09. Sanft-heiße Nacht im Nightliner

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Ich hatte ja gehofft, dass Nicks IPhone Sucht, wie sie von Edgar und Alex genannt wurde, endlich überstanden wäre,

nachdem ich sauer ins Bett gegangen war, aber nein – es wurde noch schlimmer.

Schlimmer im dem Sinne, dass er immer noch nicht die Finger vom Tippen und Telefonieren lassen konnte und zudem schien er mal wieder ein ganz dringendes Bedürfnis zu haben.

Und wer durfte dafür mal wieder hin halten?

Ja, richtig: ich, seine Freundin!

Ich meine: Hallo? Ich bin seine FREUNDIN und nicht seine Sextussi oder so.

Jetzt, gegen vier Uhr morgens, wurde das Licht im Schlafbereich angemacht und sechs, nicht gerade leise Herren, traten ein.

„Hey man, wo ist meine Shorts?"

„Puh, hier stinkt es drin!"

„Reiß mal das scheiß Fenster auf!"

NEIN! Man, ihr Säcke, ich will schlafen und ich will, dass das Fenster zu bleibt. Aber nein, warum auch auf mich hören? Ich bin ja nur ein unbedeutendes Blatt

Pfff – ich hätte sie alle mal wieder umbringen können.

Endlich, nach etlichen Minuten Rumlärmens, Nörgelns und Fluchen, wurde das Licht gelöscht und die Matratze senkte sich unter mir.

Ich hatte mich absichtlich in die Ecke der Koje mit dem Rücken zu Nick gelegt und tat jetzt so, als wenn ich schlief.

Dass mir Nick das aber nicht abkaufte, war klar.

„Ash, ich weiß, dass du nicht schläfst, also komm her und lass uns kuscheln!", flüsterte er und schon spürte ich seine Hand auf meiner Schulter, die mich sanft zu ihm drehte.

Boh, man ich will schlafen!

Kaum war ich umgedreht, schon spürte ich, wie sich Nick über mich beugte und sanft küsste.

Erst kniff ich die Lippen zusammen, doch er kannte mich gut genug und wusste, wie er Einlass bekam.

Ich seufzte eher unzufrieden in den Kuss hinein.

Seine Hand wanderte unter mein Shirt und –

„Schatz, nein!" Ich hatte mich von dem Kuss gelöst und drückte ihn von mir weg.

Ich wollte jetzt absolut keinen Sex haben, nicht nach dem er mich den ganze scheiß Abend so geschnitten hatte.

„Man, da will man einmal nett sein und dann – " Nick ließ von mir ab und drehte sich auf die Seite, den Rücken mir zugewandt.

Danke auch!

„Hey, ich – es tut mir leid, aber kannst du nicht verstehen, das mich dein Verhalten seit neustem echt nervt? Erst bist du immer so süß zu mir und jetzt zickst du die ganze Zeit rum, bist nur noch mit deinem tollen IPhone beschäftigt und lässt dafür echt alles stehen und liegen! Das ist nicht fair!"

Ich hatte in einem ruhigen Ton gesprochen, doch anscheinend war genau dieser Ton falsch gewesen, denn Nick drehte sich ruckartig zu mir um und zischte: „Wenn dir meine Laune nicht passen, dann kannst du auch gerne nach Hause fahren. Ich habe es nicht nötig, mich von meiner Freundin anzicken zu lassen!"

Wahh, was hatte den denn geritten?

Okay, geritten hatte ihn heute und die letzten Tage niemand (oh je, ich dachte schon wieder versaut, naja egal), aber das er mich jetzt so an maulte, konnte echt nicht sein.

Love Game 2 - Habe ich dich wirklich gebraucht und geliebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt