who can say? ZomGer || ZomDado

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Ich kannte ihn nicht, aber er sah echt nett aus. Blonde, kurze, wellige haare, grasgrüne Augen und ein nervöses lächeln auf den Lippen.
Ich machte vorsichtig die Tür auf. Erschrocken wich der blonde Junge etwas zurück.
"Hi!" sagte er in einer etwas zu hohen Stimmlage. Ich kannte diese Stimme doch?
"Hey." ich lächelte ihn an. Grinsend schaute ich zu ihm und fragte möglichst freundlich: "wer bist du und was tust du hier?"
Er sah mir tief in die Augen. "Ehm.. Ich heisse Maurice. Du kannst mich aber auch ehm.. Maudado nennen!" Er lachte. "Ich bin gegenüber von dir eingezogen." Maudado deutete auf die weisse Tür hinter ihm. "und ja.. ich wollte einfach mal Hallo sagen!" rief er.
Maudado? Das kam mir bekannt vor. "Maudado.." murmelte ich vor mich hin. Er schaute mich erwartungsvoll an.
"Maudado.. Ich kenne dich doch!" mit strahlenden Augen trat ich einen Schritt näher an ihn ran. "Das du mal mein Nachbar wirst.. Ich bin's Z0mb3yZock!"
Maudados lächeln verschwand für einen kurzen Moment, als müsse er nachdenken und brüllte dann fast: "Was?! OHH Micha, das hätte ich jetzt nicht erwartet!" Er kratzte sich am Kopf und umarmte mich stürmisch. Ich wurde leicht Rot und räusperte mich. Sofort ließ er los. "Ich geh' dann mal und richte ein." sagte er begeistert und verschwand.

Lächelnd ging ich zurück in meine Wohnung und setzte mich endlich an mein Grafiktablet. Meine Gedanken schweiften von Maudado zu Manuel.
Manuel..
Sofort verschwand meine gute Laune und ich merkte, wie sich meine Augen mit tränen füllten. Dann fing ich leise an zu weinen. Kleine Tränen tropften auf mein neues Grafiktablet. Verzweifelt wischte ich sie mit meinem Ärmel weg, doch ich weinte immer mehr, so dass das wischen auch nichts mehr brachte.
Schnell rettete ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy in die Hand. Ich fuhr noch einmal mit meinem Ärmel über meine Augen und entsperrte mein Handy.
Nichts neues.  Vor lauter tränen konnte ich nun nichts mehr sehen. Ich Wischte es weg und schluchzte noch einmal ausgiebig.

Ich beschloss kurzerhand Manuel einfach anzuschreiben.
So konnte es doch nicht weitergehen.
Also schrieb ich ihm ein einfaches:

[19.20.1.2] "Hey!"

und wartete.
Er schien nicht online zu sein, also legte ich mein Handy weg.
Ich versuchte mir einzureden das ich ihn doch einfach vergessen sollte,
doch bevor ich soweit war, es zu glauben leuchtete mein Handy auf. Manuel hatte zurückgeschrieben. Wie in Lichtgeschwindigkeit entsperrte ich es und las die Nachricht.

[19.28.1.2] "Hoy. ( ͡° ͜ʖ ͡°)"

Er hatte nicht den Anschein gemacht, das er sofort an die eine sache dachte.
Das ich ihn liebte.
Aufgeregt schrieb ich zurück.
Mein Herz klopfte so seltsam, dabei schrieben wir doch nur?

[19:30.1.2] Michael: "Was machst'n du so? :3"
[19.30.1.2] Manuel: "nichts besonderes. Mir ist halt echt langweilig. XD"
[19.31.1.2] Michael: "boa mir auch ಠ-ಠ"
[19.35.1.2] Manuel: "lass mal treffen! Haben wir ja ewigkeiten 'ned mehr gemacht. Hoyoo! ( ͡° ͜ʖ ͡°)"

Mein Herz stoppte.
Bitte was? Hatte er grade nach einem treffen gefragt?
Ich dachte nicht lange nach und tippte blindlings eine Zustimmung.

zwei Tage später

Ich schloss die Tür hinter mir zu und betrachtete beim runtergehen des Treppenhauses mein Outfit. Lockere Jeans, graues bedrucktes Tshirt und eine  schwarze Zipperjacke. Seit wann machte ich mir Gedanken darüber was ich anzog? Verwirrt trat ich raus auf die Strasse, bog links ab und betrat die Rechte Strassenseite des Alexander-Kiel-Weges. Vor Nervosität kickte ich einen Stein vor mich her, bis ich einen meiner Nachbarn auf mich zukommen sah. Es war einer der Schulz' Familie. Ich blieb still stehen. Als er mich sah, holte er tief Luft und rief: "Schwuchtel!", dann rannte er kichernd weg.
Wieder einmal fragte ich mich, woher die bitte alle wussten das ich nunmal nicht auf Mädchen Stand.
Seufzend schüttelte ich meine Gedanken ab, konzentrierte mich auf das Treffen, was mir bevorstand und ging zügig weiter.

Nach zwei Minuten kam ich an unserem Treffpunkt an und beobachtete die Gegend. Vom weiten sah ich Manuel schon auf mich zu laufen.
Angst überkam mich.

***