Hilfe

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Mama packte Samu unter den Armen, zerrte ihn in das Wohnzimmer und dann auf das Sofa. Seine Augen waren geschlossen. Er war total nassgeschwitzt und er atmete unnormal schnell. Mama klatschte ihm hart und energisch auf die Wange, aber er reagierte nicht. Ich hatte so Angst! "Hol eine Plastiktüte, ich hole den Krankenwagen!", rief Mama. Panisch rannte ich in die Küche und machte eine Schublade auf. Meine Hände zitterten so, dass es mir kaum gelang eine Tüte abzureißen. Wozu brauchte Mama denn jetzt eine Plastiktüte? Als ich wieder im Wohnzimmer ankam, hatte Mama ihr Gespräch schon beendet. Sie sagte jetzt ziemlich bestimmt: "Er hyperventiliert wenn wir jetzt nicht sofort etwas machen." Sie nahm die Tüte und hielt sie Samu an den Mund. Die Tüte bließ sich schnell auf und zog sich schnell wieder zusammen, und das ganz schnell und ganz oft. Wenn ich nicht so in Panik wäre, würde ich lachen, es sah schon komisch aus. Jetzt hörte ich eine Sirene von draußen. Das ging aber schnell! "Halt mal!", rief Mama und deutete auf die Tüte. Ich drückte die Tüte behutsam an seine Lippen und Mama rannte zur Haustür. Samus Atmung war langsam ruhiger geworden. Ich schaute verträumt in sein Gesicht, dieses Gesicht... Eine Hand an meiner Schulter riss mich aus meinen Gedanken. Es war ein Sanitäter, der mich von Samu wegzog. Er klatschte Samu ein paar mal auf die Stirn, ruckartig öffnete er seine Augen. Plötzlich schreckte er hoch. "Where are the people? Where is the men?!" Behutsam drückte der Sanitäter Samu zurück in eine liegende Position. "Sie sind hier in Sicherheit.", versicherte ein anderer Sanitäter Samu. Er holt aus seinem riesigen, roten Rucksack ein Stethoskop. "Einmal einatmen... und ausatmen, einatmen... und ausatmen. Ihre Lunge hat keinen Schaden genommen, in den nächsten Stunden sollten sie viel schlafen und oft etwas trinken!" Erschöpft machte Samu die Augen zu, er sah schrecklich aus! "Ich verabreiche ihnen jetzt ein paar Kreislauftropfen, die helfen auch gegen mögliche Kopfschmerzen." Nachdem Samu die Tropfen genommen hatte und die Sanitäter weg waren, machten Mama und ich das Licht aus und gingen nach Oben. Draußen war es schon dunkel, und das obwohl es erst 18:00 Uhr war! Oben erzählte ich Mama was passiert war, sie runzelte nachdenklich die Stirn. Nach einer Weile Schweigen stand ich ziemlich erschöpft von der Aufregung auf und ging runter zu meinem Kaninchen, sie musste mich jetzt beruhigen. Auf leisen Sohlen schlich ich mich am Wohnzimmer vorbei. Ruckartig blieb ich stehen, da waren doch Geräusche zu hören? Vorsichtig legte ich mein Ohr auf die kalte Wohnzimmertür.

Ein Lifesaver für's LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt