Kapitel 5

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Legolas

Elronds Rat war vorbei und alle hatten sich getrennt. Ich machte mir Gedanken wegen der Hobbits. Sie würden uns sehr wahrscheinlich aufhalten. Nachdenklich lief ich durch Bruchtal. Wenig später kam ich zu einem Balkon und stellte mich an das Geländer. Ich hörte Schritte blieb jedoch stehen. "Legolas Grünblatt." Jetzt musste ich mich umdrehen. Vor mir stand Elrond und lächelte mich an. "Herr Elrond." Sagte ich. Er stellte sich neben mich an das Geländer und schaute in die Ferne. "Ich glaube ihr habt keine Ahnung, warum Euer Vater Ellyria mitgeschickt hat?" Fragte er. Ich überlegte ob ich ihm von dem Vorfall im Trohnsaal erzählen sollte, tat es aber doch nicht. "Nein, ich habe keine Ahnung, warum er sie mitgeschickt hat." Log ich. Lange sagte Elrond nichts. Dann wand er sich lächelnd wieder zu mir. "Was haltet Ihr von Ellyria?" Jetzt war ich baff. Der Herr von Bruchtal unterhielt sich mit mir über ein Elbenmädchen?! "Sie scheint nett zu sein." Sagte ich vorsichtig. Jetzt lachte er. "Ich habe nur eine Bitte. Bitte passe auf Ellyria auf. Sie fängt manchmal etwas schnell einen Kampf an. Ich will nicht bestreiten, dass sie eine gute Kämpferin oder Bogenschützin ist, doch manchmal übertreibt sie... leicht." Ich nickte. "Ich werde es versuchen." Sagte ich. "Gute Nacht, Herr Elrond." Mit diesen Worten ging ich nachdenklich zu meinem Zimmer. Ich ließ mich in mein Bett fallen und schlief auch fast sofort ein.

Ich wachte wie jeden morgen früh auf. Also beschloss ich noch ein wenig spazieren zu gehen. Nach einiger Zeit traf ich auf Aragorn. Er lächelte mir zu. "Legolas. Freust du dich schon auf die Reise?" Fragte er mich. Ich überlegte. "Ich freue mich darauf endlich mal wieder mehr Freiheit zu haben. Allerdings weiß ich auch, dass diese Reise tot mit sich bringt." Aragorn nickte. "Wir sollten zum Frühstück gehen." Schlug er dann vor. Also gingen wir zum Frühstück. Es war wie gestern perfekt. Jedoch merkte ich das Ellyria wieder nicht anwesend war. Auch wenn sie durch die Medizin keinen Hunger mehr hatte musste sie etwas essen. Nach dem Frühstück trafen wir uns am Tor um loszureiten. Ellyria war schon da. Ich starrte die Elbin an. Ihre Haare sahen in der Morgensonne aus als würden sie brennen. "Legolas?" Grinsend betrachtete mich Aragorn. "Was ist?" Fragte ich ihn. "Ach gar nichts." Verwirrt schaute ich ihm nach wie er auf sein Pferd stieg. Dann ging auch ich und stieg auf. Wir verabschiedeten uns von Herr Elrond und gingen los. Wir kamen nur langsam heran was vor allem Boromir, Aragorn, Ellyria, Gandald und mir aufzufallen schien, da die anderen kleiner und somit auch langsamer waren. Am Tagesende hatten wir noch nicht viel Weg geschaft, doch die Hobbits waren müde. Seufzent suchte ich mir einen guten Platz zum Schlafen. Ich legte mich nicht weit von den anderen entfernt hin und sah zum Himmel. Aragorn übernahm die Wache. Am nächsten Tag kamen wir in eine Felsige Gegend. Bei vielen Steinen machten wir halt und rasteten. Boromir übte mit Merry und Pippin während wir anderen uns ausruhten. Auf einmal wurde ich von etwas aufgeschreckt. Eine dunkle Wolke flog auf uns zu. Gandalf, Aragorn, Gimli und Ellyra hatten es inzwischen auch bemerkt. Dann gingen wir alle nachdenklich schlafen. „Was ist das denn?" „Gar nichts, wohl nur ein Wolkenfetzen." Antwortete Gimli Sam. „Der sich aber schnell bewegt." Gab Boromir zu bedenken. „Gegen den Wind." Fügte er dann noch hinzu. Dann erkannte ich was dort oben auf uns zukam. „Crebain, aus Dunland!" schrie ich ihnen zu. „In Deckung!" Alle sammelten schnell die Sachen ein und löschten das Feuer. Dann suchten wir uns geeignete Verstecke. Schnell nahm ich eins unter einem Busch. Kaum waren wir alles sicher versteckt flogen die Vögel über uns hinweg. Als sie wieder weg waren, krabbelten wir wieder hervor. „Das sind Späher Sarumans. Sie kundschaften den Weg im Süden aus." Sagte Gandalf. „Wir müssen über den Pass des Carahdras gehen." Nachdenklich betrachtete ich den Berg vor mir. Das würde anstrengend werden.

Am nächsten Morgen war ich früh wach und ging zu Aragorn. Der saß auf einem höheren Stein und schaute seufzend in eine Richtung. Ich setzte mich zu ihm. "Möchtest du dich noch etwas ausruhen?" Fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf. Jemand setzte sich neben mich. Als ich mich umschaute, sah ich Ellyria. Die Elbe hatte sich zu mir gesetzt und schaute in die Ferne. Ich schaute sie an. Als Aragorn sich räusperte blickte ich zu ihm. "Ich gehe dann mal die anderen wecken." Sagte er und schaute mich grinsent an. Verwirrt schaute ich ihm nach. Was war nur mit ihm los? "Euer Hoheit. Wir wollen los." Ich schaute auf und blickte zu Ellyria. Also stand ich auf und ging zu meinem Pferd. Unsere Gruppe setzte sich in Bewegung. Nach einer Woche kamen wir als es dämmerte zum Nebelgebirge. "Hier sollten wir Rast machen. Nachts durch das Gebirge zu wandern ist zu gefährlich. Also stiegen wir alle ab. Ellyria würde heute Wache halten also legte ich mich hin, doch ich konnte nicht schlafen. Irgendwann beschloss ich aufzustehen. Ellyria saß auf einem Felsen und blickte zu den Sternen. Ich ging zu ihr und setzte mich. "Ellyria?" Sie schaute zu mir. "Hör auf so förmlich mit mir zu reden. Wir sind hier alle Freunde und es gibt noch dazu keinen Grund dazu." Sagte ich zu ihr. Selbst Aragorn hatte mich von Anfang an als Freund behandelt. Die Elbin hingegen tat als wäre ich der König höchst persönlich. Sie schaute mich lange an. "In Ordnung." Sagte sie dann leise. Ich schaute in ihre Augen und sah Schmerz. Sie hatte eindeutig Schmerzen. "Ellyria. Geht es dir gut?" Fragte ich sie. Sie nickte obwohl ich sah, dass sie log. Dennoch bedrängte ich sie nicht weiter. Schweigend saßen wir auf dem Felsen.

Am Morgen ging ich die anderen wecken. Aragorn, Gandalf und der Zwerg waren sofort wach, während die Hobbite aussahen als hätten sie gerne noch etwas länger geschlafen. Wir liefen los in das Nebelgebirge. Es war kalt und schon nach kurzer Zeit zitterten die Hobbite am ganzen Körper. Auch Boromir und Aragorn warfen sich ihre Umhänge über. Ich fror nicht. Ellyria anscheinend auch nicht, auch wenn sie ab und zu langsamer wurde und stehen blieb. Warum wusste ich nicht. Wie liefen durch den Schnee, als Frodo plötzlich ausrutschte und den Berg hinunterkugelte. „Frodo!" Aragorn war glücklicher Weise weiter hinten gelaufen und hielt den Hobbit auf. Dieser suchte nach dem Ring an seinem Hals, doch fand ihn nicht. Dann fielen unsere Blicke auf Boromir, welcher den Ring aufgehoben hatte und jetzt bestaunte. Ich kniff die Augen zusammen und beobachtete sie misstrauisch. „Boromir." Sagte Aragorn, doch der Mensch reagierte nicht. „Ein seltsames Geschick, dass wir so viel Angst und Zweifel erdulden, wegen eines so kleinen Dinges. So ein kleines Ding." Sagte der Mensch aus Gondor leise. „Boromir! Gib Frodo den Ring zurück." Sagte Aragorn dieses Mal schärfer. „Wie du willst. Mir ist es gleich." Sagte Boromir, jedoch sah es nicht danach aus. Er lachte, wuschelte Frodo durch die Haare und kam dann weiter den Berg rauf. Ich vertraute ihm nicht.

Nach ein paar Tagen in diesem elenden Gebirge zog auch ich mir meinen Umhang an. Ellyra hatte ihn schon ein wenig früher angezogen. Am Abend fanden wir eine Höhle zum Übernachten. Verwundert beobachtete ich wie Ellyria draußen stehen blieb. Ich schaute sie an und sah in ihren Augen den blanken Schmerz. Schnell ging ich zu ihr. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie zitterte, doch nicht vor Kälte sondern vor Schmerzen. "Ellyria, was ist?" Fragte ich sie. Sie zog ihren Umhang fester, doch ich hatte es gesehen. "Komm sofort mit rein." Ich packte sie am Handgelenk und zog sie mit. Sie war zu schwach, wenn ich sie noch weiter hinter mir her zog würde sie umkippen. Also blieb ich nochmal stehen. Vielleicht wusste Aragorn was zu tun war. "Aragorn!" Rief ich. Dieser kam aus der Höhle und sah mich an. Dann fiel sein Blick auf Lyria. Als ich seinen Blick sah drehte ich mich schnell zu ihr um. Die Elbin zitterte jetzt stark und wankte leicht. Als sie einen Schritt nach vorne machte, fiel sie um. Gerade noch rechtzeitig fing ich sie auf. Rasch gingen wir zurück zur Höhle. Als wir ankamen fielen alle Blicke auf die Elbin in meinen Armen. "Ganfalf. Wir brauchen dich." Sagte ich zu ihm. Sanft legte ich Ellyria ab und wand mich an den Zauberer. Dieser kam sofort zu uns. "Was hat sie?" Fragte er. Aragorn schob ihren Umhang beiseite. Ich stöhnte. "Die Wunde ist wieder aufgegangen." Sagte ich zu Ganfalf. Dann sah ich Ellyria an. Sie war leichenblass geworden und ihre Tunika war voller Blut. "Ganfalf wir müssen uns beeilen." Sagte ich. Als der immernoch nichts tat nahm ich Athelas aus meiner Tasche, dann legte ich eine Hand auf ihre Wunde und begann einpaar Worte auf elbisch zu sagen. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich darauf die Wunde zu heilen. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich die anderen an. Ganfalf lächelte. "Du hast sie gerettet, Legolas." Taumelnd stand ich auf. Das hatte mir meine letzte Kraft geraubt. Stirnrunzelnt trat Aragorn zu mir. "Warum hast du das getan?" Fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und dann wurde alles Schwarz.

Als ich wieder zu mir kam lag ich auf dem Höhlenboden. Aragorn kniete neben mir und sah mich fragend an. "Legolas. Wieso hast du nicht gewartet bis Ganfalf etwas unternimmt?" Fragte er dann. Mir war einfach nur noch schlecht. "Sie ist schon einmal daran gestorben." Sagte ich. Nicht gerade elegant stand ich auf und ging zu Gandalf der neben der rothaarigen Elbin hockte. "Legolas. Du hast diesem Mädchen das Leben gerettet." Sagte Aragorn. Ich sah sie an. Ellyria war nicht mehr so blass wie vorher. ich sah zu Aragorn. "Ich weiß." Dann drehte ich mich zu den Hobbits um. Diese grinsten mich wie Aragorn an. Was war nur los mit denen? "Aragorn, warum grinst ihr so?" Fragte ich ihn. Er lachte nur. "Lege dich schlafen Legolas." Kopfschüttelnd legte ich mich hin und schlief ein.

Der Herr der Ringe (Legolas Ff) *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt