Kapitel 3

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Meine Nacht war leider nicht so erholsam wie erhofft. Die ständigen Gedanken an Clarke ließen mich einfach nicht schlafen. Indra hatte recht, ich muss Clarke einfach besser kennen lernen und am besten macht man sowas auf ein Date. Aber wie lade ich das schönste Mädchen der Schule zu einem Date ein? Sie wird doch eh nein sagen, wieso sollte jemand wie sie mit jemanden wie mir ausgehen wollen. Ständig plagten mich meine Selbstzweifel. Ich war noch nicht mal richtig wach und hatte schon schlechte Laune, vielleicht sollte ich mich einfach Krank melden. Aber dann würde ich Clarke nicht sehen, also verwarf ich diesen Gendanken schnell wieder und schliff meinen müden Körper ins Bad und machte mich ein bisschen frisch. Auf duschen hatte ich wirklich keine Lust. Ich hatte auch absolut keine Ahnung was ich anziehen soll. Auf der einen Seite möchte ich hübsch aussehen, für sie, für Clarke. Aber mach ich mich damit nicht voll zum Affen? Was ist wenn sie gar nicht auf Frauen steht? Egal, ich sollte jetzt nicht so viel darüber nachdenken, ich mach mir nur unnötig noch mehr Druck. Ich zog mir eine schwarze Hotpans und ein weißes Top aus den Schrank und zog mich an. An meiner Wohnungstür schmiss ich mir noch meine schwarze Lederjacke über, zog meine Boots an und machte mich auf den Weg zur Schule.

Kaum aus meinen Auto ausgestiegen, hörte ich ein paar Leute pfeifen, während mich andere nur anstarrten. Ich ging auf die Eingangstür zu vor der Anya und Luna schon auf mich warteten. "Heiß Commander! Wen willst du denn beeindrucken?" lächelte mich Anya an und zwinkerte mir kurz zu. Was von Luna zum Glück unbemerkt blieb. Kopfschütteld ging ich an den Beiden vorbei und zu meinem Spind.  

"Clarke?" hörte ich Finn fragen als ich gerade um die Ecke zu meinem Spind ging. Ich sah die beiden im Flur stehen ging aber trotzdem zu meinem Spind und belauschte die Beiden. "Was gibt es denn Finn?" Clarke klang etwas genervt, aber wie konnte ich das schon beurteilen. Ich kenne sie ja nicht mal. "Würdest du Heute Abend mit mir Essen gehen?" mir stockte der Atem als ich seine Frage hörte. Ich spürte einen stechenden Schmerz, gleich würde sie ja sagen und mit ihm auf ein Date gehen, damit wäre dann ja klar, dass ich keine Chance bei ihr habe. Doch zu meiner Überraschung reagierte sie ganz anders als ich es zuvor dachte. "Hör zu, Finn. Du bist ein echt netter Kerl, aber mehr auch nicht. Ich möchte weder heute noch in Zukunft mit dir ausgehen, tut mir leid." damit ließ sie ihn stehen und ging in die Klasse. Ich hab gar nicht bemerkt wie ich grinsen musste, erst als Finn mit finsteren Blick vor mir stand legte es sich wieder. "Na, was grinst du so Woods? Freust du dich wenn andere einen Korb bekommen oder freust du dich nur, weil es um Clarke geht?" was will der denn von mir? Meine Verwunderung muss man mir angesehen haben, denn nur ein paar Sekunden darauf fuhr er fort. "Mach dir keine Hoffnungen Woods, sie wird dich genauso fallen lassen wie es Costia getan hat." und damit verschwand er aus den Flur und ließ mich da stehen. Hatte er vielleicht sogar recht? Warum sollte es auch anders sein? Betrübt und mit gesenkten Blick ging ich zu meinem Klassenzimmer. Mist! Die Tür ist schon zu, also muss Mr. Kane schon drin sein. Ich will nicht klopfen, alle werden mich angucken und sofort sehen was für ein Wrack ich bin. Rein gehen? Noch ein letztes mal holte ich tief Luft ehe ich die Tür aufstoß, hinter mir wieder zu schmiss und dann auf meinen Platz ansteuerte. "Miss Woods?! Wieso sind sie zu spät? Und was erlauben sie sich meinen Unterricht zu stören?" ich reagierte erst gar nicht darauf und packte, weiterhin mit gesenkten Kopf, meine Unterrichtsmaterialien aus. Natürlich konnte ich die besorgten Blicke von Anya sofort auf mir spüren, aber es war nicht nur Anya die mich so ansah. Ein kurzer Blick zu Clarke zeigte, dass auch sie mich nachdenklich und betrübt ansah, aber auf ihr Mitleid kann ich verzichten. 

Ich mied alles und jeden und versteckte mich schon vor meinen eigenen Freunden. Aber sie konnten ja nicht aufhören mich zu fragen was los ist und mich mit ihren Blicken verschonen, also ignorierte ich jeden von ihnen.

"Lexa! Lexa, jetzt bleib doch mal stehen!" hörte ich eine mir bekannte Stimme rufen, aber das konnte doch nicht sein, warum sollte sie? Verblüfft drehte ich mich zu der Stimme um. Und tatsächlich, hinter mir stand Clarke die schwer am atmen war, wahrscheinlich war sie gerannt. Ich blieb einfach stehen und wartete bis sie mich einholte. Ich weiß nicht warum ich nicht einfach weiter gegangen bin, bei jedem anderen wäre ich weiter gelaufen. Was hatte dieses Mädchen an sich was mich stehen bleiben lies? 

"Was war denn heute in der Schule mit dir los?" was soll ich ihr bitte sagen, ich verstand es doch selbst noch nicht. "Es tut mir leid Lexa. Ich weiß wir kennen uns noch nicht lange, aber ich mag dich wirklich gern und dein Verhalten heute hat mich doch sehr beunruhigt." flüsterte die Blonde neben mir schon fast schüchtern. "Ich mag dich auch." rutschte es mir raus, bevor ich überhaupt über eine Antwort nach denken konnte. Sofort lächelte Clarke wieder und nahm mir meine zweifel. "Möchtest du darüber reden?" fragte sie mich nochmal vorsichtig und streifte meinen Arm. Mir stockte der Atem als sie mich berührte, mir fehlten die Worte. Wie gern ich mit ihr über alles reden würde. "Ehm.. Also, es ist eine lange Geschichte. Du musst dir das echt nicht anhören." versuchte ich sie abzuschütteln und lief weiter Richtung Wohnung. Nur habe ich nicht damit gerechnet, dass Clarke mir folgen würde. 

Wir standen mittlerweile schon vor der Haustür, also fragte ich sie ob sie nicht mit rein kommen will, sofort bejate sie meine Frage und betrat hinter mir das Haus. Wir gingen in meine Wohnung und zogen uns die Schuhe aus. "Du kannst dich ruhig ein bisschen umsehen, ich mach uns einen Tee." und schon verschwand ich in der Küche. Heute morgen dachte ich darüber nach sie auf ein Date einzuladen und jetzt war sie schon in meiner Wohnung. Zum Glück habe ich eine offene Küche, so dass ich Clarke von hier gut beobachten konnte. Sie schaute sich viele Bücher und auch die Pflanzen in meiner Wohnung an. "Wohnst du hier ganz alleine?" fragte sie mich mit großen Augen als sie auf mich zu kam. Ich reichte ihr eine Tasse Tee und setzte mich auf die Couch. Kurz darauf setzte sie sich neben mich und schaute sich nochmal um. "Ja, ich bin hier vor kurzem erst eingezogen. Meine Elter besitzen ein großes Haus, aber sind selten zu Hause und da fühlt man sich dann schon schnell etwas einsam." beantwortete ich ihre Frage worauf sie sich zu mir drehte. Sie hatte so wunderschöne strahlende Augen in denen ich mich sofort wieder verlierte, aber auch Clarke schien einen Moment woanders zu sein. Wir saßen einfach nur da und schauten uns in die Augen ohne den Blick zu lösen.

 "Es ist wirklich schön." durchbrach sie die Stille und trank noch einen Schluck. "Möchtest du jetzt darüber reden was heute vorgefallen war?" versuchte sie es erneut. Sie schien ernsthaft daran interessiert zu sein und ich wollte sie nicht unnötig anlügen. "Finn kennst du ja auch, er hat etwas gesagt was mich zum nachdenken gebracht hat." beschämt sah ich auf den Boden und hoffte, dass sie nicht weiter nach fragen würde, aber falsch gedacht. "Was hat er denn gesagt?" Ich kann ihr unmöglich sagen, was er sagte. "Es.. Er meinte.." ich brach ab, mir fehlten einfach die richtigen Worte. Doch Clarke sagte nichts, sie wartete bis ich von selbst weiter reden würde. "Finn meinte sowas wie, dass ich es nicht verdient hätte glücklich zu sein." das ist jetzt ziemlich weit her geholt, aber im Grunde sagt es genau das aus. Clarke sah mich geschockt an, sie stellte ihre Tasse weg und für einen Moment dachte ich sie würde aufstehen und gehen. Stattdessen drehte sie sich zu mir und nahm meine Hand in ihre. Geschockt sah ich zu meiner Hand runter und dann hoch in Clarkes Gesicht. "Lexa, hör nicht auf den Schwachsinn von so einen Idioten!" ich musste kurz schmunzeln, es war schon süß wie Clarke mich anschaute. Ich nickte nur kurz und sah dann wieder auf den Boden. Sollte ich sie vielleicht nach ihrer Nummer fragen, oder gleich nach einen Date? "Clarke?" sprach ich bevor ich drüber nachdachte. "Ja?" fragte sie nach, doch der Mut hat mich bereits wieder verlassen. Krampfhaft biss ich mir auf die Unterlippe und dachte über meine Möglichkeiten nach, aber wirklich viele hatte ich nicht, also raus mit der Wahrheit! "Ja.. I..ich ich wollte fragen, o..ob du vielleicht, naja.. ein Eis essen gehen möchtest.. Also.. m..mit mir." ich könnte spüren wie mir die Röte in den Kopf schuss und hätte mich am liebsten in der dunkelsten Ecke versteckt. "Lexa?" ich konnte nicht zu ihr aufsehen, zu peinlich war mir der Moment. Dann spürte ich eine sanfte Berührung an meinem Kinn, wie es langsam hoch gedrückt wurde, sodass ich ihr wieder in die Augen schauen musste. "Hey, nicht weinen." sprach Clarke ruhig auf mich ein und wischte mir mit ihren Daumen die Träne von meiner Wange. Ich hatte selbst gar nicht bemerkt, die Berührung lässt mich schaudern und eine Gänsehaut verteilt sich auf meinen kompletten Körper. "Ich würde sehr gerne mit dir ein Eis essen gehen." ich war sprachlos. Das hübscheste Mädchen der Schule würde sich tatsächlich mit mir treffen wollen? Ich war für den Bruchteil einer Sekunde glücklich bis mir einfiel, dass sie es bestimmt nicht so aufgenommen hatte wie ich es eigentlich meinte. "Also.. Clarke, i..ich meinte." wieder legte ich eine Pause ein. "Lexa, ich weiß schon was du meinst." ungläubig sah ich sie an. Doch sie lächelte mich nur an. "Ich würde wirklich noch sehr gerne bleiben, aber meine Mum wartet sicher schon auf mich." sie steht langsam auf und auch ich steh auf und begleite sie noch zu Tür. "Morgen nach der Schule?" ich sah sie verwirrt an. Sie lachte kurz als sie meinen Blick sah und ergänzte. "Unser Date." zwinkerte sie mir zu. Ich wurde rot und nickte nur kurz schüchtern. "Dann bis morgen, Lex." bei meinem Spitznamen sah ich nochmal auf. Sie gab mir einen schüchternen Kuss auf die Wange und verschwand aus meiner Wohnung. 

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