weinen... Bleib stark! Ermahnte ich mich wieder und strich mir durch mein Gesicht um die Tränen zu unterdrücken. "Und was wollen sie von mir?" fragte ich heißer mit erstickter Stimme. "Nichts... Es war eigentlich nicht geplant Geisel mitzunehmen, aber du... du hast dich ja förmlich angeboten... Dein Kämpferische Art gefiel uns... also haben wir uns entschieden dich zu behalten." erklärte der Mann von der Tür aus. Mich zu behalten? Mir wurde schwumerig. "Warum..." fragte ich und schniefte kurz. Ich unterdrückte die tränen so gut ich konnte und strich mir eine meiner Flammend roten Haare hinter das Ohr. "Du bist selber schuld... Ich hatte gesagt keiner sollte den Helden spielen... Und jetzt haben wir ein neues Spielzeug." Ich drehte mich mit wütendem Blick um und sah ihn ein dünnes, Gesicht mit stark betonten Wangenknochen und grünen Augen "Spielzeug? Geht es noch!?" zischte ich und biss meine zähne fest aufeinander. Der Mann lachte nur kurz auf und schüttelte den Kopf "Du bist nicht in der Situation so zu reden liebes..." sagte er nur und schloss die Tür hinter sich. Ein zwei mal zwei Meter großer Raum, für zwei Personen. Eindeutig zu wenig platz! Ich sagte nichts dazu, starrte den Typen nur an und schluckte schwer. "Was ist mit Leo?" fragte ich dann nur leise. "Leo, das war der Junge der dich beschützen wollte, richtig?" fragte er etwas belustigt, was mich wütend werden lies. Ich nickte nur etwas und er zog eine Augenbraue hoch "gewöhne dir an mir zu Antworten. Mit Worten! Verstanden?" ich nickte wieder und hauchte dann ein kaum hörbares "Ja" Der Mann nickte zufrieden und griff hinter sich. Er zog, scheinbar aus seiner Hintertasche, eine Zeitung hervor und reichte sie mir. Zögernd ergriff ich sie und sah ihn an. "Also... Cassy... richtig?" fragte er nun nach meinem Namen und ich nickte wieder nur. Richtete mein blick nun nicht mehr auf ihn, sondern auf die Zeitung. 'Schüler (19) aus Berlin bei Amoklauf getötet'stand dort in roten Ziffern. Ich konnte nicht anders als laut aufzuschluchzen und einen lauten, frustrierten schrei aus meiner Kehle weichen zu lassen. Weinend brach ich zusammen und klammerte mich in den Pullover. "Nein!" schrie ich und kauerte mich auf meinen knien zusammen. "Warum? WARUM!?" schrie ich weinend und war mir sicher, man konnte hören wie mein Herz brach.
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Kidnapped ~ Tag, you're It
Mistério / Suspense~"Komm schon kleine! Beweg dich doch einwenig!" lachte Mike und sah mich spöttisch an. Sie hatten es echt geschafft... Sie hatten mich gebrochen. Wie ein gequälter Hund stand ich dort, mit hängenden Schultern und fast kein Textil am Körper. "Wird's...