Durm&Draxler

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"Heilige Scheiße." sagte ich zum wiederholten Mal und spürte, wie meine Stimme zitterte. Fast genauso stark wie meine Hände.
"Mach dich jetzt nicht verrückt. Was soll den passieren?" sagte Marco gewohnt lässig und sah mich unverständlich an. Als ich ihn nur hilfesuchend anstarrte, verdrehte er die Augen.
"Ich könnte mich wie der letzte Idiot verhalten! Du weißt genau wie tollpatschig ich bin." erklärte ich hysterisch und zwang mich, mich aufs Sofa zu setzten. Aber als ich ein Auto auf der Straße hörte, sprang ich sofort auf und lief zum Fenster.
Es war nicht Julian.
"Und du glaubst, dass er Reißaus nimmt, wenn du ein Glas hinfallen lässt?"
"Marco! Du versteht das nicht!" gab ich zurück und zog die Gardine des Fensters wieder zu.
"Vermutlich hast du recht." Marco kam zu mir und kniff mir in die Wangen. "Ich verstehe dich nicht, weil ich kein kleines Mädchen bin."
Ich schlug seine Hände weg und schubste ihn nach hinten.
"Du hast ja vielleicht Nerven." Ich verschränkte die Arme, einerseits um taffer zu wirken, andererseits um das Zittern zu unterdrücken.
"Ich glaube da hat gerade ein Auto geparkt." Marco machte ein gespielt aufgeregtes Gesicht und deutete nach draußen. Ich verdrehte nur die Augen und wollte schon in die Küche gehen, als es an der Tür klingelte.
Ich zuckte zusammen und bekam plötzlich Panik.
"Mach du auf." flüsterte ich Marco energisch zu, doch er schüttelte nur den Kopf und nahm mein Gesicht in seine Hände. "Das schafft du schon, Kleiner."
Dann ließ er mich los und verschwand in seinem Zimmer.
Ich atmete hektisch und lief langsam auf die Tür zu. Ich hielt die Klinge schon in der Hand und überlegte kurz, ob ich mich vielleicht einfach in mein Bett verkriechen sollte, aber dann öffnete ich die Tür schnell, da ich nicht schon wieder einen Rückzieher machen wollte.
"Hey, Erik." begrüßte Julian mich und zog mich in eine Umarmung. Bevor ich die Umarmung erwidern konnte, löste er sich auch schon wieder von mir.
"Tag." sagte ich etwas zu monoton und schluckte hörbar.
"Alles okay?"
"Mhh." murmelte ich und sah ihn regungslos an.
Er war einfach nur umwerfend schön und ich wollte nichts anderes, als diese markanten Gesichtszüge, diesen durchtrainierten Körper, diese tollen braunen Haare und diese vollen Lippen zu berühren.
"Ähm, wollen wir los?"
Ich starrte ihn einfach nur an und war hin und weg. Die Wochen in denen ich ihn nicht gesehen hatte, hatten meine Sehnsucht nach ihm ins Unermessliche getrieben und ich konnte dem nicht mehr widerstehen.
Also schüttelte ich, wie in Trance, den Kopf.
"Du willst nicht?"
"Nein."
Ich legte mir die Worte zurecht, die ich ihm schon so lange sagen wollte, aber sie verschwanden immer wieder.
Also setzte ich alles auf eine Karte und zeigte ihm, was ich sagen wollte.
Mit einer schnellen Bewegung packte ich ihn am Shirt und zog ihn zu mir in die Wohnung. Mit dem Fuß kickte ich die Tür zu und drückte ihn dann dagegen.
Kurz sah er verwirrt aus, dann tauchte aber ein Glanz in seinen Augen auf, der nicht misszuverstehen war.
In dieser einen Sekunde hatte ich alles gesagt, was ich in den letzten Monaten gefühlt hatte und der Druck fiel ab, als ich seine dunklen, funkelnden Augen und sein Grinsen sah. Das Grinsen währte nur so lange , bis ich meine Lippen auf seine drückte.
Augenblicklich fanden seine Hände den Weg in meine Haare und er erwiderte den Kuss.
Das Kribbeln in meinem Bauch beflügelte mich so sehr, dass ich meine Hände unter sein Shirt wandern ließ und es hoch zog. Julian half mir und streifte es sich über den Kopf. Danach zog er mir meinen Pulli aus und küsste mich atemlos.
Blind lenkte ich uns in mein Zimmer und verschloss die Tür hinter mir. Julian schaute sich kurz um und steuerte direkt aufs Bett zu. Seine Augen waren noch dunkler, seine Bewegungen hektisch, aber so ästhetisch, dass ich ihn gerne noch länger beobachtet hätte, wäre das Gefühl seiner Lippen auf meinen nicht so verlockend.
"Erik." hörte ich Julian dumpf stöhnen, als er mich aufs Bett drückte.
Seine Hand wanderte über meine Brust direkt an meinen Hosenbund.
"Erik." sagte er lauter und löste sich von mir, um mich anzusehen.
"Erik?" Diesmal klang es nach einer Frage und ich erwiderte seinen Blick nur verwirrt.
"Erik? Wach auf."
Mein Körper zog sich zusammen und plötzlich schreckte ich hoch.
Ich war wieder im Wohnzimmer, saß auf der Couch und starrte in das amüsierte Gesicht meines Mitbewohners.
"Willst du dich nicht etwas fertigmachen für Julian?" lachte er und ließ von mir ab.




Liebt noch jemand dieses Pair so sehr wie ich?*-*

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