Kapitel 13

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Ich wachte mit Kopfschmerzen und einem trockenem Hals auf. Anna hatte mir eine Kanne Tee auf dem kleinen Tisch gestellt. Gerade als ich danach greifen wollte, ging die Tür auf und meine drei Zofen kamen herein.

"Lady Belle, lassen Sie uns das machen," sagte Corina und lief zu der Kanne.

"Wir sind jetzt ihre persönlichen Zofen," erklärte Anna stolz. "Wir kümmern uns also in Zukunft um sowas."

Ich nahm die Tasse mit dem Tee in die Hände und verzog gleich darauf die Nase.

"Stimmt etwas nicht, Miss?" fragte Vanessa unsicher.

"Nein, nein, es ist nichts. Ich trinke nur normalerweise kein Pfefferminztee. Aber das ist nicht so schlimm," versuchte ich sie zu beruhigen.

"Oh doch, Lady Belle. Der Prinz hat angeordnet, dass alles genaustens zu Ihrer Zufriedenheit sein soll. Ich gehe und hole Ihnen eine neue Kanne. Was wünschen Sie zu trinken?", fragte Anna.

"Erdbeer- oder Früchtetee. Aber machen Sie sich wegen mir keine Umstände." Mir war es etwas unangenehm, anderen etwas zu befehlen oder dass andere sich so um mich kümmerten. "Ich werde ja eh abreisen, wenn es keine Fragen mehr zu unseren Projekt gibt."

Die Drei tauschten wieder diese Blicke aus. Dann schauten sie zurück zu mir.

"Das denken wir nicht, Miss," sagte Corina vorsichtig und die Drei fingen an zu lächeln. So als würden sie etwas wissen, was ich nicht weiß.

Ich schaute sie misstrauisch an und fragte, als ich schon fast befürchtete zu platzen vor Neugier: "Okay, was verschweigt ihr mir?"

"Nichts, nichts. Man findet es nur sehr erstaunlich, dass der Prinz sich so viele Sorgen um Sie macht. Er hat sogar befohlen, dass man ihn sofort rufen lassen soll, sollten Sie sich nicht wohlfühlen oder..."

"Ja, ja, genug verraten, Rini. Jetzt hol ich erstmal den Tee, vielleicht kann ich ja auch noch ein Stück Kuchen auftreiben," sagte Anna und machte sich auf dem Weg in die Küche.

Nachdem sie gegangen war, klopfte es leise an der Tür. Wer konnte das sein? Doch diese Frage wurde sogleich beantwortet, denn Vanessa ging zur Tür und öffnete sie.

"Hi Ho! Ich bins!" rief eine fröhliche Stimme.

"Vera, der Prinz hat doch gesagt, sie schläft!", sagte Jacob und wurde von Vera ins Zimmer gezogen. Vanessa und Corina huschten unauffällig hinaus.

"Ja, klar. Sieht das vielleicht aus, wie schlafen?", sagte sie und zeigte auf mich. Sie schaute ihn fragend an und als er etwas darauf erwidern wollte, sagte sie. "Tja siehst du? Ich hatte recht."

"Verzeihung, Jessabelle, aber sie hat sich einfach nicht bremsen lassen," sagte Jacob entschuldigend.

"Kein Problem. Mir war eh langweilig. Was kann ich für euch tun?", fragte ich.

"Oh man, heute am Frühstückstisch! Wow, ihr habt es Nora richtig gezeigt. Dein Bruder hat ihr endlich mal die Meinung gesagt. Das war schon lange überfällig. Ihr macht euren Ruf tatsächlich alle Ehre. Nicht jeder würde es mit jemanden wie Nora aufnehmen," rief Vera begeistert.

Ich verstand zwar nicht ganz, warum sie sich darüber freute, aber ihre Freude war ansteckend. Wir redeten noch ein Weilchen über dies und jenes, jedoch ging mir einfach nicht aus dem Kopf, was sie gesagt hatte. Was meinte sie mit 'wir machen unserem Ruf alle Ehre'? Ich wollte aber auch nicht nachfragen, da sie grad so sehr damit beschäftigt war, mir die neusten Stylingtipps für dieses Jahr zu geben. Sie blühte richtig auf, wenn es ums Thema Make-up ging. Dieses Jahr war also ein dunkles violett auf dem Lippen modern. Interessant.

My Beauty -Abgeschlossen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt