Claire P.O.V
Die Tür wurde langsam geöffnet und Panik breitete sich in mir aus. Was, wenn das Miss Panther oder sogar Hawk Moth war? Schnell sprintete ich zu dem Schreibtisch und versteckte mich darunter. Schnelle klackernde Schuhe kündigten das Erscheinen einer Frau an. Die Schritte kamen näher, wurden lauter und Angst durchflutete meinen Körper. Die Schritte wurden langsamer und die Frau blieb stehen. Oh nein! Sie stand direkt vor dem Schreibtisch. "Ähm, kann ich ihnen behilflich sein, Miss?", wollte sie wissen und schaute unter den Tisch. Zuerst erschreckte ich mich ein wenig, aber nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, kam ich unter dem Tisch hervor und klopfte mir den Staub vom Anzug. "Ähm, ja natürlich. Könnten sie mich freundlicherweise hier hinaus führen", fragte ich und lachte nervös. Sie nickte nur und ging voraus. Ich folgte ihr leise und versuchte, kein Aufsehen zu erregen. Wobei, ein Mädchen in einem Eichhörnchenkostüm stach doch schon etwas aus der Masse hervor. "Nathalie", rief eine Männerstimme von dem oberen Treppenabsatz. Die Frau vor mir drehte sich ruckartig um schien schon fast erschrocken zu sein, als sie Monsieur Agreste dort stehen sah. "Nathalie, bitte verlegen Sie meine Termine auf nächste Woche. Ich habe noch ein Wörtchen mit der Eichhörnchenlady zu reden", sagte er und bedeutete mir, hoch zu kommen. Eichhörnchenlady? Also wirklich... Was für eine Frechheit! Ich folgte Adriens Vater bis in ein lichtdurchflutetes Zimmer mit einem langen Tisch und mindestens einem Dutzend Stühle. Er setzte sich auf einen und deutete auf den Stuhl neben sich. Auch ich setzte mich auf einen Stuhl, jedoch nicht auf den, den er mir zugewiesen hatte, sondern einen weiter entfernt. Ich wusste nicht genau was, aber irgendwas an ihm war merkwürdig und mein Gefühl täuschte mich äußerst selten. "Also?", fragte ich und räusperte mich. Er setzte sich aufrecht hin und musterte mich mit eiskaltem Blick. "Weißt du, ich schätze es nicht gerade, einen verkleideten Teenager innerhalb meines Hauses zu entdecken, ohne dass ich ihn zuvor eingeladen habe." "Einen verkleideten Teenager?" Ich hatte mich wohl verhört. Den rette ich in Zukunft mal nicht, wenn er zufällig mit einer Hand an einer Klippe hängt. Solange dieser Kerl nicht wusste, dass ich nicht irgendein verkleideter Teenager, sondern Miss Squirrel war, sah ich nicht ein, warum ich für einen solchen Kerl mein Leben auf's Spiel setzen sollte. Nebenbei bemerkt war mir der Typ mehr als nur unsympathisch. "Also?", wollte er wissen und schaute mich weiterhin mit unverändertem Blick an. Ich atmete tief durch und versuchte dann das ganze möglich gut zu erklären. Na ja, die Logik schien dabei etwas verloren zu gehen. Zumindest glaube ich, dass Monsieur Agreste das so empfand. Für mich persönlich ergab der verwirrende Mix aus bösen Schmetterlingen, einem als Panther verkleideten, bösartigem Mädchen und dem Schreibtisch eine völlig nachzuvollziehende Logik. Als ich fertig war, schaute ich ihn erwartungsvoll an. Monsieur Agreste rieb sich erschöpft die Augen und schaute dann wieder zu mir. "Okay, jetzt noch mal ganz in Ruhe. Wie bist du nochmal hier rein gekommen?" "Na ja, ganz genau weiß ich es ja auch nicht. Ich war auf einmal hier in einem Raum und habe dann einen Ausgang gesucht. So kam ich dann halt in Ihr Büro", erklärte ich. Für einen kurzen Moment starrte mich Monsieur Agreste geschockt und ungläubig an, doch nur wenige Sekunden später waren seine Augen wieder erbarmungslos kalt. Doch etwas hatte sich verändert. Es war nicht wie vorhin. Dort schien sein ganzes Gesicht tiefgekühlt zu sein, aber jetzt stahl sich ein schwaches triumphierendes Lächeln auf sein Gesicht. Da hätte ich mir lieber den gesamten Eisklotz zurück gewünscht. Das wurde mir ganz schön unangenehm. "Ähm... Das wäre damit dann ja auch geklärt. Es war nett, Sie kennenzulernen, aber jetzt muss ich leider wieder los. Paris braucht schließlich noch eine Heldin", verabschiedete ich mich und stand auf. Doch gerade als ich zur Tür rausgehen wollte, krachte ich gegen eine schwarz gekleidete Gestalt. "Hey, pass doch auf", beschwerte ich mich und schaute meinem Gegenüber direkt in die Augen. Beim Anblick der gelben Katzenaugen erschrak ich und machte einen Satz nach hinten. "Was machst du denn hier?", schnauzte ich sie an und versuchte den ängstlichen Unterton in meiner Stimme zu unterdrücken. Miss Panther grinste nur böse und schloss die Tür hinter sich. "Ich denke, Paris kommt auch mit einer Heldin weniger ganz gut aus." Monsieur Agreste stand auf, deutete mit dem Kopf auf mich und rieb sich erwartungsvoll die Hände. Oh nein!
Marinette P.O.V
"Oh Mann", seufzte ich und ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. "Was ist los, Marinette?", fragte Tikki und ließ sich neben mir nieder. Ich seufzte. "Weißt du, Tikki, ich bin momentan total überfordert. Chat Noir und ich können weder Claire noch Miss Panther ausfindig machen. Und Miss Squirrel ist auch verschwunden. Ich weiß nicht, was ich noch tun kann." Ich ließ mein Gesicht in das Kissen fallen und verdrückte die aufkommenden Tränen. "Keine Sorge, wir werden Claire schon finden. Und Miss Panther auch", versicherte mir Tikki und setzte sich auf meine Schulter. Der Klingelton meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Etwas benommen angelte ich es von der anderen Seite des Bettes und meldete mich am Hörer. "Marinette? Du hörst dich ja gar nicht gut an. Ist alles okay?", wollte Alya vom anderen Ende der Leitung wissen. "Na ja, die Sache mit Claire und Julie macht mich ganz schön fertig", gestand ich und setzte mich auf. "Das verstehe ich gut, aber keine Sorge. Ladybug und Chat Noir haben die beiden bestimmt in diesem Moment ausfindig gemacht." Ich seufzte erneut und legte mich wieder hin. "Im Ernst, die beiden kriegen das sicherlich hin. Aber deshalb rufe ich nicht an." Nicht? Welchen Grund sollte sie denn sonst dafür haben? "Okay, hör mir jetzt mal genau zu", verlangte sie und ich spürte, wie kribbelig meine Füße wurden und wie schweißnass meine Hände. Ob das, was sie mir sagen wollte etwas mit meiner geheimen Identität zu tun hatte? Jeder Muskel meines Körpers spannte sich an und ich saß einfach so steif auf meinem Bett. "Und?", quängelte ich ungeduldig und schaute nervös zu Tikki. "Ist ja schon gut", lachte Alya. "Du bist ja ungeduldiger als meine kleine Schwester. Also gut..."
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Miraculous - Also Heroes Need Help
FanfictionClaire bekämpft als Miss Squirrel das Böse, wobei ihre Taten neben denen von Ladybug und Chat Noir eher untergehen. Als die beiden eines Tages fast von einem Schurken überwältigt werden, schreitet Claire zur Tat und steht ihnen zur Seite. Die drei w...