Die Sonne war gerade am Aufgehen, aber ich war schon längst auf den Beinen. Vor dem Frühstück, was ich meist allein praktizierte, kletterte ich oft in den Bäumen des Düsterwaldes. Natürlich wusste Vater davon nichts, ich war jedenfalls dieser Meinung.
Aber darauf will ich gar nicht hinaus. Wo war ich...? Ach ja...
Danach huschte ich schnell in mein Zimmer und tat so, als würde ich mich gerade fertig machen. Die Wache kam pünktlich kurz nach Sonnenaufgang.
**Meine Prinzessin, euer Tisch ist gedeckt.**,erklärte er mir jeden Tag aufs Neue. Aber dieser Tag war komplett anders als das, was ich je zuvor, meinem Wissen nach, erlebt hatte.
Meistens rannte ich zum Essen.
Ein weiterer Grund, warum ich keine Kleider mag. Man kann einfach nicht rennen!
Dort war alles schön hergerichtet. Nur eins fehlte mir etwas. Die Gesellschaft. Zwar hatte ich Legolas und Vater, aber die Beiden hatten nie wirklich Zeit für mich. Vater hatte als König wichtige Geschäfte zu Erledigen.
Legolas?
Der trainierte wie immer bei den Wachen. Und so blieb nur ich übrig. Ich alleine.
Meine Mutter? Die war schon seit langem tot. Ich kannte sie nicht. Ich wusste nichts über sie, da Vater nie ein Wort über sie verlor. Selbst wenn mein Bruder und ich ihn mit Hundeaugen anbettelten, blieb er kalt.
Das mit den Hundeaugen machten wir früher oft. Und es klappte auch.
Aber jetzt weiter mit der Geschichte.
Also aß ich in Ruhe mein Frühstück und wollte mich wieder auf machen um mich meinen Tagesaufgaben zu widmen. **Meine Prinzessin, der König verlangt nach euch.**, teilte mir ein Bote mit.
Also ging ich in den Thronsaal, dort wo mein Vater seine "ach so wichtigen" Geschäfte verrichtete.
**Ich hatte dich früher erwartet, Almoris. Du hast wieder getrödelt.**, bemängelte mein Vater.
**Ich hatte mehr Hunger. Das ist alles.**, versuchte ich mich rauszureden.
**Dies ist nun nicht von Belang. Ich habe dich aus einem anderen Grund holen lassen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich Thorin Eichenschild eine Zwergenversammlung aufgerufen haben soll. Sie sollen sich in zehn Tagen im Auenland versammeln und du wirst sie ausspionieren und sie begleiten.**, erklärte er.
Zwerge! Mutierte Orkbrut?!
Mir schauderte es am ganzen Körper, aber ich wollte mich endlich beweisen.
**Ich werde die Aufgabe ausfüllen, Vater. Du kannst auf mich zählen.**, antwortete ich selbstsicher.
**Aber falls du es schaffst, möchte ich, dass du mir die Kiste mit den weißen Edelsteinen bringst. Verstanden?**, schärfte er mir ein.
**Verstanden.**, sagte ich kurz.
**Dann mach dich jetzt bereit. Du brichst im Morgengrauen auf.**, befehlte er.
Ich trat weg. Äußerlich war ich kalt und ruhig. Innerlich platzte ich gleich vor Vorfreude und Aufregung.
Meine erste Mission! Ich durfte es auf keinen Fall vermasseln! Er würde mir sonst nie wieder vertrauen können.
Also gehe ich in die Waffenkammer und rüste mich aus.
Was ich alles mitnahm? Oh, zu viel!
Checkliste:
-Degen
-Bogen
-Pfeile
-Ringdolche
-Messer
Als ich alles abgearbeitet hatte, nahm ich mir meinen Reiseumhang und meinen Hut, sodass mir nur noch die Unterlage fehlte.
Mein treues Pferd, Valdor.
Ein spezieller Araberhengst. Genauso unsterblich wie ein Elb.
Als ich in den Stall eintrat, glänzte sein dunkelbraunes Fell und seine noch dunklere Mähne. Ich war stolz auf ihn. Er sah unglaublich schön aus, war das schnellste Pferd im ganzen Düsterwald, wahrscheinlich sogar in Mittelerde, und er war mein Freund. Er war genauso dickköpfig und störrisch wie ich.
Das verbindet uns selbst heute noch.
"Komm schon, mein hübscher. Wir haben eine Mission.", erzählte ich ihm. Er wieherte zur Antwort einmal erfreut auf. Somit holte ich einen Sattel, aber immer wenn ich ihm den Sattel auflegen wollte, wich Valdor aus.
"Na gut, dann eben ohne Sattel.",meckerte ich ihn an.
Von da an war er recht erträglich.
Als wir herauskamen ging die Sonne gerade auf.
Wie lange war ich in der Waffen- und Sattelkammer?
Egal. Jetzt zählte nur das hier und jetzt.
Ohne viel Wind zu machen, Ritten wir los ins Ungewisse.Fortsetzung folgt. ;)
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Meine Geschichte in einer anderen Welt.
Fiksi PenggemarHey, ich bin Almoris. Ich erzähle euch jetzt erst einmal etwas über mich...