Kapitel 1

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Genevive bemerkte schon recht bald, dass das Gefühl der ihr überkommenden Übelkeit verschwand. Die Kutsche fuhr nun einen steinlosen Weg entlang der sich leicht nach oben hin zog. „Mutter, Mutter wach auf. Ich denke, dass wir bald da sind. Der Kutscher fährt langsamer." Georgiana wachte auf und reckte sich. Sie zog die Vorhänge, die aus dunklem grün gestickt waren, zur Seite und blickte aus dem Fenster. Der Regen prasselte gegen das dünne Glas, das kunstvoll in das Holz integriert wurde. „Du hast recht, meine Tochter." Sie betrachtete eindrucksvoll das sich nun aufbauende und immer besser sichtbare Schloss, das sich vor ihnen erhob. Genevive hob ihr Kleid ein Stück an und griff zu ihrer Rechten. Dort lagen die schwarzen Ballerinas, die sie nun zur Hand nahm und anzog. Fragend schaute sie zu ihrer Mutter, um Bestätigung zu erhalten, dass ihre Haare sowie die prachtvollen Schmuckstücke saßen. Ein kurzes Nicken und das Stoppen der Kutsche beendete die entspannte Situation. Wie aus dem Nichts erschienen hinter den dunklen Laubbäumen, die sich mystisch im Wind bewegten, die Gemäuer eines riesig bis in den Himmel zu reichen scheinenden Schlosses. Majestätisch ragten die Türme in Richtung Wolken die grau waren. „Es beginnt zu regnen, Mutter. Die Vögel fliegen schon um die Baumkronen. Das heißt ein Gewitter wird aufziehen, nicht?" „Ja meine Tochter. Aber keine Bange wir erreichen unser Ziel noch bevor die ersten Tropfen fallen." Besorgt sah Georgiana zu ihrer Tochter. „Geht es dir denn auch gut? Du siehst so bedrückt aus." Die 14 jährige überlegte einen Moment. Sollte sie nun ihrer Mutter, die sie aufgezogen hatte und zu der sie ein inniges Verhältnis pflegte die Wahrheit sagen. Sollte sie ihr von ihrer Nervosität erzählen ihren Vater nach 13 Jahren dass erste mal wiederzusehen? Genevive war aufgeregt und angespannt, doch sie erinnerte sich daran wie sie mit ihren Mägden in ihren Gemächern saß und wütend erzählte, dass ihre Mutter einen neuen Gemahl hatte der vielleicht gerade einmal zehn Jahre älter als sie selbst ist und an die Tatsache, dass es ihr gegenüber noch nicht einmal erwähnt wurde. „Nein Mutter es ist alles in bester Ordnung." Gab sie von sich. Auch wenn ihr bewusst war, dass es niemanden gäbe selbst wenn er noch so ungebildet war, der ihr dies abgenommen hätte. Die Kutsche stand und es waren Schritte von außen zu hören. Der Kutscher machte die Tür auf und er half sowohl Lady Georgiana als auch Lady Genevieve beim Aussteigen. Es war ein älterer Mann mit schwarzen Haaren, an denen ein grauer Ansatz zu erkennen war. Er holte die Gepäckstücke von der hölzernen Ablage der Kutsche und übergab diese einigen Männern. Genevive schaute fragend zu ihrer Mutter doch auch diese hatte keine Ahnung, wer die Männer waren. Es war ein kalter trostloser Abend, es begann zu regnen und der Wind lies Genevive erzittern. Eine junge hübsche Frau kam auf sie zu und wies sie an, ihr zu folgen. Sie hatte lange gewellte braune Haare und einen hellen Hautteint. Die Magd führte die beiden durch einen schmalen Waldweg, der mit Sträuchern und Wurzeln übersät war. Der Weg weitete sich und vor ihnen erhob sich eine ebenfalls schmale Steintreppe, die zu einem gewaltigen Bauwerk führen musste. Als sie oben angekommen waren, gingen die gewaltigen Eichenholztore auf. Die Fremde verbeugte sich und Mutter und Tochter traten durch die Türschwelle, worauf sie in einem großen steingepflasterten Hof standen. Am Ende dieses Hofes erhoben sich einige weitere Treppen, über die man in das Innere des Schlosses geleitet wurde. Auf dieser Treppe standen zwei Männer und eine Frau. Einer der beiden Männer hatte eine Rüstung an und schien sich auf einem Schwert abzustützen. Er hatte fettige schulterlange Haare, die braun waren, aber einen graustich hatten. Er sah darüberhinaus sehr muskulös aus und musterte die Neuankömmlinge mit einem freundlichen und zugleich neugierigen Blick. Dem anderem Mann schien die Situation sichtlich unangenehm zu sein, auch wenn er versuchte, sich dies nicht anmerken zu lassen. Er trug einen schwarzen Anzug, der zu seinen schwarzen glattgekämmten Haaren passte. Alles in allem war er ein sehr attraktiver Mann, der überaus elegant aussah. Die Frau, die zwischen den beiden Männern stand hatte wohl am meisten Freude über die Ankunft ihrer Besucher. Sie hatte eine kunstvoll hochgesteckte Frisur, in die einige silberne Schmuckstücke eingearbeitet waren. Ihre Haare sahen sehr gepflegt aus jedenfalls spiegelten diese es. Genevive konnte nicht so recht einschätzten welche Haarfarbe sie nun hatte. Es schien eine dunkle zu sein, jedoch kein schwarz, eher ein sehr dunkles braun mit einem schwarzen Stich. Passend zu dem Silber in den Haaren hatte sie auch sonst silberne Ohrringe und eine silberne Kette, die zum teil unter dem hellblauen Kleid verschwand. Alle drei standen dort, ohne sich zu bewegen was gespenstisch erschien. Lady Georgiana begann langsam sich auf sie zu zubewegen. Als lady Genevive dies bemerkte merkte sie wie sich ihre Beine ebenfalls stockend nach vorne zu bewegen begannen. Sie rang nach luft denn der Eindruck den die Gastgeber auf sie machten lies ihr die Nackenhaare zu Berge stehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie vorne an und zu ihrer Verwunderung waren all ihre Mägde hinter ihr erschienen. Allesamt hatten die gleichen Kleider an und dieselben hochgesteckten Frisuren. Genevive drehte ihren kopf nun wieder nach vorne jedoch ohne ihre Augen auf die Personen vor ihr zu richten. Sie verbeugte sich tief, den kopf gesenkt und wartete nun auf die Erlaubnis sich aufzurichten. „Es freut mich sehr, sie beide hier in unserem schloss willkommen zu heißen" ,begann die frau. „Ich hoffe doch sehr dass sie eine angenehme anreise hatten Lady Georgiana." „Allerdings Professor." Georgiana richtete sich auf und begann zu sprechen: „Es ehrt mich und meine Tochter Lady Genevive sehr in ihrer Gegenwart zu sein. Ich möchte mich noch einmal herzlichst für ihre Einladung bedanken."

Salazar Slytherins TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt