Kapitel 4

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Owens Perspektive

"Nicht doch ein bisschen kalt, Schwesterchen?" fragte ich Belle, als sie ins Auto stieg.

"Das geht schon so. Ich hab ja noch mein Trenchcoat, meine Mütze und meinen Schal," meinte sie und hob eine schwarze Strickmütze mit einen hellbraunen Fellknotenstoffdings hoch.

"Warum hast du einen Babyhamster auf deiner Mütze kleben?" Ich zog fragend die Augenbrauen zusammen und beobachtete konzentriert das Fellknäul.

"Das ist doch kein Hamster! Das ist eine Bommel!" rief sie lachend aus und setzte sich die Mütze mit besagtem Hamster auf den Kopf. Sie sah aus wie ein Kleinkind mit der Mütze. Aber das würde ich ihr nicht sagen.

„Du Hamstermörderin...," sagte ich angewidert, schüttelte den Kopf und fuhr los. Natürlich machte ich nur Spaß. Ich wollte sie zum Lachen bringen und ich wusste eben genau, was ich machen musste.

Ich schaltete das Radio an. Es lief gerade irgendein Lied von Nora Miladay, die eigentlich nur bekannt wurde, weil sie mit jeden x-beliebigen Mann ins Bett gestiegen ist und nicht wegen ihrem Talent als Sängerin. Gerüchten zu Folge hatte sie sogar eine heiße Nacht mit dem Prinzen hinter sich.

Nun sollte sie sogar -laut einen Insider- übergangsweise im Schloss wohnen. Wenn wir Pech hatten, würden wir ihr vielleicht begegnen. Aber wir wollen ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Warum weiß ich sowas eigentlich?

Nach acht Sekunden mit ihrer schrillen und alles andere als angenehmen Stimme hatte ich jedoch das dringende Bedürfniss, gegen den nächstbesten Baum zu fahren und zu hoffen, ich möge von meinem Leiden erlöst werden.

Doch dem Himmel sei Dank, schaltete Jessabelle -meine Lebensretterin- noch rechtzeitig das Radio wieder aus.

Keine zehn Minuten später standen wir auch schon vor dem Schlosstor. Ich meldete uns bei dem Kerl mit der lächlichen Kopfbedeckung an und das Tor wurde geöffnet.

Wir fuhren hindurch und hielten vor der riesigen Tür aus dunklem Ebenholz... oder Mahagoni...oder aus beidem. Keine Ahnung.

Zwei weitere Bedienstete eilten herbei und öffneten uns die Tür. Ich stieg aus, legte dem einen Kerl meine heiligen Autoschlüssel in die Hand und sah mit Tränen in den Augen zu, wie er mit meinem Baby davon fuhr.

"Du bekommst ihn ja wieder," sagte meine Schwester lachend. "Du wirst sehen."

"Und wehe nicht..." erwiderte ich bestimmend.

In dem Moment spach uns einer der andere Bediensteten an. "Seine Majestät kann heute leider nicht an der Präsentation teilnehmen, da er sich derzeit nicht wohl fühlt. Daher wird nur Prinz Alexander Sie empfangen. Bitte folgen Sie mir."

Er brachte uns in einem großen Raum mit großen Fenstern. In der Mitte stand ein großer, langer Tisch und an den Wänden hingen große, unzählige Gemälde.

"So, dann wollen wir mal..."

Jessabelle gab mir den Koffer mit dem Materialien und biss sich dabei auf die Lippe.

"Alles in Ordnung, Kleines?" fragte ich, weil ich spürte, dass sie etwas auf dem Herzen hatte.

"Irgendwie... Also Naja... Mich macht der Gedanke ein bisschen nervös, dass ich hier zwischen all den bedeutendsten Männern des Landes stehen soll, obwohl ich doch gar nichts sagen werde..." sagte sie beschämt.

My Beauty -Abgeschlossen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt