Kurz danach betrete ich zum ersten Mal den Raum, indem ich jetzt für die nächste Zeit leben werde. Als ich die Tür öffne, füllt ein angenehmer Geruch meine Nase.
Der Raum ist ziemlich groß für ein ganz normales Zimmer in einer Universität. Zwei Betten stehen an der jeweils gegenüberliegenden Wand und in der Mitte steht ein großer weißer Schreibtisch. Zusätzlich steht für jeden ein Nachttisch und eine Kommode für seine Klamotten an der Wand.
Trotzdem ist das linke Bett mit einem Haufen aus schwarzen Klamotten bedeckt. Mein Mitbewohner scheint nicht der Ordentlichste zu sein. Seufzend schmeiße ich ein paar Klamotten, die ebenfalls verstreut auf dem Boden lagen auf das Bett meines Mitbewohners, bevor ich mich selbst auf meins plumpsen lasse.
Wo ist mein Mitbewohner eigentlich? Hätte echt mich gefreut ihn oder sie direkt kennenzulernen. Auf eine seltsame Weise fühle ich mich jetzt einsam.
Ich bin dieses Gefühl ja durchaus schon gewohnt von all meinen Jahren alleine in der Schule, aber ich hasse es trotzdem. Ich werde jetzt hier für die nächsten Jahre wohnen und hab momentan noch überhaupt keine einzige Anschlussperson.
Ein Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken. Hastig durchwühle ich meine Tasche auf der Suche nach meinem Handy. Wie ich vermutet hatte, ist es meine Mutter.
"Hallo Schatz." begrüßt sie mich. Sofort macht sich ein schlechtes Gewissen in mir breit, da ich ganz genau weiß, dass sie schon seit Ewigkeiten auf einen Anruf von mir wartet.
"Hey Mum. Tut mir Leid, ich bin noch nicht so lange hier. Konnte mich noch nicht früher melden."
"Ist schon gut. Erzähl mal. Hast du womöglich schon jemanden kennen gelernt?" sagte meine Mutter mit einem fröhlichen Unterton.
Sie versucht immer alles möglichst optimistisch zu sehen. Das komplette Gegenteil von mir. Sie weiß ganz genau, wie wichtig mir dieser Neuanfang hier ist und dass ich trotzdem meine Zweifel darüber habe.
"Nein, habe ich nicht. Mein Mitbewohner ist auch noch nicht im Zimmer. Und sie haben übrigens meinen Koffer in South Carolina vergessen. Jetzt muss ich zwei Tage warten, bis ich ihn abholen kann." antworte ich seufzend.
"Oh, Kelly. Das wird schon. Es gibt sicher eine Möglichkeit deine Klamotten zu waschen, sodass du die Tage über keine dreckigen Klamotten anziehen musst."
"Klar. Ich werde mal nachschauen."
"Glaub mir. Dir wird es dort gefallen." versuchte sie mich erneut aufzuheitern. Ich bewundere sie wirklich für ihren Optimismus. Ich nicke nur, bis mir wieder einfällt, dass sie das ja gar nicht sehen kann.
"Ja. Du hast wahrscheinlich Recht, aber ich muss jetzt trotzdem auflegen. Ich sollte noch duschen und mich vorbereiten für meine ersten Kurse."
"Okay. Viel Spaß. Liebe dich." Mit diesen Worten hatte sie auch schon aufgelegt.
Ich begann in meiner Tasche herumzuwühlen auf der Suche nach Shampoo, bis mir einfiel dass ich das ebenfalls in den Koffer gepackt hatte. Seufzend ließ ich die Tasche zurück aufs Bett fallen und verließ den Raum ohne jegliche Handtücher oder Shampoo.
Glücklicherweise fand ich vor den Gemeinschaftsduschen ein Stapel voller Handtücher. Ich nahm mir eins davon und stellte mich unter die Dusche.
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Because of You
FanfictionAuf ihrer alten Schule wird Kelly gemobbt. Sie sucht nach einem Ausweg. Einem Ausweg aus dieser kleinen Stadt, in der jeder nur über sie urteilt. Sobald sie die Zusage der Universität in New York erhält, wird ihr diese Chance gegeben. Doch dort s...