Kapitel 1

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Ja, da stand er. Mein Traumboy. Er war ich denke mal 16 Jahre alt und einfach nur hot. Sein Aussehen war perfekt, er hatte blonde, kurze Haare, gebräunte Haut, leuchtend grüne Augen und ein durch sein enges T-shirt gut sichtbares Sixpack. Wie sich herausstellte, hieß er Daniel, war tatsächlich 16 Jahre alt und ging ab heute in unsere Klasse. Ich starrte ihn die ganze Zeit über an, als er redete. Doch als er fertig war, kam er auf mich zu. Mein Herz schlug schneller, denn ich registrierte genau in diesem Augenblick, dass neben mir der einzige freie Platz in der Klasse war. Daniel lächelte mich an und ich erwiderte sein Lächeln. Er hatte strahlend weiße Zähne. Gab es überhaupt einen Fehler an ihm ? In der Pause wollte er von mir durch die Schule geführt werden. Die Anderen machten schon Sprüche über uns. Nannten uns "den Schönen und das Krüppelbiest". "Hier ist die Mensa, dort hinten geht es zu den Fachräumen...", erklärte ich. Plötzlich fragte er:"Was haben die Anderen denn eigentlich gegen dich ? Du bist doch total nett." Erstaunt antwortete ich:"Na ja, ich habe einen Herzfehler und vor einem Jahr hatte ich einen Autounfall, deshalb auch der Rollstuhl." Er blickte nachdenklich an die Decke. "Das verstehe ich nicht. Du bist doch trotzdem voll nett und witzig. Du kannst halt nicht laufen, na und ? Das spielt doch überhaupt keine Rolle." Für diese Worte hätte ich ihn nur zu gerne geküsst. Ob er wohl auch so viel für mich empfand ? Ach Blödsinn! So ein Traumkerl steht doch nicht ausgerechnet auf den Schulkrüppel. Unmöglich. Nach der Pause beschloss ich, ihn auf Abstand zu halten. Vielleicht würde ich ihn dann ja vergessen. Zu Hause angekommen aß ich brav mein Mittagessen und verschanzte mich direkt danach in meinem Zimmer. Auf dem Bett liegend hielt ich es nicht mehr aus. Ich heulte los. Wie sollte ich denn jemals einen Freund finden? Es steht doch niemand auf so einen Krüppel ! Am Abend konnte ich nicht einschlafen. Ich grübelte darüber nach, ob es nicht vielleicht doch irgendwen gab, der mich lieben könnte. Das Resultat war, dass ich irgendwann doch noch einschlief.

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