Kapitel 6:

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„Da bist du ja endlich. Ich und Simon haben schon gegessen." Maddison lächelt mich entschuldigend an. „Macht nichts." Antworte ich und konzentriere mich darauf meine Pizza in gleichmässige Stücke zu zerteilen. Dabei gehe ich etwas grob vor. „Hey die Pizza hat dir nichts getan." Sagt Simon amüsiert und ich hebe den Blick. Simon lehnt sich in seinem Stuhl zurück und hat die Arme vor seiner Brust verschränkt. „Simon wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du dich nicht mit einer hungrigen Frau anlegen sollst." Fordernd sehe ich ihn an. Simon öffnet den Mund, als wolle er etwas erwidern, schliesst ihn aber augenblicklich wieder und schüttelt amüsiert den Kopf. „Kluges Kerlchen." Erwidert Maddison spielerisch. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich widme mich wieder meiner Pizza. Es geht nicht lange, bis ich meine Pizza verschlungen habe. „Caitlyn alles okay? Du bist so still." Fragt Maddison leicht besorgt. „Ja mir geht einfach so einiges durch den Kopf," sie hebt eine Augenbraue, „du weißt schon mit den ganzen Prüfungen und so." versuche ich mich rauszureden, doch ich weiss, dass sie mich durchschaut. Noch bevor sie nachhaken kann, bin ich aufgestanden und habe mein Tablett ergriffen. „Ich muss noch in die Bibliothek, wartet nicht auf mich." Sage ich, nehme mein Zeug, entsorge das Tablett und mache mich auf den Weg in die Bibliothek. Mir geht das, was die beiden Mädchen gesagt haben nicht mehr aus dem Kopf. Ich möchte nicht als Loser gesehen und von den anderen bemitleidet und belächelt werden. Niedergeschlagen seufze ich. Gefühle sind manchmal echt Scheisse. Ich möchte Simon und Maddison nicht schon wieder mit meinen Problemen auf die Nerven gehen. Ich habe mich schon genug bei ihnen ausgeweint.

In der Schulbibliothek angekommen, begebe ich mich zielstrebig in die hintere Leseecke. Immer wenn ich nachdenken muss oder einfach allein sein will komme ich hier her. Es beruhigt mich. Ich lasse meinen Blick über die Regale schweifen und bin schliesslich ganz in meinem Element.  Ich stöbere durch die Bücherregale und zucke zusammen, als jemand direkt hinter mir meinen Namen sagt. Ruckartig drehe ich mich um. „Wow hey." Jace hebt abwehrend die Hände. Ich lächle verlegen. „Sorry, du hast mich etwas erschreckt." Ich drücke das Buch, das ich aus dem Regal genommen habe etwas enger an meine Brust. „Tut mir leid, das wollte ich nicht." Ich versuche meine Verwirrung zu verbergen. Wieso würde Jace mit mir reden? Wir haben doch gar nichts miteinander zu tun. „Was hat dich in die Bibliothek verschlagen?" frage ich um um das unangenehme Schweigen zu brechen. Gut gemacht Caitlyn wirklich ganz toll. Smalltalk war noch nie meine Stärke. Seine Mundwinkel zucken amüsiert. „Ich helfe hier aus. Die Arbeiten sind leicht und die Bezahlung ganz nett." „Wie kommt es dann, dass ich dich noch nie hier gesehen habe?" „Ich habe erst kürzlich damit angefangen, aber erzähl es keinem." Jace beugt sich etwas näher zu mir und flüstert. „Mein Ruf als stumpfsinniger Sportler steht auf dem Spiel." Ich lächle ihn an. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher." Er zwinkert mir zu. „Ich wollte dich eigentlich etwas anderes fragen." Ich lege den Kopf etwas schräg. „ Ich und ein paar Freunde wollen das schöne Wetter diese Woche noch ausnutzen und deswegen fahren wir morgen Nachmittag an den See und ich wollte fragen, ob Madison und du Lust hättet zu kommen." Es ist mir nicht entgangen, wie seine Augen bei der Erwähnung ihres Namens funkeln. „Ich weiss nicht ob eine weitere Party eine so gute Idee wäre." Ich streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Es ist ja nicht eine richtige Party und ausserdem wird Alec auch dort sein." Ich spüre wie mir augenblicklich die Hitze in die Wangen steigt und ich blicke auf den Boden. „Okay ich ähm... wir überlegen es uns. Wir geben dir dann noch Bescheid." Stottere ich. „Ich muss los. Ähm... Man sieht sich." Ich kann Jace leise hinter mir Lachen hören. „Bis dann." Ich kneife die Augen zusammen. Man war das peinlich. Wieso muss ich auch immer so schnell rot werden.

Das Buch, das ich ausgelehnt habe fest an meine Brust gedrückt eile ich zu meinem Spind, um es darin zu verstauen und meine Sportsachen zu holen. Danach begebe ich mich hastig in die Umkleide, wo ich wieder auf Madison treffe. Die anderen tragen schon alle ihre Sportsachen. Ich ziehe mich so schnell wie möglich um. Madison und ich sind die letzten beiden in der Umkleide, da sie als einzige auf mich wartet. Ich binde mir die Schuhe und versuche ihrem durchdringenden Blick auszuweichen. „Willst du mir jetzt sagen was los ist?" Ihr Ton klingt leicht vorwurfsvoll. „Es ist echt nicht so wichtig, aber ich habe andere Neuigkeiten." Ich stehe auf. „In der Bibliothek bin ich zufällig Jace begegnet und er hat uns eingeladen, mit ihm und seinen Freunden morgen nach der Schule an den See zu fahren." „Was?" Madison schlägt sich die Hand vor den Mund. „Und was hast du ihm gesagt?" es fällt ihr äusserst schwer ihre Begeisterung zu verbergen. „Das wir es uns noch überlegen." Madison hackt sich bei mir ein. „Bitte gehen wir." Quengelt Madison schon beinahe. Wir gehen nach draussen auf den Sportplatz. Mit grossen Augen sieht sie mich an. „Ich weiss nicht, ich habe echt noch viel zu tun und..." Ich werde von einer schroffen Stimme unterbrochen. „Wie nett von ihnen, dass sie uns doch noch mit ihrer Anwesenheit beglücken." Unser Coach hat die Arme vor der Brust verschränkt und seine Kiefermuskeln sind angespannt. „Tut uns Leid Mr. Mcall aber wir.." versucht Madison zu erklären doch unser Coach fällt ihr ins Wort. „Ist mir egal 5 Runden auf der Rund Bahn." Wir beide sehen ihn ungläubig an. „Worauf warten sie noch? Na los." Mit einer Geste scheucht er uns davon.

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