Kapitel 3:

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Ich umfasse Alecs Gesicht mit beiden Händen, stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn. Für einen kurzen Moment versteift er sich, entspannt sich dann aber wieder und beginnt meinen Kuss zu erwidern. Seine Arme schlingen sich um meine Taille und er zieht mich näher zu sich heran. Der Kuss wird intensiver. Als ich eine meiner Hände in seinen Haaren verkralle hebt er mich hoch. Mir entfährt ein leichtes Quieken. Was mache ich da.

Alec scheint meine Unsicherheit zu bemerken, denn langsam lässt er mich wieder runter. Ich weiche mit dem Kopf leicht zurück und beende somit den Kuss. Zunächst versuche ich seinem Blick zu entkommen und sehe auf den Boden. „Caitlyn?" die Art und Weise, wie er meinen Namen ausspricht jagt mir einen Schauer über den Rücken. Unsicher hebe ich meinen Blick und blicke ihm in die Augen, die mich amüsiert anfunkeln. Sein Mund deutet ein Lächeln an, was mich nur noch nervöser werden lässt. „Ich ähm..." ich schlucke einmal leer. Ein süffisantes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Ich werde noch unsicherer und kaue auf meiner Unterlippe herum. „Möchtest du noch immer etwas trinken?" fragt mich Alec. Erleichtert über den Bruch der Stille atme ich auf und beatworte seine Frage mit einem leichten Nicken. Er nimmt meine Hand und wir schlängeln uns durch die Menge zur Küche.

Hier sind nur sehr wenige Leute, die meisten haben sich ins Wohnzimmer zu den anderen gequetscht. „Hier." Er reicht mir eine Flasche und nimmt sich selbst eine. Schüchtern lächle ich ihn an. „Danke." Ich nehme einen grossen Schluck. „Da hat aber jemand Durst." Alec grinste und trinkt ebenfalls. „Die Tanzerei hat mich eben durstig gemacht." Erwidere ich neckisch und setzte die Flasche erneut an. Alec hebt eine Augenbraue und nickt langsam. Ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen. Ich muss leicht kichern. „Sieh mich nicht so an." Sage ich und boxe ihm verspielt gegen die Brust. Er hebt abwehrend die Hände. „Okay, okay. Ganz ruhig. Du musst nicht gleich handgreiflich werden." Gespielt genervt verdrehe ich die Augen. Alec kommt langsam auf mich zu, sein Blick hat sich verdunkelt. Ein Verlangen liegt darin. Ich spüre wie mein Herzschlag sich beschleunigt. Unbewusst weiche ich einen Schritt zurück und stosse gegen die Küchentheke.

Alec ist mir nun so nah das ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Seine Bierflasche stellt er neben mir auf der Theke ab. Seine Augen springen zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her. Ich spüre ein nervöses Ziehen im Bauch. Er legt eine seiner Hände auf meine und streicht langsam meinen Arm hinauf. Sein Blick ist so intensiv dass ich befürchte davon durchbohrt zu werden. Ich beisse mir leicht auf die Unterlippe. Nur noch wenige Zentimeter trennen unsere Lippen voneinander. Mir wird ganz heiss und ich verspüre dieses aufregende Kribbeln an den Stellen an denen er meine Haut berührt. Sanft legt Alec seine Lippen auf meine und er beginnt sie leicht zu bewegen. Zuerst etwas schüchtern erwidere ich den Kuss. Alec legt eine Hand an meine Wange und die andere auf meine Taille. Ich werde mutiger und schlinge meine Arme um seinen Hals. Der Kuss wird fordernder und Alec zieht mich noch näher zu sich heran. Als Alec beginnt leicht an meiner Unterlippe zu saugen entfährt mir ein Stöhnen. Verdammt! Muss es sich so gut anfühlen. Ich verschränke meine Hände in seinem Nacken und ziehen ihn zu mir herab. Seine Hände streichen über meinen Rücken hinab bis kurz unter meinen Hintern. Alec hebt mich hoch und setzt mich auf die Theke jedoch ohne von meinen Lippen ab zu lassen. Ich knabbere ihm leicht an der Unterlippe und kann seinerseits ein tiefes Knurren wahrnehmen, welches mich erschaudern lässt. Es fühlt sich so gut an ihn zu küssen. Zu gut. Ich schmiege mich noch näher an ihn und er dringt mit seiner Zunge in meinen Mund ein. Seine Zunge erforscht meinen Mund und ich habe das Gefühl innerlich zu verbrennen.

„Da sind ja die zwei Turteltauben." Alec und ich schrecken auseinander. Ich kann spüren, wie meine Wangen sich stark erröten. Verlegen sehe ich meine Freundin die mich belustigt angrinst. Hinter ihr steht Jace, der die Arme verschränkt hat und uns einen vielsagenden Blick zuwirft. Alec tritt einen Schritt zurück und ich rutsche von der Theke. „Ich habe nach dir gesucht." Sage ich zu Madison um die unangenehme Stimmung aufzuheben. „Ich war..." sie hält kurz inne und blickt zu Jace „...beschäftigt." Ich muss mir das Lachen verkneifen. „Verstehe." Eine unangenehme Stille bereitet sich aus. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum. Ein Räuspern lässt mich aufblicken. „Kommt ihr mit nach draussen hier drinnen ist es etwas stickig." Fragt Jace und unterbricht somit die Stille. Ich nicke, erleichtert über diesen Vorschlag.

Als wir aus der Verandatür in den Garten treten schlägt uns eine leichte Brise entgegen. In mitten des Gartens lodert ein grosses Lagerfeuer, um das sich einige Leute gesetzt haben. Zielsicher steuern Jace und Madison darauf zu und ich und Alec folgen ihnen. Wir setzen uns auf die noch freien Stühle die um das Feuer stehen. „Fehlen nur noch die Marshmallows." Seufze ich zufrieden und blicke ins Feuer. „Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen." Scherzt Alec und legt gespielt bedrückt eine Hand auf seine linke Brust. „Dieses eine Mal lasse ich dir das noch durchgehen. Beim nächsten Mal wirst du nicht so leicht davon kommen." Ich knuffe ihm leicht gegen die Schulter. Er grinst und nimmt einen grossen Schluck aus seiner Bierflasche. Sanft streicht er mir eine widerspenstige Strähne hinters Ohr. Ich gebe ihm einen kurzen Kuss und dann lehne ich meinen Kopf an seine Schulter und kuschle mich an ihn. Wir unterhalten uns noch eine Weile über alles mögliche und ich geniesse die ungezwungene Stimmung.

Alec und Jace erzählen uns einige ihrer verrückten Partyerlebnisse und ich muss mich wirklich zusammen reissen um nicht lauthals los zu lachen. „Das hast du nicht?" empört starrt Madison Alec an. „Doch und hier an meinem Ellbogen ist die Narbe um es zu beweisen. Eine kleine, fast weisse, gezackte Linie ist an seinem Ellbogen zu erkennen. „Ich kann nicht fassen, dass du das wirklich gemacht hast." Kichere ich. „Ich stecke eben voller Überraschungen." Er zwinkert mir zu. „Wer möchte noch ein Bier?" Ich reisse meinen Blick von Alec los und sehe zum dem Typ, der gerade aufgestanden ist um etwas zu trinken zu holen. „Kannst du mir bitte eines mitbringen?" „Klar Süsse." Antwortet er mir und grinst mich frech an. „Flirtest du jetzt schon mit einem anderen?" Alecs Augen funkeln belustigt. „Vielleicht." Gebe ich breit grinsend zurück. „Bin ich dir etwa nicht mehr gut genug." Er legt den Kopf etwas schief. Ich zucke mit den Schultern und antworte. „Ich bin eben sehr anspruchsvoll." „Kann ich mir vorstellen." Ein anzügliches Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Mein Blick wandert für einen kurzen Moment auf seinen Lippen, bis eine Bewegung am Rande meines Sichtfeldes bemerke. Ich drehe den Kopf und erstarre augenblicklich.

Lukas. Er und sein Anhängsel haben sich zu uns gesellt. Ruckartig wende ich mich von ihnen ab und sehe zu Madison. Angespannt sitzt sie auf ihrem Stuhl und mustert die beiden mit einem abwertenden Blick. Schliesslich sieht sie zu mir. Ich kann die stumme Frage aus ihren Augen ablesen. Alles okay? Mit einem leichten Nicken gebe ich ihr zu verstehen, dass es mir gut geht. Als Jessica über etwas kichert, das Lukas gesagt hat, verdreht Madison übertrieben die Augen. In diesem Augenblick taucht der Typ von vorhin mit mehreren Bierflaschen wieder auf.

Alec öffnet meine Flasche und reicht sie mir. Als meine Hand die seine berührt, beginnt meine Haut an derjenigen Stelle zu prickeln. Ich schenke ihm ein schüchternes Lächeln und nehme eine Schluck, an dem ich mich verschlucke, als ich Simon entdecke, der sich auf der Veranda ausgiebig mit einer hübschen Rothaarigen vergnügt.
Alec klopft mir leicht auf den Rücken. „Geht es?". Ich nicke nach dem ich mich erholt habe und schaue zu Madison. Wir beide brechen augenblicklich in Gelächter aus. „Unser kleiner Casanova." Amüsiert schüttle ich den Kopf. Meine gute Laune wird etwas gedämpft, als sich Jessica, Lukas Neue, zu Wort meldet. „Ich hab eine super Idee." sie kichert dümmlich.„Lasst uns ich hab noch nie spielen." Die Gruppe stimmt ihr zu und auch ich beschliesse mitzuspielen. „Okay ich fange an. Ich hab noch nie... Auf einer Schultoilette rumgeknutscht." Einige der Gruppe trinken. Sowie Madison die Jace mit einem frechen grinsen zu prostet. Ein Mädchen, dessen Name ich nicht kenne meldet sich als nächstes. „Ich hab noch nie eine Frau geküsst." Alle Typen trinken. Auch Jessica nimmt einen Schluck und handelt sich einige dreckige Blicke von ein paar der männlichen Mitspieler ein. So geht es eine Weile weiter bis sich schliesslich Jessica zu Worte meldet. Sie grinst mich hämisch an und sagt. „Ich hatte noch nie heissen Sex in einem Auto." Sie sieht zu Lukas und legt ihm eine Hand auf die Schulter. Ein Kloss bildet sich in meinem Hals. Nur die beiden trinken und Rob aus meiner Parallelklasse. Miststück. Am liebsten würde ich aufstehen und gehen, doch das wäre genau was sie will und ich gönne ihr diese Genugtuung nicht. Also bleibe ich sitzen und wende meine Aufmerksamkeit von ihnen ab. Plötzlich räuspert sich Madison. Sie glüht förmlich vor Wut. Oohooh.

Wenn Blicke töten könnten. Ihr Tonfall ist scharf, als sie spricht. „Ich habe noch nie jemanden betrogen." Meine Augen weiten sich und ich kann nicht anders als zu Lukas zu sehen. Sein Unbehagen ist ihm anzusehen. Er trinkt nicht, sondern mustert den Becher in seinen Händen. „Lukas," Madisons Ton ist erbarmungslos, „ich dachte du kennst die Spielregeln." Sie legt eine dramatische Pause ein. „Man darf nicht lügen."

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