Kapitel 12

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Laute Geräusche reißen mich aus dem Schlaf. Langsam öffne ich meine Augen und blinzele gegen die enorme Helligkeit im Raum an.

Ruckartig setze ich mich auf, als ich bemerke, dass ich irgendwo in einem unbekannten Raum auf einem Sofa liege. Auf dem Boden liegen jede Menge rote Becher verstreut und ein Typ liegt ebenfalls schnarchend in der Ecke.

Verwirrt lasse ich meinem Blick im Raum herum schweifen bis plötzlich jemand eine Hand auf meine Hüfte legt.
"Na, gut geschlafen?" murmelt mir eine unbekannte Stimme zu und ich drehe mich erschrocken um.

Ein fremder Typ grinst mir zu und ich rücke hastig weg von ihm. Verwirrt springe ich vom Sofa auf, sodass mein Kopf sofort heftig anfängt zu dröhnen.

Vor Schmerz stöhne ich auf und massiere mir meine Stirn um die Schmerzen zu lindern. Schlussendlich lasse ich meinen Blick erneut durch den Raum schweifen und Erinnerungen von gestern Abend sickern zu mir hindurch.

Die Party. Caro und ihre Freunde, Luke und zuletzt Harry. Bei dem Gedanken an Harry zieht sich mein Herz schmerzvoll zusammen. Er hat mich einfach stehen gelassen.

Schnell verwerfe ich den Gedanken und tapse aus dem Raum. Auf dem Weg  stolpere ich beinahe über eine weitere Person, die ausgestreckt auf dem blanken Boden schläft. Eine ziemlich widerliche Aussicht überall irgendwelche Leute schnarchend auf dem Boden schlafen zu sehen.

Nach einer Weile entdecke ich den Ausgang dieses riesigen Hauses und trete hinaus in die kühle Herbstluft.

Glücklicherweise finde ich relativ schnell eine Bushaltestelle in der Nähe, doch als ich einen Blick auf die Tafel werfe, sinkt meine Laune noch mehr in den Keller.
Der nächste Bus fährt in zwei Stunden, da es erst 7 Uhr morgens ist.

Ich verfluche den Gastgeber dafür, die Party mitten im nirgendwo stattfinden zu lassen. Wir sind hier in New York, einer riesigen Stadt, aber natürlich findet so eine Party in einem Vorort statt bei dem ich keine Ahnung habe wie lange dieser von der Universität entfernt ist.

Fluchend schlendere die Einfahrt des riesigen Hauses hinunter in der Hoffnung den Weg zur Uni noch zurück zu finden.
Nachdem ich eine Weile gegangen bin, sinke ich wimmernd auf eine Bank, da meine Kopfschmerzen mit jedem Schritt schlimmer und schlimmer werden.

Ein kalter Wind pfeift mir um die Ohren und ich fange sofort an zu frieren. Ich ziehe meine dünne Jacke enger um mich und versuche wieder aufzustehen.

"Kelly!" ruft plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und sehe Luke der sich lächelnd aus seinem Auto hinauslehnt.

"Was machst du denn hier?" sagt Luke verwirrt und runzelt besorgt die Stirn.
Mir fällt auf, wie komisch dies hier wohl aussehen muss. Ich mitten im nirgendwo auf einer Bank in einem Kleid.

"Uhh... es ist kein Bus gefahren." ist das einzigste, was ich herausbringe und schaue peinlich berührt auf den Boden. "Und deswegen sitzt du jetzt irgendwo auf einer Bank." erwidert er und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Mein chaotisches Schicksal heute ist ja auch so lustig.

Dann bemerkt Luke meinen griesgrämigen Blick.
"Hey! Komm jetzt ins Auto. Wieso hast du nicht direkt angerufen anstatt Stunden durch die Gegend zu laufen. Du hast doch meine Nummer." Er winkt mich immer noch grinsend zu sich ins Auto.

"Ich wollte dich nicht anrufen, nachdem ich dich gestern Abend sozusagen schon sitzen gelassen habe. Tut mir echt Leid dass..."
"Kelly.." unterbricht mich Luke, als ich mich gerade erschöpft auf den Sitz plumpsen lasse.

Because of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt