Miraculous - Also Heroes Need Help

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Claire P.O.V

"Komm ja nicht näher!", rief ich und ließ meine Hand zu meinem Gürtel wandern, um meinen Bumerang zu zücken. "Was zum-", entfuhr es mir, als ich feststellen musste, dass ich ihn nicht mehr besaß. "Suchst du das?", fragte Miss Panther, wedelte mit meinem Bumerang in der Luft rum und lachte böse. Wie zur Hölle war sie bloß in den Besitz meines Bumerangs gekommen? "Oh man, heute geht aber auch echt alles schief", seufzte ich. "Gut erkannt, aber du solltest ernsthaft an deiner Beobachtungsgabe arbeiten, Claire." "Claire!?", stieß ich geschockt hervor und verfiel in eine Art Schockstarre. Alle Muskeln meines Körpers waren angespannt, aber dennoch konnte ich mich nicht rühren. "Tja, auch wenn du der Meinung warst, ich wäre nicht in der Lage, Ladybugs und Chat Noirs wahre Identitäten herauszufinden, bin ich doch auf dem besten Weg dorthin. Da musst du mir doch Recht geben, nicht wahr?" Miss Panther grinste gehässig und fuhr ihre Krallen aus. "Aber bitte, Miss Panther. Wir wollen doch nichts überstürzen, denn immerhin sind Chat Noir und Ladybug noch nicht hier. Bis dahin darf die Eichhörnchenlady für uns den Lockvogel spielen. Würdest du sie bitte anketten. Und diesmal anständig, denn an deiner Stelle würde ich es nicht riskieren, sie noch einmal entwischen zu lassen, ansonsten kannst du dich für immer von deinen Kräften verabschieden", verlangte Monsieur Agreste und deutete zur Tür. "Hawk Moth?" Konnte das wirklich möglich sein? Adriens Vater soll ernsthaft der Superschurke sein, den wir schon seit längerem bekämpfen? "Vergesst es! Nie und nimmer spiele ich für euch den Lockvogel! Ich weiß mich durchaus auch ohne Bumerang zu wehren!", schrie ich und machte mich auf einen Kampf bereit. "Bist du sicher, dass du das riskieren willst?", fragte Miss Panther grinsend. "Und wie! Ich bin nämlich nicht so hilflos, wie du denkst. Ich habe immer noch-" In diesem Moment verwandelte ich mich zurück und Risu tauchte neben mir auf. "Du hast immer noch was?" So ein Mist! Das hatte mir gerade noch gefehlt. "Konntest du damit nicht noch zwei Minuten warten können? Dann hätte ich diese blöde Fellkugel schon längst erledigt", schnauzte ich Risu an. Diese zuckte nur mit den Schultern und erschrak, als auf einmal Miss Panthers Hand angeschossen kam und meinen Kwami packte. "Nein!", schrie ich und versuchte sie aufzuhalten, aber ich schaffte es nicht. "Bitte, hör auf damit! Das kannst du doch nicht tun", bettelte ich unter Tränen und fühlte mich plötzlich wieder so schwach und wehrlos, wie ich es schon lange nicht mehr getan hatte. Miss Panther lachte und hielt Risu in ihrer Faust. "Ach Claire, du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich es genieße, dich so am Boden zerstört zu sehen." Mit verweinten Augen schaute ich zu ihr und straffte meine Schultern. Schnell wischte ich mir mit dem Ärmel meines Pullovers die Tränen aus dem Gesicht und setzte einen möglichst bösen Blick auf. "Was soll das? Ein böser Blick wird dich wohl kaum retten können", sagte Monsieur Agreste und lächelte. Oh man, wie gern hätte ich ihm in sein verdammtes Gesicht geschlagen. Warum eigentlich nicht? Ich ging einen Schritt auf ihn zu und holte aus. Kurz bevor meine Faust sein Gesicht treffen konnte, spürte ich einen starken Griff, der mich davon abhielt. "Das hättest du wohl gern", lachte er und drückte noch fester zu. "Miss Panther, bring sie wieder in den Raum und kette sie dieses Mal so fest an, dass sie sich selbst mit Superkräften nicht befreien kann", verlangte er und im Nu hielt mich Miss Panther mit einem unerträglich festen Griff, sodass ich mich mit dem kompletten Oberkörper nicht mehr rühren konnte und führte mich in den mir bereits bekannten Raum mit den Akumas. "So, diesmal wirst du mir nicht wieder entwischen, das ist klar", behauptete Miss Panther triumphierend, als sie meine Handgelenke mit Handschellen an die Wand gekettet hatte. "Das glaubst du doch selbst nicht", erwiderte ich und kassierte dafür gleich einen Schlag in den Bauch. "Aber bitte, Miss Panther, vergiss nicht, dass wir sie noch brauchen." Hawk Moth betrat den Raum mit verschrenkten Armen und lächelte überheblich. "Denn du", sagte er an mich gewandt, "wirst uns dabei helfen, an Ladybugs und Chat Noirs Miraculous zu kommen." "Niemals!", schrie ich und zerrte an den Ketten. "Tja, dann bleibst du halt solange hier, bis du zur Vernunft gekommen bist", erwiderte Hawk Moth und rieb sich erwartungsvoll die Hände. "Und dein Kwami wird dir dieses Mal nicht helfen können." Er kam näher an mich heran und ich rückte so nah an die Wand, wie es nur ging. Er kam noch näher und fuhr mit der Hand an dem Verschluss meiner Kette entlang. "Nein! Warte!", rief ich noch in der Hoffnung, ihn aufhalten zu können, doch Fehlanzeige. Er öffnete den Verschluss der Kette und Risu war verschwunden. "Wie konntest du nur!?", schrie ich ihm entgegen und schaute dann zu meiner Schwester. "Bitte Julie, du kannst das doch aufhalten. Warum lässt du das überhaupt zu?", fragte ich und versuchte nicht länger, meine Tränen zu unterdrücken. "Und wenn ich das gar nicht aufhalten will? Wann kapierst du es endlich? Ich genieße es, dich so am Boden zerstört zu sehen und warum sollte ich das nicht auskosten?" Sie kam näher an mich heran und fuhr mit ihren Krallen über meinen Pullover. Langsam bohrten sie sich durch den weichen Stoff und schließlich spürte ich sie auf meiner Haut. Mit hilfesuchendem Blick schaute ich zu Miss Panther. Für einen kurzen Moment nahmen ihre Augen wieder die braune Farbe an und sie strahlten das aus, was mir versicherte, dass Julie noch irgendwo hinter der Maske von Miss Panther war. Sicherheit, Wärme und Freundlichkeit. Meine Schwester war noch nicht verloren. Doch dann wurden ihre Pupillen wieder zu schmalen Schlitzen und augenblicklich waren all diese wunderbaren Merkmale der Augen meiner Schwester verschwunden. Doch etwas hatte sich verändert. Sie hatte nicht mehr dieses gehässige Grinsen auf den Lippen, sondern machte schon fast einen leidenden Eindruck. Bevor sie mir den Bauch aufschlitzen konnte, zog sie ihre Hand langsam zurück und trat einen Schritt von mir weg. Erleichtert atmete ich auf und lehnte mich erschöpft an die Wand. "Das... Das ist nicht richtig", murmelte sie und trat noch einen Schritt zurück. Endlich kam sie zur Vernunft. Ich hatte so das Gefühl, als wäre Miss Panther Hawk Moths Verderben und nicht meins.