Memory #1

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Ich erinnere mich, wie ich als kleines Kind schon geträumt habe schnell Erwachsen zu werden... mein eigenes Leben erleben zu können mit der Person, die ich liebe.

Inzwischen bin ich mir im Klaren, dass alle Erwachsene an ihren Tunnelblick gewöhnt sind. Sie realisieren nur materielle Dinge, welche genau vor ihren Augen sind. Gefühle sind nicht greifbar und von daher ein Ding der Unmöglichkeit für diese Kategorie von Mensch die man 'Erwachsene' nennt.

Wie kommt es eigentlich das diese Wesen ihren Kindern kaum Glauben schenken wollen? Nur, weil meine Mutter mir das Leben schenkte stehe ich nicht in ihrer Schuld. Schließlich ist es genau so gut möglich das ich nicht plante auf dieser Welt umher zu irren und ein 'Diener vor dem Herren' zu werden wie manche es bezeichnen mögen.
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Cécile saß, wie gewöhnlich, in ihrem Zimmer und starrte an die Decke.
Einige Minuten später stand sie auf. Ihre Bewegungen wirkten träge. Wie immer saßen ihre Eltern in der Küche. Ihre Eltern, die sie bereits seit so langer Zeit ausgeblendet hatte. Sämtliche Familienbande waren bereits seit Jahren zerissen und niemand scherte sich darum, sie wieder herzustellen.

Sie tappelte zum Kühlschrank nur um ihn nach einem kurzen Blick wieder zu schließen.
Sie nuschelte etwas doch weder Vater noch Mutter hoben auch nur den Kopf da sie, wie immer, zu fixiert auf ihre kleinen Laptops waren.

Cécile kehrte zu ihrem Zimmer zurück, zog einen Bleistift aus dem kleinen Kästchen am oberen Rand ihres Schreibtisches und fing an ihn zwischen den Fingern zu jonglieren, während sie das trübe Wetter beobachtete.
Kurzerhand bemerkte sie, dass sie sich an der Fensterscheibe fest gestarrt hatte.

Sie hörte leise das Introlied ihres Lieblings- Videospiels, welches von ihrem Handy ertönte.
Der Display sagte 'Unbekannt'. Als sie den Anruf entgegen nahm hörte sie ein Rauschen.. nicht das normale Störrauschen sondern ein aggressives, lauter werdendes Rauschen. Nach 2 Minuten hörte sie eine leise Mädchenstimme etwas rufen, da das Rauschen aber bereits zu extrem war konnte sie nicht genau deuten was gesagt wurde.

Nach weiteren Minuten kam das bekannte Tuten beim Auflegen.
Langsam senkte sie ihren Arm und starrte verwirrt auf den Bildschirm. Nachdem der Schmerz in ihren Ohren durch das Rauschen halbwegs verschwunden war versuchte sie die Nummer zurück zu verfolgen.
Anstatt dem Rauschen hörte sie Schluchzen und wieder sprach ein Mädchen im Hintergrund.
Cécile stellte es auf laut um eventuell besser zu verstehen. Kaum hatte sie den kleinen Button betätigt der einen Lautsprecher symbolisierte, wurde das Schluchzen lauter zu einem schmerzhaften Schrei. Durch den Schock liess Cécile das Telefon fallen.
Sie zitterte am ganzen Leib.. Nach ein paar Momenten strich sie sich durch ihr langes Haar und beugte sich runter zu ihrem Handy um es aufzuheben.
Als sie das Display zu ihr drehte erkannte sie statt der vermuteten Spider - App, das ihr Handy hellgrüne, komische Symbole anzeigte.
Sie runzelte die Stirn und legte es auf die Arbeitsfläche, um es weiter zu beobachten.
Nichts änderte oder bewegte sich..
Sie schenkte der seltsamen Schrift keine weitere Beachtung und fuhr fort mit.. keine Ahnung was.

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