Miraculous - Also Heroes Need Help

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Julie P.O.V

Von wegen, ich könnte nicht herausfinden, wer die Beschützer von Paris sind. Claire hatte doch gar keine Ahnung, wovon sie da sprach. Ich würde ihr schon zeigen, dass ich mehr drauf habe, als das naive Kind, als das sie mich sah. Aus dem Augenwinkel sah ich einen wunderschönen schwarz-violetten Schmetterling, der näher zu mir geflogen kam und sich auf dem Anhänger meiner Kette, die ich von Claire geschenkt bekommen hatte, niederließ. Augenblicklich erfasste mich die geballte Wut und die Trauer.
"Du hast Recht, du hast viel mehr drauf, als deine Schwester glaubt. Miss Panther, ich gebe dir die Macht, um herauszufinden, wer die Helden von Paris sind und es deiner Schwester heimzuzahlen. Allerdings erwarte ich, dass du mir dafür die Miraculous' von Ladybug, Chat Noir und Miss Squirrel bringst."
"Ja, Howk Moth."
Schwarzer Nebel umhüllte mich und als er sich verzogen hatte, sah ich fast so aus, wie eine Superheldin, mit dem Unterschied, dass ich keine war. Ich hatte messerscharfe Krallen und einen schwarz-gemusterten Anzug an. Na dann, auf geht's.

Claire P.O.V

"Julie! Julie!", rief ich, während ich gerade an einem Laternenpfal rastete. Ich hatte jetzt schon halb Paris abgesucht und sie immer noch nicht gefunden. "So langsam mache ich mir echt Sorgen. Ob wir sie noch finden können?", fragte ich und blickte auf die Tasche meines Pullovers. Risu steckte ihren kleinen Kopf heraus und zuckte mit den Schultern. "Achtung", wisperte sie noch, bevor sie wieder in meinem Pullover verschwand. Hastig drehte ich mich um und blickte direkt in leuchtend gelbe Katzenaugen. Erschrocken machte ich einen Satz nach hinten und krachte volle Kanne gegen die Laterne. Mein Gegenüber lachte schadenfroh und zeigte dabei ihre weißen Reißzähne. "Na sowas, genau die, nach der ich gesucht habe", sagte das Mädchen in dem Panther Anzug und machte einen bedrohlichen Schritt auf mich zu. "Was? Was willst du von mir?", fragte ich verunsichert und versuchte einen weiteren Schritt nach hinten zu machen, doch dadurch stolperte ich bloß über die Bordsteinkante und fiel unsanft auf den gepflasterten Boden. "Ich will mich an dir rächen, weil du nicht an mich geglaubt hast! Weil du nie an mich glaubst!", erklärte sie und die Wut in ihrer Stimme war unüberhörbar. Plötzlich ging mir ein Licht auf. "Julie?", fragte ich zögerlich und rappelte mich wieder auf. "Julie gibt es nicht mehr. Ich bin Miss Panther", fuhr sie mich an und holte mit der Hand aus. Blitzschnell schoss sie auf mich zu und hinterließ einen blutigen Streifen auf meiner Wange. Schockiert fasste ich an die schmerzende Stelle und betrachtete das warme Blut an meinen Fingern. Julie, oder eher Miss Panther holte erneut zum Schlag aus und ich kniff verängstigt die Augen zu. Doch statt stechenden Schmerz fühlte ich, dass jemand meinen Arm streifte. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und erkannte Ladybug und Chat Noir, die sich schützend vor mir positioniert hatten. "Keine Sorge, wir kümmern uns um diese zu wild gewordene Mietzekatze", kam es von Chat, der den Blick nicht von Miss Panther abschweifen ließ. "Nein, ihr versteht das nicht!", versuchte ich es den beiden zu erklären, aber mir hörte ja keiner zu. Warum auch? Ich war ja nur eine Superheldin und wusste über all das Bescheid. "Bring dich in Sicherheit, wir regeln das", sagte Ladybug bestimmt, aber dennoch freundlich. Ich nickte nur und stellte mich in einer nahegelegenen Eisdiele unter. Der Verkäufer schaute ängstlich hinter dem Tresen hervor, schien aber erleichtert zu sein, als er sah, dass nur ein wehrloses Mädchen vor ihm stand. Dieses Mädchen war allerdings alles andere als wehrlos, doch aus irgendeinem Grund wollte ich die Sache als Claire klären, immerhin hatte nicht Miss Squirrel an allem Schuld. "Ach du meine Güte, Kind, was ist denn mit dir passiert?", fragte eine ältere Frau mit Kittelschürze, die auf mich zugestürmt kam. Sie nahm mein Gesicht in die Hände und drehte es behutsam. "Ach Gottchen, das sieht aber gar nicht gut aus", stellte sie beim Anblick der Kratzwunde fest. "Warte Kleines, ich hole etwas Verbandzeug." Schnell eilte sie hinter den Tresen und ignorierte den verängstigten Verkäufer. "Nein wirklich, das ist nicht nötig", sagte ich und trat einen Schritt zurück. Der Frau schien das ziemlich egal zu sein und in Null Komma Nichts war die Blutung gestoppt und die Wunde verbunden. Ich ging geduckt zum Fenster und warf einen Blick auf das Geschehen vor der Tür. Ladybug und Chat Noir hatten alle Hände voll zu tun, aber als Claire konnte ich ihnen wohl schlecht helfen und es gab nirgendwo einen Ort, an dem ich mich verwandeln konnte. Wie sagte mein Opa immer? Wenn du nicht weißt, was du tun sollst, dann improvisiere einfach. Und genau das tat ich. "Hey du!", schrie ich und stürmte aus dem Laden. Alle Aufmerksamkeit war nun auf mich gerichtet. Wahrscheinlich sogar die der Tauben, die strohdoof wie immer durch die Gegend liefen. "Ich meine dich, du Fellkugel!", rief ich spöttisch und zeigte auf Miss Panther. Selbst wenn ich nichts konnte, aber sobald es um Provokation ging, stieg ich zur Höchstform auf. "Ah, es scheint als würde die Hauptvorstellung endlich beginnen", kam es von Miss Panther. Grausig grinsend kam sie auf mich zu. Ladybug ließ das natürlich nicht einfach so geschehen, sondern schleuderte ihren Jojo auf meine Schwester zu. Diese fing ihn lässig auf und schwang es wie ein Lasso. Ladybug wurde wild herum gewirbelt und kreischte. "Ladybug!" Nun schreitete auch Chat Noir zur Tat und sprang auf Miss Panther zu, doch diese ließ den Jojo los und Ladybug wurde auf Chat geschleudert. Da die beiden nun so ziemlich außer Gefecht gesetzt waren, widmete sich Miss Panther wieder mir. "Julie, das bist doch nicht du. Bitte, erinnere dich, wer du warst und tief in deinem Inneren auch immer noch bist", flehte ich und blieb stehen. Ich durfte keine Angst zeigen, sonst hatte Hawk Moth bereits gewonnen. Irgendwo darin befand sich immer noch meine herzensgute Schwester. Nie würde sie mir etwas antun können. "Julie existiert nicht mehr. Find dich damit ab", schnauzte sie und stand nun direkt vor mir. Für einen kurzen Augenblick bildete ich mir ein, Julies bernsteinbraune Augen zu sehen, doch ehe ich mich versah, schauten mich wieder zwei hasserfüllte, gelbe Katzenaugen an. Dann holte sie mit ihren Krallen aus und es schien, als würde alles, was um mich herum geschah, gedämpft sein, als wäre ich unter Wasser. Ich hörte, wie Ladybug schrie, sah, wie Chat Noir auf meine Schwester zugestürmt kam und zum Schluss sah ich, wie glänzende Krallen auf mich herab schossen. Dann wurde alles schwarz.