6. Rettungsdank

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Aus dem Gefängnis entkommen, soll wohl ein Leichtes darstellen, für jemanden, der sich als Teufel bezeichnet. Man konnte auch die Identität der beiden nicht feststellen, denn Henry hat wohl seine Brieftasche verloren und ein Teufel hat wohl so oder so keinen gültigen Pass. Beide sind in unterschiedlichen Zellen, aber vorher meinte Daimon, es würde nicht lange dauern um ihn rauszuholen. Wohl war, denn nach gut fünf Minuten steht Daimon vor Henrys Zelle und schließt ihm auf. Wie er so schnell an den Schlüssel kam ist schleierhaft, aber das hat wohl mit seinen Teufelskräften zu tun. „Los Henry, die Welt wartet nicht ewig auf uns und wir müssen noch einige Besorgungen machen.“

Beim verlassen des Reviers schlafen alle der stationierten Beamten. Dies ist wohl auch einer der Tricks von Daimon und Henry fragt sich in diesem Moment zu was dieser noch alles im Stande ist. Henry wird zu einem Laden in der Nähe gebracht und kriegt von Daimon die Anweisung soviel Wasser mitzunehmen wie er tragen kann und noch dazu bekommt er Geld. Daimon verschwindet in der Menschenmenge und Hnery tut einfach was ihm gesagt wurde.

Er kaufte einen Beutel voll Wasserflaschen und wartet nun etwa 5 Minuten vor dem Laden, als Daimon wieder auftaucht: „Entschuldigung, es hat etwas länger gedauert, aber jetzt kann es losgehen.“

„Aber wohin überhaupt?“ fragt Henry nun, der sich planlos fühlt.

„Oh hab ich ja ganz vergessen zu erwähnen. Wir müssen in die Wüste reisen.“

In die Wüste? Diesen Gedanken muss sich Henry nochmal durch den Kopf gehen lassen. Warum sollten sie jetzt so zielgerichtet in die Wüste? Oder ist etwa genau das der Grund warum sie nach Ägypten gekommen sind? „In die Wüste? Einfach so ohne Führung, ohne Hilfe?“

„Keine Angst ich kenne den Weg und wie ich sehe hast du dir dein Wasser geholt.“

Sie fahren ein Stück weit mit einem Taxi, bis es keine weiteren Wege mehr gibt. Es ist immer noch Nacht, was eine Reise durch die Wüste wohl angenehmer sein lässt, als bei Tag. Und so schreiten die Zwei los, Richtung dem großen Nichts.

Als die Sonne sich langsam hinter dem Horizont bemerkbar macht, kann Henry schon weit und breit nichts anderes mehr erkennen als Sand. Er hat vollkommen die Orientierung verloren, aber Daimon ist dennoch zielstrebig und stets auf einem Kurs.

Die Reise verläuft gut, ist aber anstrengend. Henry hat schon die Hälfte seines Vorrates geleert, als die Katastrophe sich anbahnt. Zuerst vernehmen beide einen Wind, der an Stetigkeit und Stärke zunimmt. Zuerst war es schön angenehm, aber nun kann man am Horizont die Gefahr erkennen. Ein riesiger Sandsturm nähert sich beiden. Er nimmt die ganze Breite des Blickfeldes von Henry ein und dieser ist nun auch besorgt. „Hast du eine Idee, Daimon?“

„Verdammt, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich habe zwar allerhand parat, aber etwas um einen Sandsturm aufzuhalten, trage ich nun wirklich nicht bei mir und so sehr in die Naturgesetze einzugreifen um ihn aufzuhalten, nun das kann nicht einmal der größte Teufel der Welt.“

„Also sind wir geliefert?“ sagte Henry nun ängstlich.

„Zieh dir dein Shirt über das Gesicht damit du keinen Sand in die Lunge oder Augen bekommst. Wir werden hier warten müssen bis der Sturm vorüber ist.“

Eine vollkommen nachvollziehbare Entscheidung, denn je näher der Sturm kommt, desto mehr wandelt sich Henry sein mulmiges Gefühl in Angst und nun spürt er auch die herumwirbelnden Sandkörner auf seiner haut. Dieses Gefühl wird immer stärker und auch die Zahl der Körner nimmt zu, bis sie vom Sand umhüllt sind. Henry und sein teuflischer Begleiter haben die Arme ineinander verwinkelt damit sie sich nicht verlieren und irgendwie war Henry auch froh darüber, dass er nicht alleine ist.

Deus VultWo Geschichten leben. Entdecke jetzt