20.Es sind meist Sekunden, die entscheidend sind

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Nick stand immer noch da und sagte keinen Ton.

Sein Gesicht wechselte jedoch auf kalkweiß um.

„Nick? Was ist – "

Daniel und Stefan waren ins Zimmer gestürzt, gefolgt von Edgar, Alex und Lucas.

Super, waren wir ja mal wieder alle vollzählig.

„Hey, Erde an Nick Sommer, ich rede mit Ihnen!" Stefan rüttelte den Rapper, der erst jetzt aus seiner Starre erwachte.

Er begann unkontrolliert zu zittern.

Wow, so leicht konnte man ihn also aus der Fassung bringen?

In dem man einfach mal schrieb, das man sich –

umbrachte?

Hätte ich ja jetzt nicht gedacht.

Oh man, was war ich doch für ein gehässiges Wesen.

„Stefan – sie – sie - "

„Was, Nick? Was?"

Stefan und die anderen begriffen nicht, bis ich sie freundlicherweise aufklärte. „Seine Stiefschwester will sich – nun, sie will sich umbringen und vermutlich hat sie das schon längst getan!"

Der Sarkasmus in meiner Stimme war nicht zu überhören.

Nick fuhr mich auch sofort an. „Danke dir; wenn deine Schwester dir scheiß egal ist – mir ist meine nicht egal. Aber ich werde nicht zusehen, wie Lena sich das

Leben nehmen will. Ich will nicht ein Leben lang diese scheiß Schuldgefühle haben. Die hatte ich einmal und das hat gereicht!" Sprach's und war auch sofort am Handy.

„Mailbox. Verdammte Scheiße!"

„Wo glaubst du, könnte sie sein? Nick, wenn sie das echt durchzieht, dann – wir brauchen die Kripo oder so

etwas – ", fing Edgar an zu labbern, doch Nick fuhr ihn an.

„Scheiß auf die Kripo. Dafür reicht die Zeit nicht. Du kennst Lena nicht; sie hat das damals schon mal gemacht, weil sie so eine scheiß Vergangenheit hatte. Sie ... kann damit nicht umgehen!"

Nick war aufgewühlt und irgendwie tat er mir leid.

Klar, er hatte mir gesagt, das er mich liebte, doch was war, wenn er auf Grund der Tatsache, dass seine Stiefschwester sich das Leben nehmen wollte, nun doch zu ihr zurück ging?

Was würde dann aus mir werden?

Würde er mich dann überhaupt noch hier haben wollen?

„Nick, Schatz – " Ich zupfte an seinem Ärmel.

Edgar versuchte währenddessen einen Wagen zu besorgen, was recht schwer schien.

„Wo glaubst du, könnte sich Lena jetzt aufhalten?"

Stefan schien als Einziger hier die Lage im Griff zu haben und er war der Einzige, der Nick gut genug kannte, um zu wissen, dass es ihm verdammt scheiße ging.

Der Rapper zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht, ich –

verdammt noch mal. Immer ist es das Gleiche mit ihr. Ich kann es – sie versucht sich so an mich zu binden. Lena

ist – "

„ – krank. Nick, deine Stiefschwester braucht Hilfe und das ganz dringend. Aber nicht von uns! Sie muss in psychiatrische Behandlung. Das muss behandelt werden!"

Love Game 2 - Habe ich dich wirklich gebraucht und geliebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt