Weigl&Kimmich

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Ich stöhnte genervt, als es schon wieder an der Tür klopfte.
"Was ist denn jetzt, Marco?" rief ich und knipste die Nachttischlampe an. Ich würde bei diesem Zimmerpartner niemals zur Ruhe kommen!
Im gedämmten Licht der Lampe bahnte ich mir den Weg zur Tür. Überall lagen Marcos Klamotten herum und ich überlegte mir schon, was ich ihm jetzt an den Kopf werfen könnte.
Doch als ich die Tür aufriss, sah ich nur Joshua, der mich unsicher ansah.
"Hey, Julian. Ich wollte mal vorbeischauen. Alle anderen sind ja feiern gegangen." erklärte er schnell und grinste anschließend etwas gezwungen.
Überrumpelt erwiderte ich sein Lächeln.
"Öhm, okay. Komm doch rein." Ich öffnete die Tür noch ein Stück weiter und Joshua huschte an mir vorbei.
"Tut mir Leid, dass es hier so unordentlich ist." sagte ich schnell und kickte alles unter Marcos Bett auf der anderen Zimmerseite.
"Kein Problem, bei mir ist es nicht anders." lachte er und ich tat es ihm nach, da ich selbst schon mal mit Mario in einem Zimmer gewesen bin, was die reinste Hölle war. Er tat mir wirklich Leid.
"Wie kommt es, dass du nicht mitgegangen bist?" fragte mich Joshua und setzte sich auf die Kante meines Bettes.
"Ich hatte nicht so große Lust." erklärte ich. Dass ich mich in der Nähe der anderen so unwohl fühlte und viel lieber bei Leuten, die so drauf waren wie ich, war, ließ ich außen vor.
"Und du?"
"Ich bin nicht so der Partygänger. Ich liege lieber zu Hause im Bett, gucke Filme und esse Popcorn."
Unwillkürlich musste ich grinsen. Er war genauso wie ich.
"Wir können uns einen Film leihen. Popcorn habe ich nicht da. Tut es auch Schokolade?"
Joshua grinste breit und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen.
"Ich bin im Paradies." rief er euphorisch.
Ich verdrehte lachend die Augen und schaltete den Fernseher an, dann warf ich Joshua die Fernbedienung rüber und suchte nach Essen, während er durch die Programme zappte.
Schließlich fand ich eine Packung M und Ms und stand vor der Minibar, die nur Champagner beinhaltete. Klar, dass Marco das ganze Bier weg getrunken hatte.
Kurzerhand ergriff ich die Champagnerflasche und nahm sie mit.
"Hast du was gefunden?" fragte ich Joshua und stellte meine Ausbeute auf den Nachttisch.
"Naja..." sagte er und sah mich breit grinsend an.
"Was denn? Aber keine Schnulze, oder?"
Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und riss die M und Ms auf.
"Titanic?" sagte er kaum hörbar und hielt sich die Bettdecke vor das Gesicht.
"Nicht dein Ernst." lachte ich und schaute ihn gespielt entsetzt an. Seine Wangen wurden rot und er zog die Decke noch ein Stück höher.
"Es ist keine Schnulze! Es ist ein Katastrophenfilm."
Ich lachte noch lauter und riss ihm die Decke weg, sodass ich sein knallrotes Gesicht sehen konnte. Es war ihm sichtlich peinlich, aber er schaute nicht weg.
"Ein Katastrophenfilm?" fragte ich nach und zog eine Augenbraue hoch. "Traust du dich denn, so etwas anzusehen?" neckte ich ihn.
Ich war überrascht, wie einfach es war und wie gut wir uns auf Anhieb verstanden.
"Ey!" Er boxte mich gegen die Schulter
und verschränkte die Arme. "Ich bin älter als du!"
"Von mir aus können wir Titanic gucken, komm mir nachher bloß nicht heulend an." lachte ich und wendete mich zum Fernseher.

"Hast du den Film denn noch nie gesehen?" fragte Joshua mich entsetzt und streichelte mir über den Rücken.
"Nein, ich dachte, dass wäre dieser typische Liebesfilm mit gutem Ausgang." erklärte ich und wischte mir die Tränen weg, die wieder nach geflossen waren.
"Es war doch genug Platz auf der verdammten Tür!" schluchzte ich und vergrub mein Gesicht an Joshuas Schulter.
"Psch..." beruhigte er mich. "Die Tür hätte nicht beide tragen können."
"Das ist doch nicht fair!"
Wahrscheinlich hätte ich nicht geweint, aber wir waren schon bei der zweiten Flasche Champagner und das brachte meine Gefühle total durcheinander. Um so mehr bewunderte ich Joshua, dass er keine Träne vergoss.
Ich konzentrierte mich auf die Hand an meinem Rücken, um mich zu beruhigen, wie sie langsam und mit leichtem Druck auf und ab wanderte und ich spürte die warme Spur und die Gänsehaut, die sie hinterließ.
Ich schloss die Augen und lehnte mich noch mehr in Joshuas Umarmung.
In meinem Kopf schwirren so viele Gedanken herum, aber ich konnte mich auf nichts außer diese Hand konzentrieren.
Und dann spürte ich, wie sie immer höher wanderte und schließlich an meiner Wange lag. Ich öffnete die Augen und sah seine vor mir und sofort verlor ich mich in ihnen.
Ich wusste nicht, ob es am Alkohol oder an dem Gefühlschaos in mir lag, oder an beidem, aber es fühlte sich an, als tanzten tausende Schmetterlinge in meinem Bauch und bahnten sich den Weg durch meinen ganzen Körper, bis in meine Fingerspitzen, die gerade Joshuas Nacken streichelten, und bis hin in meine Lippen, die auf seinen lagen.
Egal wie gerne ich in seine Augen gesehen hätte, das Gefühl war so überwältigend, das meine Augen von alleine zufielen.
Joshuas Lippen waren so warm und weich und ließen mich willenlos werden.
Meine Vernunft hatte sich schon längst verabschiedet und ich gab mich Joshua vollkommen hin, auch als er mich langsam nach hinten drückte und über mir lag.
Seine Finger fuhren zaghaft unter mein Shirt und ich wimmerte auf, als seine kalte Handfläche an meiner Brust lag.
Dann löste er sich von meinen Lippen und ich war kurz fähig meine Augen zu öffnen und schaute in völlig andere, als die, die ich eben noch gesehen hatte. Joshuas Blick war dunkel und lustverschleiert.
Ich konnte erst wieder reagieren, als er mich hochhob und mir das Shirt auszog.
Dann senkte er seinen Blick auf meinen Oberkörper und biss sich auf die Lippe.
Ich legte meine Hände an seine Hüfte und zog ihn näher an mich. Als sein Gewicht auf meine Mitte drückte keuchte ich leise auf.
Sofort beugte sich Joshua zu mir runter und küsste mich, diesmal noch leidenschaftlicher und voller Verlangen. Er küsste sich eine Spur über mein Kinn, meinen Hals und meine Brust, während ich ihm das Oberteil auszog.
Als sein muskulörer Oberkörper zum Vorschein kam, hielt mich nichts mehr zurück. Ich setzte mich auf, ohne das er von meiner Hüfte rutschte und küsste seine Halsbeuge. Währenddessen fuhr ich langsam über seine Muskeln.
Joshua tat es mir gleich und stoppte vor meinem Hosenbund.
Ich biss mir auf die Lippen und schaute ihn nervös an und er erwiderte meinen ängstlichen Blick mit einem sanften Kuss.
Er öffnete den Knoten meiner Jogginghose und fuhr mit seinen Fingerspitzen unter den Stoff.
Mein Atem beschleunigte sich. Ich legte meine Stirn an Joshuas Schulter und beobachtete jede Bewegung, die seine Hand machte.
Und ich zuckte unweigerlich zusammen, als ich die Kälte seiner Hände um mich spürte.
Wir beide schreckten auf, als wir den Schlüssel im Schloss hörten. Blitzschnell fuhren wir auseinander und ich starrte auf die Tür. Im letzten Moment deckte uns Joshua noch bis zur Hüfte zu.
Wie ich es erwartet hatte torkelte Marco herein.
"Bist du noch wach, Ju-" Er verstummte, als er uns in dieser Verfassung sah.
Sein Blick ging von ihm zu mir und zurück, er hob den Finger und zeigte auf uns, während er kindisch grinste.
"Nein. Das ist nicht wahr." lachte er aufgeregt und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Marco, bitte. Es ist nicht so, wie es aussieht." versuchte ich, aber Marco zog nur übertrieben die Augenbrauen hoch.
Joshua neben mir wurde knallrot und sagte nichts.
"Sorry, dass ich gestört habe." lachte er und drehte sich zum gehen. "Ich penne bei Mario." hörte ich ihn noch sagen, ehe er verschwand.
Ich sah zurück zu Joshua, der nur grinste.
Er legte seine Hände in meinen Nacken und küsste mich.
"Nächstes Mal gehen wir direkt zusammen auf ein Zimmer." nuschelte er und stimmte ihm grinsend zu.




Hier mal ein Kimmich&Weigl Oneshot , weil sich den so viele gewünscht haben❤

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