Kapitel 7

58 5 1
                                    

31.10.2014

Es war soweit. Die Halloweenparty fand heute Abend statt. Ich war aufgeregt, weil ich mich so sehr darauf freute endlich meine Freunde zu sehen und zu feiern. Aber gleichzeitig hatte ich dieses seltsame Gefühl in meinem Bauch. Die Freude und die Angst vermischten sich.

Ich wusste auch genau warum, dennoch versuchte ich nicht all zu sehr daran zu denken. Es ging mir gut und ich wollte, dass meine Laune so blieb. Vor allem wollte ich nicht komisch sein, wenn Siria da war. Ich wollte versuchen mich normal zu vehalten. Es war das erste Mal, an dem wir wirklich nah beieinander sein würden für einige Stunden.. ja sogar über Nacht. Und es würden auch nur die paar meiner Freunde dabei sein. Das heißt, ich musste irgendwie mit ihr reden.

Ich kann nicht auf Menschen zugehen. Vor allem nicht auf sie.

Es war schon spät..ich musste bald los. Ich hatte mich zu Hause fertig gemacht - geduscht, eine Tasche mit meinen Sachen gepackt und schließlich auch meine Gitarre geschnappt und sie im Auto verstaut. Ich trug meine Lieblingsjogginghose und einen Pullover. Darunter ein Tshirt, so wie ich es immer tat.

Wir fuhren los.
Es war nicht weit von mir zu Hause bis zu Isas Haus. Ungefähr 4 Minuten mit dem Auto.

Als ich ankam stieg ich aus und schnappte mir alle meine Sachen. Ich lief außen um das Haus und in den Garten runter bis zum Gartenhaus. Es waren schon alle da. Ich sah sie. Ich war sofort unkonzentriert. Sie trug ebenfalls eine Jogginghose und einen Pullover. Sie war so wunderschön. Ich stellte meine Sachen in dem Häuschen ab und begrüßte alle. Es war irgendwie genauso, wie ich es befürchtet hatte. Ich hab es nicht hinbekommen mich normal zu verhalten. Ich sah sie gekonnt nicht an und ich war mir sicher, dass sie das merkte. Aber ich konnte nicht anders als sie zu ignorieren. Ich musste Abstand halten.

Zumindest dachte ich das. Ich wollte es nicht. Ich hätte sie am liebsten die ganze Zeit angeschaut. Aber da ich nicht wusste, was das für Gefühle waren die ich wegen ihr bekam und woher sie kamen, musste ich mich zurückhalten. Ich wusste auch nicht, was sie von mir hielt, also erschien mir sie nicht zu beachten der beste und einfachste Weg zu sein diesen Tag zu überstehen.

Ich fühlte mich so wohl in ihrer Nähe und gleichzeitig so unwohl. Ich machte mir innerlich selber Vorwürfe. Ich wollte nicht so verschlossen sein. Ich hatte mir doch geschworen, mich normal zu verhalten. Naja, das konnte ich ja jetzt vergessen.

Wir bereiteten unsere Betten vor. Isa hatte ihre Matratze nach unten getragen  und alle anderen hatten sich eine Luftmatratze mitgebracht. Siria und ich hatten bloß eine Isomatte dabei.
Wir saßen alle auf unseren Betten und hörten Musik über meinen Verstärker. Marina hatte Oreomuffins und Isa und Hannah kleine bunte Cupcakes gebacken. Ich liebe Oreos.
Wir redeten über alles Mögliche und es war sehr lustig.

Gegen Mitternacht kam jemand auf die Idee, zum Friedhof zu laufen. Isa und Alina waren erst dagegen, kamen dann aber doch mit. Ich hatte ehrlich gesagt auch etwas Angst aber was wäre Halloween schon ohne einen gruseligen Höhepunkt? Also fand ich die Idee gut und ging auch mit. Es war stockdunkel und kalt. Man sah wirklich gar nichts draußen. Nur die Lichter außerhalb des Gartenhauses halfen uns, uns zu orientieren. Irgendjemand machte auf dem Weg nach unten dauernd Geräusche, um die anderen zu erschrecken. Ich glaube es war Marina.
Schließlich fingen Isa und Alina an, wieder Angst zu bekommen und auf halbem Weg rannten sie zurück zum Gartenhaus.
So kam es, dass alle schließlich zurückrannten. Wenigstens hatten wir kurz etwas draußen gemacht.

Als wir alle wieder im Gartenhaus waren, haben wir Wahrheit oder Pflicht gespielt. Dabei erfuhr ich einige neue Sachen über meine Freunde und auch über Siria. Naja..zu viele Dinge als mir lieb waren. Ich war danach etwas traurig..

Ich wusste nicht, dass sie jemanden liebte. Oder geliebt hat. Ich hatte ja keine Ahnung.

Irgendwann hatte niemand mehr Lust zu spielen und es war schon sehr spät. Ich holte meine Gitarre und fing an etwas zu spielen. Es war nichts Besonderes. Ich war auch nicht besonders gut. Aber es machte mir Spaß. Ich liebte meine Gitarre.
Später gingen alle in ihre Schlafsäcke und Marina und Isa schalteten meinen Laptop an, den ich eigentlich für Musik mitgebracht hatte. Wir schauten die Serie Pretty Little Liars. Die lief dann die ganze Nacht weiter. Mit der Zeit schliefen wir alle ein. Irgendwann zwischendrinn wachte ich auf und schaltete den Laptop aus.

Siria und ich lagen nebeneinander. Aber zwischen unseren Matten war noch etwas Platz. Ich war nach außen gerutscht. Es sah so aus als würde sie auch schlafen. Aber sie war noch wach. Das wusste ich an diesem Tag aber nicht. Ich drehte mich auf die andere Seite und schlief ein.

Es war ziemlich kalt und ungemütlich. Also konnte ich auch nur schlecht schlafen.
Am nächsten Morgen machte Isa's Mum uns ein Frühstück.  Wir saßen oben in der Wohnung aber ich aß nichts. Die Zeit verging sehr schnell und ich musste meine Sachen zusammenpacken. Ich hatte an diesem Tag noch ein Fußballspiel und musste als Erste gehen. Gegen 10 Uhr wurde ich also von meinem Vater abgeholt. Ich fuhr nach Hause..und dachte die ganze Fahrt über an sie.

I wouldn't mind | girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt