Mittlerweile hatte bereits die Abenddämmerung eingesetzt und an diesem wundervollen Spätsommerabend sah man haufenweise verliebte Paare eng aneinander gekuschelt über die Straßen meines kleinen Großstadtvorortes wandern. Es kam mir fast so vor, als könne ich ihre Liebe und ihr Schmachten bis zu mir riechen.
Und ich, ich wandelte kalt und ungeliebt durch die Schatten der Einfamilienhäuser, mit Augenringen so groß, dass ich sie schon fast auf dem Boden schleifen sehen konnte. Ich spürte die Müdigkeit und die Kraftlosigkeit schwer auf meinen Schultern sitzen. Nach diesem langen und beschwerlichen Schultag konnte ich meine Füße kaum mehr als nötig heben und daraus ergab sich ein hässliches Schlurfen, welches mich an meinen schwerfälligen, alten Großvater erinnerte.
Ich kam mir vor, wie ein Zombieschauspieler, der sich am Set zufällig in eine Liebesschnulze verirrt hatte. So falsch und unbeachtet. Es war nur logisch, dass ich bald aus dieser Welt verbannt werden würde und wollte.
Ebenso war mir bewusst, dass ich mich auf der Zielgeraden zu unserem Haus befand. Ich merkte, wie sich jede Faser in mir sträubte weiterhin in diese Richtung zu laufen. Und dennoch, ich musste. Wären da nur mein Vater und ich, Gott, ich hätte diese gottverdammte Teufelsbude noch vor meiner Mutter verlassen. Aber wie erklärt man drei kleinen, süßen Engeln, dass man nicht mehr bei ihnen sein möchte. Es war mir ein Rätsel, wie mein schäbiger Vater etwas so hinreißendes, wie meine Geschwister hatte zeugen können. Ich meine klar, bei mir war die Ähnlichkeit unverkennbar.
Ich war grantig, hatte den Hang dazu, zu oft zu viel zu trinken und sah auch nicht sonderlich gut aus. Ganz Daddy's Tochter eben.
Aber seine anderen Kinder zeigten keinerlei Ähnlichkeit zu mir, geschweige denn, zu ihm. Ich hegte schon lange den Verdacht, dass meine Mutter uns seit Jahren betrogen hatte, von diesem, augenscheinlich besseren Mann, drei Kinder bekommen hatte und nun für ihn abgehauen war.
Mittlerweile stand ich in unserem Vorgarten, falls man das noch so nennen konnte. Plastikacker traf es eher. Die Verwesung der letzten Pflanzen hatte schon vor Monaten eingesetzt und seitdem fand sich hier nur noch Erde und ein wenig altes Spielzeug unserer Jüngsten.
Ich stiefelte durch den harten Humus und kam mir dabei vor, wie das Krümelmonster, wie es durch seine alten Kekskrümel läuft. Das Geräusch, das entstand, wenn ich meinen Fuß auf die harten Erdklumpen setzte, erinnerte stark an das Zertreten von gewissen Lebensmitteln.
Vor der Tür angelangt, verwunderte es mich kein bisschen, dass dieses schäbige Stück morschen Holzes nur angelehnt war. Ich trat mit meinen staubigen Schuhen mit voller Wucht dagegen, sodass sich am Ende des quietschenden Geräusches auch ein lauter Knall dazu gesellte. Vermutlich auch eine weitere Delle in der Gipswand, aber das war mir nur Recht.
Den gewöhnten Knall nahmen die Kleinen als Aufforderung sofort die Treppe hinunterzustolpern, während mein alter Herr es wieder nur schaffte ein weiteres Schnapsglas in den Flur zu schmettern und auf das Zerplatzen hin zu lachen.
Es war ein kehliges und vom Rauchen zerstörtes Grunzen, das mir als kleines Kind mehr Angst gemacht hatte, als die Zahnfee. Im Enst, wer war sie, dass sie sich anmaßte nachts in Kinderzimmer zu kommen. Das einzige, was sie ihnen damit beibrachte war, dass es völlig legitim war, in fremde Häuser einzubrechen und seinen Körper für Geld zu verkaufen. Auch wenn ich mittlerweile wusste, dass solche Wesen nicht existierten und lediglich ein Hirngespinst vergangenener Generationen von Eltern waren, so war mir speziell dieses Wesen nicht ganz geheuer.
Als erstes hüpften mir meine zwei Flummis James und Carl in die Arme. Die zwei Quälgeister erinnerten mich oft an die Zwillinge aus Harry Potter. Nicht nur, dass sie die erdbeerblonden Haare meiner Mutter geerbt hatten, sie waren zudem rotzfrech und hatten nur Unfug im Kopf. Erst gestern hatten sich die Achtjährigen daran gemacht, ihre große Schwester zu fesseln und ihr ihre Schokolade zu klauen.
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Peach Tea
HumorWas passiert, wenn zwei Menschen, die aus der Reihe tanzen, aufeinandertreffen? Als Maya auf Marcus trifft, verläuft ihr Leben in eine komplett andere Richtung. An seiner Seite wird Maya zur Chaosprinzessin und beschließt, sich mit ihm eine neue, e...